Changpeng Zhao, weithin bekannt als CZ und Gründer der weltweit größten Kryptowährungsbörse Binance, hat öffentlich bestätigt, dass er bei Donald Trump eine Begnadigung beantragt hat. Dies gab er in einem kürzlich geführten Podcast bekannt, in dem er ausführlich auf die Beweggründe und den zeitlichen Ablauf der Entscheidung einging. Der Antrag auf Begnadigung erfolgte etwa ein Jahr nach einer viermonatigen Haftstrafe in den Vereinigten Staaten, die ihn aufgrund juristischer Probleme rund um die Geschäftspraktiken von Binance belastet hatte. Zhao machte deutlich, dass die Entscheidung, den Begnadigungsantrag einzureichen, stark durch Medienberichte beeinflusst wurde, die zuvor über seine Pläne berichtet hatten. Besonders Artikel von renommierten Publikationen wie Bloomberg und dem Wall Street Journal hatten im März 2025 spekuliert, dass Zhao bereits aktiv eine Begnadigung anstrebt und dabei Verbindungen zu Trump-nahen Geschäftspartnern pflegt.
Im Podcast erklärte er, dass sein Team erst reagierte, nachdem diese Berichte veröffentlicht wurden: "Wir haben unseren Antrag erst eingereicht, nachdem die Artikel erschienen sind. Wenn die Medien bereits darüber berichten, wollten wir es offiziell machen." Zhao wies zugleich einige Details der Medienberichte zurück und beteuerte, dass keine aktiven Verhandlungen mit Trump-nahem Umfeld bezüglich Binance U.S. stattfinden würden.
Der ursprüngliche juristische Hintergrund seiner Haftstrafe basiert auf dem Geständnis von Versäumnissen bei der Implementierung eines wirksamen Anti-Geldwäsche-Programms bei Binance. Zhao bekannte sich im Rahmen eines Deals schuldig, der auch eine Geldstrafe von 50 Millionen US-Dollar beinhaltete. Darüber hinaus zahlte Binance als Unternehmen eine Rekordstrafe von 4,3 Milliarden US-Dollar, was die Einigung zu einem der größten Unternehmensstrafenfälle in der Geschichte der USA machte. Nach seiner Freilassung im September 2024 hat CZ seinen Einfluss in der Branche nicht eingebüßt. Tatsächlich ist er weiterhin eine zentrale Figur in der globalen Kryptowährungslandschaft und engagiert sich unter anderem beratend bei nationalen Projekten wie dem Vorschlag Kyrgyzstans, BTC und BNB als erste nationale Krypotowährungen im Rahmen eines Crypto Reserve Systems einzusetzen.
Im Kontext der US-Politik ist die Begnadigung von CZ nicht ohne Präzedenzfälle. Ex-Präsident Donald Trump zeigte während seiner Amtszeit eine ungewöhnlich wohlwollende Haltung gegenüber einigen prominenten Krypto-Akteuren. Bereits zuvor wurden Personen wie Ross Ulbricht, Gründer von Silk Road, und die Mitbegründer von BitMEX von Trump begnadigt. Diese Unterstützungen signalisierten eine potenzielle Öffnung und Neubewertung regulatorischer Maßnahmen gegenüber der Kryptobranche im amerikanischen Rechtssystem. Die Entscheidung von CZ, nach seiner Freilassung den nächsten Schritt zu wagen und eine Begnadigung zu beantragen, kann als Versuch gesehen werden, seine Reputation weiter zu verbessern und potenzielle Einschränkungen durch das US-Justizsystem dauerhaft zu mildern.
Zugleich steht die Kryptoindustrie vor tiefgreifenden Herausforderungen und Anpassungen an neue regulatorische Rahmenbedingungen, nicht nur in den USA, sondern weltweit. Die sich verschärfenden Compliance-Anforderungen und die verstärkte Überwachung durch Behörden machen robuste Strukturen und ein sauberes Geschäftsgebaren für große Krypto-Plattformen zwingend erforderlich. CZs Bemühungen, nach eigenem Bekunden transparent und kooperativ vorzugehen, spiegeln diese notwendigen Veränderungen wider. Unterdessen sorgte CZ kürzlich für Schlagzeilen, als er öffentlich klarstellte, dass er nicht in den offiziellen Trump-Memecoin TRUMP.E investiert sei, was Spekulationen über eine enge Verbindung zu Trump-Geschäften dämpfen sollte.
Gleichzeitig ist interessant, dass prominenteste Figuren aus dem Krypto-Sektor sich offensiv um politische Verbindungen bemühen, um regulatorische Vorteile zu sichern oder Wirtschaftspotenziale auszubauen. Die Ankündigung der Begnadigungsgesuche erzeugt in der Branche Diskussionen darüber, wie politische Entscheidungen die Zukunft der Kryptowährungen in den USA beeinflussen werden. Die Entwicklung zeigt, dass persönliches und unternehmerisches Schicksal in der immer noch jungen und dynamischen Welt der Kryptowährungen eng mit politischen Prozessen verknüpft sind. Für die breite Öffentlichkeit und Investoren bieten solche Nachrichten einerseits Einblick in die Verbindungen zwischen Politik und Krypto, andererseits werfen sie Fragen zur Rechtssicherheit und zur Glaubwürdigkeit der Akteure auf. CZ bleibt ein polarisierender, aber zugleich charismatischer Vorreiter, der mit seinen Aktivitäten die Entwicklung des globalen Kryptomarktes maßgeblich mitgestaltet.
In Zukunft wird es spannend sein zu beobachten, ob und wie die Begnadigung durch Trump tatsächlich erfolgt und welche Auswirkungen dies auf Binance, CZ persönlich und die Branche hat. Die internationale Finanzwelt, Regulierungsbehörden und Krypto-Community verfolgen die Ereignisse mit großem Interesse, denn sie sind Indikatoren für den Umgang von Staaten mit der disruptiven Kraft der digitalen Währungen und deren bedeutendster Plattformen. Bis dahin bleibt Changpeng Zhao eine der zentralen Figuren im komplexen Geflecht aus Wirtschaft, Gesetzgebung und Innovation im Bereich der Kryptowährungen.