Berkshire Hathaway zählt zu den weltweit größten Investmentgesellschaften und ist vor allem durch seinen langjährigen Vorsitzenden Warren Buffett bekannt geworden. Mit einem Marktwert von über einer Billion US-Dollar und einem enormen Barvermögen stellt sich seit geraumer Zeit die Frage: Wie viel Bitcoin könnte Berkshire Hathaway eigentlich kaufen, wenn das Unternehmen sich entschließen würde, in die führende Kryptowährung zu investieren? Diese Frage gewinnt besonders an Bedeutung, nachdem Warren Buffett ankündigte, im Laufe des Jahres 2025 den Vorstandsvorsitz an Greg Abel abzugeben. Mit einem Barvermögen von rund 347 Milliarden US-Dollar zum Ende des Jahres 2024 besitzt Berkshire Hathaway theoretisch ein enormes Investitionspotenzial. Dabei liegt der Fokus auf der Menge an Bitcoin, die mit diesem Kapital theoretisch erworben werden könnte, und den möglichen Folgen einer solchen Investitionsentscheidung. Die aktuelle Marktlage für Bitcoin zeigt einen Kurs von rund 105.
000 US-Dollar pro Coin im Mai 2025. Daraus resultiert, dass Berkshire Hathaway mit seiner gesamten Barreserve etwa 3,5 Millionen Bitcoin kaufen könnte. Diese Summe entspricht knapp 18 Prozent des zirkulierenden Bitcoin-Angebots, das zu diesem Zeitpunkt etwa 19,7 Millionen Coins beträgt. Ein derartiger Kauf würde Berkshire Hathaway nicht nur zu einem der größten institutionellen Bitcoin-Halter machen, sondern auch erheblichen Einfluss auf den Kryptomarkt haben. Zum Vergleich: Das Unternehmen Strategy Inc.
, früher bekannt als MicroStrategy, gilt gegenwärtig als der größte börsennotierte Corporate Bitcoin-Investor. Strategy besitzt ungefähr 550.000 Bitcoin, was einem Wert von rund 52 Milliarden US-Dollar entspricht. Somit könnte Berkshire Hathaway die Bitcoin-Bestände von Strategy mit nur etwa einem Sechstel seines Barvermögens mehr als verdoppeln. Ein solcher Investmentschritt wäre ein deutliches Signal und könnte die Marktstimmung gegenüber Bitcoin und anderen Kryptowährungen maßgeblich beeinflussen.
Es ist dennoch wichtig zu beachten, dass Greg Abel bisher keine Anzeichen gezeigt hat, Warren Buffetts eher skeptische Haltung gegenüber Bitcoin und Kryptowährungen generell zu ändern. Warren Buffett selbst bezeichnete Bitcoin einst spöttisch als „Rattengift hoch zwei“ und setzte dabei auf klassische Werteinvestments, die durch nachhaltige Cashflows geprägt sind. Dennoch hält Berkshire Hathaway bereits indirekte Engagements in der Krypto-Branche. Das Unternehmen ist über Beteiligungen an Firmen wie Nu Holdings und Jefferies Financial Group involviert, die wiederum in Bitcoin-nahe Produkte investieren oder mit Kryptowährungen arbeiten. Diese indirekte Beteiligung könnte als vorsichtiger Ansatz verstanden werden, ohne direkt in den volatilen Kryptomarkt einzutauchen.
Historisch betrachtet ist Berkshire Hathaway kein Unbekannter darin, zunächst skeptisch gegenüber einer Anlageklasse zu sein, um unter den richtigen Bedingungen interessante Engagements zu tätigen. Ein Beispiel ist der Einstieg in Barrick Gold im Jahr 2020, der trotz Buffetts früherer Zurückhaltung gegenüber Gold erfolgte. Dies könnte als Indikator dafür dienen, dass unter Greg Abel neue Wege beschritten werden könnten, selbst wenn diese zunächst zurückhaltend sind. Bernstein-Analysten prognostizieren für die kommenden Jahre bedeutende Kapitalzuflüsse institutioneller Anleger in Bitcoin. Bis 2029 könnten insgesamt rund 330 Milliarden US-Dollar von Unternehmen weltweit in die Kryptowährung fließen.
Davon entfallen etwa 205 Milliarden US-Dollar allein auf börsennotierte Unternehmen. Das zeigt, dass das Interesse am digitalen Gold wächst und immer mehr Firmen Bitcoin als Teil ihrer Corporate Treasury sehen. Für Berkshire Hathaway wäre dies eine Chance, sich an einem wachsenden Trend zu beteiligen und seine Investmentstrategie zu diversifizieren. Allerdings bringt ein solches Engagement auch Risiken mit sich. Die Volatilität von Bitcoin ist nach wie vor hoch, und die regulatorische Unsicherheit in verschiedenen Ländern bleibt präsent.
Als Unternehmen, das für langfristige, wertorientierte Investments bekannt ist, müsste Berkshire Hathaway sorgfältig abwägen, ob Bitcoins nicht nur als spekulative Anlage, sondern als strategisches Asset gelten können. Das Potenzial, fast ein Fünftel aller existierenden Bitcoins zu kaufen, weckt jedoch Spekulationen über mögliche Marktmanipulationen oder Preisverzerrungen bei einem derartigen Großkauf. Sollte Berkshire Hathaway tatsächlich mit einem so großen Volumen in den Markt eintreten, könnte dies zu erheblichen Preisanstiegen führen, bis sich Angebot und Nachfrage auf einem neuen Gleichgewicht einpendeln. Zudem könnte dies andere institutionelle Anleger animieren, ebenfalls in Bitcoin zu investieren, was die Akzeptanz und Stabilität von Kryptowährungen weiter fördern würde. Ein Blick auf die aktuelle Marktdynamik zeigt, dass die Kryptowährung trotz Schwankungen insgesamt an Wert und Akzeptanz gewonnen hat.
Die Kurse klettern seit Jahren kontinuierlich nach oben, was auch vermehrt traditionelle Investoren auf den Plan ruft. Dabei spielt die zunehmende Digitalisierung und das Interesse an alternativen Finanzsystemen eine große Rolle. Für Berkshire Hathaway könnte Bitcoin somit nicht nur als Investment, sondern auch als strategisches Asset von Interesse sein, um sich in einer sich wandelnden Finanzlandschaft zu positionieren. Insgesamt bleibt die Frage, ob und wann Berkshire Hathaway tatsächlich in Bitcoin investieren wird, weiterhin offen. Die finanziellen Mittel sind zweifelsohne vorhanden, und die theoretische Möglichkeit, große Mengen an Bitcoin zu kaufen, existiert.