Die Übertragung von Rentenkonten wie einem 401(k) in ein anderes Altersvorsorgekonto ist ein häufiger Schritt für viele Amerikaner, die ihre Altersvorsorge neu organisieren oder ihren Arbeitgeber wechseln. Dennoch erleben viele, dass sie bei dieser Übertragung Steuern zahlen und sogar Strafgebühren auferlegt bekommen, was oft für Verwirrung und Frustration sorgt. Doch was steckt hinter diesen zusätzlichen Kosten? Warum wird eine eigentlich vorgesehene steuerbegünstigte Übertragung zu einem steuerpflichtigen Ereignis und warum kann eine Strafe folgen? Um diese Fragen zu beantworten, lohnt es sich, die grundlegenden Regeln und Besonderheiten von 401(k)-Rollovern zu verstehen. Grundsätzlich ist ein Rollover der Vorgang, bei dem Gelder aus einem bestehenden Rentenkonto in ein anderes übertragen werden, beispielsweise von einem alten 401(k)-Plan des früheren Arbeitgebers hin zu einem IRA-Konto. Ideal ist dabei, dass das Geld steuerlich unbeeinflusst bleibt und weiterhin steuerbegünstigt wachsen kann.
Das Gesetz sieht hierfür eine Frist von 60 Tagen vor, binnen derer Geld aus einem 401(k)-Konto entweder direkt an ein anderes Konto überwiesen werden oder persönlich entgegengenommen und dann in das neue Konto eingezahlt werden muss. Wird diese Frist überschritten, gilt das Geld als Auszahlung, die besteuert wird und wenn der Kontoinhaber unter 59½ Jahre alt ist, fällt eine zusätzliche Strafgebühr von 10 % an. Ein möglicher Grund für eine Steuerbelastung sind die sogenannten „indirekten“ Rollovers, bei denen die Auszahlung zunächst an den Kontoinhaber erfolgt und dieser dann das Geld weiterüberweisen muss. Viele 401(k)-Pläne ziehen standardmäßig 20 % für Steuern vom auszuzahlenden Betrag ab, auch wenn der Kontoinhaber beabsichtigt, das Geld komplett in ein anderes Konto zu überführen. Dieser Steuerabzug ist eine Art Vorauszahlung an das Finanzamt.
Wenn also beispielsweise 75.000 US-Dollar aus dem 401(k) entfernt werden, erhält der Kontoinhaber nur 60.000 US-Dollar, während 15.000 US-Dollar an das Finanzamt gehen. Kommt es zu einer Überweisung der verbliebenen 60.
000 US-Dollar in ein neues Konto innerhalb der 60-Tage-Frist, könnte man auf den ersten Blick meinen, die Übertragung sei steuerfrei. Doch tatsächlich hat der Steuerabzug der 15.000 US-Dollar dazu geführt, dass dieser Betrag als „ausgezahlt“ gilt und nicht wieder eingezahlt wurde. Das Finanzamt betrachtet die 15.000 US-Dollar als Auszahlung, die daher zu versteuern ist und – bei unter 59½-Jährigen – zusätzlich eine 10%ige Strafgebühr auslöst.
Dieses Szenario ist besonders ärgerlich, weil die Steuerabzüge eigentlich nur eine vorläufige Maßnahme sind und durch eine vollständige Einzahlung der Verteilung auch dieser Betrag steuerlich neutral bleibt. Die einzige Möglichkeit, dies zu vermeiden, wäre gewesen, den vollen Betrag von 75.000 US-Dollar innerhalb der 60 Tage wieder auf das neue Rentenkonto einzuzahlen. Da jedoch nur 60.000 US-Dollar ausgezahlt wurden, mussten zusätzliche Mittel in Höhe der 15.
000 US-Dollar aus privaten Finanzmitteln ergänzt werden. Allzu viele kippen dabei aus Unwissenheit oder fehlender Liquidität, wodurch sie die Strafgebühren und die Steuerlast an den 15.000 US-Dollar tragen müssen. Eine viel einfachere Methode, diesen Stolperstein zu umgehen, ist die Durchführung eines sogenannten „direkten Rollovers“ oder „trustee-to-trustee transfers“. Dabei wird das Geld nicht an den Kontoinhaber ausgezahlt, sondern vom alten Konto direkt auf ein neues Konto übertragen.
In diesem Fall findet keine Steuerabzugsverpflichtung statt, da der Kontoinhaber gar nicht in Besitz der Gelder kommt. Das erspart das Risiko der Nicht-Einzahlung innerhalb der Frist sowie die Einbehaltung von Steuern und möglichen Strafgebühren. Direktübertragungen sind deswegen empfehlenswert und vom Gesetzgeber sogar bevorzugt. Zusätzlich zu den Fristen und Steuerabzügen ist bei indirekten Rollovers zu beachten, dass innerhalb eines 12-monatigen Zeitraums nur eine solche Übertragung von einem IRA zum anderen erlaubt ist. Wer diese Grenze überschreitet, kann ebenfalls steuerliche Konsequenzen riskieren.
Man sollte deshalb mit Bedacht und Kenntnis der Regelungen vorgehen. Für Personen, die über 59½ Jahre alt sind, fällt zwar die Strafgebühr weg, doch versteuert werden muss jeder Betrag, der nicht in die neue Altersvorsorge eingezahlt wird. Wichtig ist auch, dass die pauschale Steuerabzugsregel von 20 % nicht für Übertragungen aus IRAs gilt. Dort werden bei Auszahlungen keine Steuern automatisch einbehalten, so dass indirekte Rollovers hier anders gehandhabt werden. Wer in eine solche Situation gerät und unerwartete Steuern sowie Strafgebühren zahlen muss, sollte seine Steuerunterlagen genau prüfen.
Dort wird der nicht rücküberwiesene Betrag als steuerpflichtiges Einkommen ausgewiesen. Eventuell können Steuerberater helfen, Ausnahmen oder Korrekturen geltend zu machen, falls es besondere Umstände gibt. Doch grundsätzlich gilt, dass die ordnungsgemäße Durchführung eines Rollovers innerhalb der Vorgaben zu vermeiden hilft, unerwünschte Steuerbelastungen zu provozieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verwirrung um Steuern und Strafgebühren bei der Übertragung eines 401(k) oft durch die Tatsache entsteht, dass nicht der gesamte auszuzahlende Betrag auf das neue Konto übertragen wird. Die 20%-Steuerabzugsregel bei indirekten Rollovers bewirkt, dass automatisch ein Teil der Auszahlung ausgezahlt und dadurch steuerpflichtig wird – sofern diese Summe nicht aus privaten Mitteln rechtzeitig wieder eingezahlt wird.
Die beste Strategie, um solche Steuern und zusätzlichen Strafen zu vermeiden, ist die Nutzung von direkten Rollovers, bei denen eine direkte Überweisung durch den Trustee erfolgt. Diese Methode arbeitet ohne automatische Steuerabzüge und senkt das Risiko eines falschen Zeitmanagements. Wer sich vor einer Roll-over-Transaktion umfassend informiert und im Zweifel professionelle Beratung in Anspruch nimmt, schützt sein Vermögen vor unerwarteten steuerlichen Nachteilen. So kann der Wechsel des 401(k)-Kontos nahtlos und ohne Verluste erfolgen und weiterhin steuerbegünstigt im Sinne der eigenen finanziellen Zukunft genutzt werden.