Charles Hoskinson, eine der zentralen Persönlichkeiten im Kryptobereich und bekannt als Mitbegründer von Ethereum sowie Gründer der Cardano-Blockchain, hat eine kühne Prognose für die Zukunft von Ethereum abgegeben. Seiner Ansicht nach könnten die Tage von Ethereum gezählt sein und die Blockchain könnte innerhalb der nächsten 15 Jahre verschwinden. Diese Vorhersage hat in der Krypto-Community für erhebliches Aufsehen gesorgt und eine erneute Diskussion rund um die technischen Grundlagen und die Governance großer Blockchains entfacht. Um die Tragweite dieser Aussage zu verstehen, ist ein genauer Blick auf Hoskinsons Kritikpunkte sowie seine Perspektive auf Cardano als mögliche Alternative wichtig. Ethereum war seit seiner Einführung eine treibende Kraft für Innovationen im Bereich der dezentralisierten Anwendungen und Smart Contracts.
Die Plattform hat eine beeindruckende Nutzerbasis aufgebaut und zahlreiche Entwicklungen ermöglicht. Doch Hoskinson sieht in fundamentalen Designentscheidungen eine Gefahr für die Weiterentwicklung und Langlebigkeit des Netzwerks. Drei Hauptkritikpunkte stehen für ihn im Mittelpunkt: das Buchhaltungssystem, die virtuelle Maschine und das Konsensmodell. Er bezeichnet das aktuell von Ethereum verwendete Account-basierte Modell als suboptimal und kritisiert die Ethereum Virtual Machine (EVM) als nicht ideal für die langfristige Skalierung und Weiterentwicklung. Darüber hinaus sieht er im Proof-of-Stake-Konsensmechanismus und dessen Implementierung Schwächen, die auch durch zusätzliche Layer-Two-Lösungen und komplexe Strafmechanismen nicht ausreichend ausgeglichen werden.
Laut Hoskinson behindern diese technischen Komponenten die Fähigkeit von Ethereum, sich nachhaltig weiterzuentwickeln und am Markt zu bestehen. Neben den technischen Aspekten sieht Hoskinson die Governance als Achillesferse von Ethereum. Er betont, dass die Blockchain über keine robuste, on-chain gesteuerte Governance verfüge. Dies führe zu einem langsamen und ineffizienten Entscheidungsprozess bei notwendigen technologischen Anpassungen und Reformen. Er rechnet damit, dass es Jahre dauern könnte, ein effektives Governance-System zu etablieren.
In seinem AMA (Ask Me Anything) vom April 2025 erklärte er, dass trotz der starken Führung von Vitalik Buterin das Netzwerk nur bedingt durch einzelne Persönlichkeiten zusammengehalten werden könne. Diese Governance-Schwäche sieht er als große Gefahr, die eine rasche Anpassung der Blockchain erschwert und langfristig zur Veraltung führen könnte. Im Vergleich zu Ethereum stellt Hoskinson Cardano als technologisch überlegene Alternative dar. Cardano nutzt ein Extended UTXO-Modell (eUTXO), das eine genauere Nachverfolgung von Transaktionen ermöglicht und damit Vorteile in der Skalierung und Sicherheit bringt. Außerdem setzt Cardano auf eine virtuelle Maschine, die auf der modernen RISC-V Architektur basiert, was bessere Anpassungs- und Erweiterungsmöglichkeiten eröffnet.
Mit technischen Innovationen wie Hydra und der Midnight Sidechain will Cardano Skalierung und Benutzererfahrung verbessern und sich langfristig für eine Vielzahl von Anwendungen positionieren. Dabei zeigt Hoskinson deutlich: Die technologischen Entscheidungen von Cardano seien bereits jene, zu denen Ethereum erst kommen müsste, um konkurrenzfähig zu bleiben. Überdies führt Hoskinson aus, dass sich das Ökosystem um Bitcoin und Bitcoin-DeFi als weitere ernsthafte Konkurrenz entwickelt. Gerade weil diese alternativen Netzwerke einfacher und schneller operieren, könnten sie Ethereum bei Liquidität und Nutzerfreundlichkeit bald überholen. Der zunehmende Einfluss der Bitcoin-DeFi-Sphäre und potenzielle Konflikte zwischen Ethereum Layer 1 und den Layer 2-Erweiterungen könnten für Ethereum zu einer weiteren Belastung werden.
Insgesamt warnt Hoskinson davor, Ethereum als unantastbar zu betrachten, so wie es in früheren Technologiefeldern üblich war, wo einst dominierende Plattformen wie MySpace oder BlackBerry schließlich von neuen, agileren Wettbewerbern überholt wurden. Er appelliert an die Community und Entwickler, die Schwächen zu erkennen und innovative Ansätze zu verfolgen, um das Ökosystem zu stärken. Die Reaktionen auf Hoskinsons Aussagen zeigen deutlich, wie groß das Interesse und die Debatte um die Zukunft von Ethereum derzeit sind. Während einige seine Einschätzungen als übertrieben ansehen, unterstreicht die breite Diskussion die Bedeutung von Governance, technologischer Flexibilität und Skalierbarkeit für den Erfolg einer Blockchain. Ethereum hat zwar eine beeindruckende technologische Historie, doch der heutige Wettbewerb stellt die Plattform vor Herausforderungen, die nicht ignoriert werden können.
Besonders das Thema Governance bildet einen Schwerpunkt: Ohne klare, demokratisch organisierte Entscheidungsprozesse drohen Blockchains festzufahren oder von innovativeren Konkurrenten überholt zu werden. Dabei positioniert sich Cardano nicht nur als technische Alternative, sondern auch als Beispiel für eine Blockchain, die frühzeitig auf eine nachhaltige Architektur und durchdachte Governance setzt. Den Einfluss und die Vision von Charles Hoskinson in diesem Kontext sollte man nicht unterschätzen, da er mit seinen Projekten häufig Trends und neuartige Ansätze vorantreibt. Ein Blick auf die kommenden fünf bis zehn Jahre wird zeigen, ob Ethereum seinem Erbe gerecht werden kann oder ob die Warnungen Realität werden und ein Paradigmenwechsel im Blockchain-Sektor einsetzt. Das Krypto-Ökosystem bleibt dynamisch und wettbewerbsintensiv.
Innovationen in Skalierung, Governance und Nutzererfahrung werden entscheidend sein, wer sich durchsetzen kann. Während Ethereum den Wechsel hin zu Proof of Stake und Layer 2 Lösungen sucht, setzen andere Blockchains auf grundlegend andere Modelle und Protokolle, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Für Investoren, Entwickler und Nutzer bedeutet das eine Phase intensiver Beobachtung und Bewertung. Das Verständnis der Stärken und Schwächen verschiedener Blockchains, wie es Hoskinson mit seiner Prognose anregt, ist essenziell, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Charles Hoskinsons 15-Jahres-Prognose für Ethereum eine bedeutende und kontroverse Stellungnahme ist, die sowohl die Schwächen eines der größten Blockchain-Projekte aufzeigt, als auch die Chancen für Alternativen wie Cardano hervorhebt.
Die technologischen und Governance-Herausforderungen, die er beschreibt, können als Weckruf für die gesamte Krypto-Community dienen, verstärkt auf Nachhaltigkeit, Skalierbarkeit und demokratische Strukturen zu setzen. So könnte die Blockchain der Zukunft nicht nur überleben, sondern auch neue Maßstäbe in der digitalen Welt setzen.