Der globale Trend zur Energiewende erfährt mit dem Verkauf eines 10%igen Anteils am Fengmiao I Offshore-Windpark in Taiwan eine bedeutende Wendung. Copenhagen Infrastructure Partners (CIP), ein führender Investor im Bereich nachhaltiger Infrastruktur, hat vereinbart, diesen Teil seines Engagements an Mitsui O.S.K. Lines (MOL), einen der weltweit größten Schifffahrtskonzerne aus Japan, zu veräußern.
Dieses Geschäft unterstreicht die wachsende Bedeutung von Partnerschaften zwischen europäischen Investoren und asiatischen Unternehmen in der Entwicklung von erneuerbaren Energieprojekten und markiert gleichzeitig einen entscheidenden Schritt in der Ausweitung der Offshore-Windenergie in Taiwan und darüber hinaus. Der Fengmiao I Offshore-Windpark liegt vor der Küste von Taichung County und verfügt über eine beeindruckende Kapazität von 495 Megawatt. Das Projekt wurde im März 2025 finanziell abgeschlossen und befindet sich derzeit im Bau, mit einem voraussichtlichen Fertigstellungstermin zum Ende des Jahres 2027. Bei erfolgreichem Abschluss wird Fengmiao I einer der größten Offshore-Windparks in Taiwan sein und dazu beitragen, den Energiemix des Landes mit sauberer, nachhaltiger Energie weiter auszubauen. Die Finanzierung des Projekts erfolgte durch eine ausgeklügelte Mischung aus Eigenkapital und Senior Loans, die von internationalen und taiwanesischen Banken, Export-Kreditagenturen sowie der Nationalen Garantiebehörde Taiwans unterstützt werden.
Diese umfassende Finanzierung zeigt das Vertrauen verschiedenster Finanzinstitutionen in die Rentabilität und Nachhaltigkeit von Fengmiao I und unterstreicht die Attraktivität erneuerbarer Energien als Investitionsobjekt. Die Entwicklung von Fengmiao I begann bereits im Jahr 2020. Der Windpark ist das dritte Offshore-Windprojekt von CIP in Taiwan und profitiert von der Site-Exklusivität und Netzanschlusszusage, die in der sogenannten Round 3.1 Auktion im Dezember 2022 vergeben wurden. Dieses frühe Engagement verschaffte CIP und seinen Partnern einen strategischen Vorteil bei der Planung und Realisierung eines Projektes, das maßgeblich zur Dekarbonisierung des Energieverbrauchs Taiwans beitragen wird.
Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg von Fengmiao I sind die langfristigen Stromabnahmeverträge mit sechs großen lokalen und internationalen Energieverbrauchern. Diese vertraglichen Bindungen stellen sicher, dass der produzierte Strom in vollem Umfang abgenommen wird und bieten dadurch finanzielle Sicherheit für die Investoren. Solche Abnahmen garantieren nicht nur eine stabile Einkommensquelle, sondern fördern auch die Akzeptanz erneuerbarer Energie im Industriesektor, der für die Emissionsreduktion eine entscheidende Rolle spielt. Thomas Wibe Poulsen, Partner bei CIP und verantwortlich für den Asien-Pazifik-Markt, betonte die Bedeutung des Deals: „Wir freuen uns sehr, Mitsui O.S.
K. Lines als Mitinvestor im Fengmiao-Projekt willkommen zu heißen. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam ein Projekt höchsten Standards zur kommerziellen Betriebnahme bringen werden. Die Transaktion spiegelt den Wert wider, den CIP in der Entwicklungsphase geschaffen hat, sowie unsere erfolgreiche Bilanz im Offshore-Windsektor in Taiwan.“ MOL, traditionell ein Schwergewicht in der weltweiten Schifffahrt mit einem Fuhrpark von rund 900 Schiffen, erweitert durch diese Beteiligung sein Engagement im Bereich der erneuerbaren Energien.
Die Beteiligung an Fengmiao I ist ein strategischer Schritt, der es MOL ermöglicht, neben der maritimen Transportbranche auch im Energiesektor Fuß zu fassen und von der dynamischen Wachstumsregion Asien-Pazifik zu profitieren. Das Investment erfolgt über CIP’s aktuellen Fonds, Copenhagen Infrastructure V (CI V), der sich auf Investitionen in die Energiewende konzentriert. Neben Offshore-Wind gehören auch Solarenergie und Batteriespeicheranlagen zum Portfolio des Fonds, der in sicheren OECD-Ländern in Europa, Nordamerika und Asien-Pazifik investiert. CI V hat bereits 60 % seines Kapitals in sechs endgültige Investitionsentscheidungen eingebracht und zeigt damit eine schnelle Kapitalallokation und Wertschöpfung innerhalb der begrenzten Laufzeit des Fonds. Der Verkauf der 10 % Beteiligung an MOL wird noch von üblichen Abschlussbedingungen begleitet, darunter die Beantragung der ausländischen Investitionsgenehmigung in Taiwan sowie weitere behördliche Anmeldungen beim taiwanesischen Wirtschaftsministerium.
Nach Abschluss des Geschäfts wird CI V weiterhin Mehrheitseigner und Betreiber des Fengmiao I Windparks bleiben. Unterstützung erhielt CIP bei diesem komplexen Transaktionsprozess von BNP Paribas als Finanzberater und der internationalen Anwaltskanzlei White & Case, die die rechtliche Beratung übernahm. Die Entscheidung von CIP, einen Teil seines Anteils zu verkaufen, kann als strategische Maßnahme betrachtet werden, um Risiken zu streuen, frisches Kapital zu mobilisieren und mit einem erfahrenen Partner wie MOL die Realisierung des Projekts weiter zu stärken. Für Taiwan ist die Expansion der Offshore-Windenergie zentral, um die ehrgeizigen Ziele im Kampf gegen den Klimawandel zu erreichen und den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu beschleunigen. Die Einbindung internationaler Investoren und Betreiber in die taiwanesische Offshore-Windbranche bringt sowohl finanzielle als auch technologische Vorteile.
Taiwan zeigt sich damit als ein attraktiver Markt, der mit regulatorischem Rückhalt, strategischer Standortwahl und einer klaren Vision für eine grüne Zukunft überzeugt. Der Ausbau der Offshore-Windkapazitäten trägt dabei zur Energiesicherheit bei, fördert die lokale Wertschöpfung und führt zu neuen Arbeitsplätzen in einer zukunftsträchtigen Branche. Die umfassende Kooperation zwischen CIP und MOL spiegelt auch den Trend wider, dass traditionelle Industrien wie die Schifffahrt verstärkt in nachhaltige Geschäftsmodelle investieren. Das Engagement in der Offshore-Windenergie ist eine Antwort auf die Herausforderungen der Dekarbonisierung und zeigt, wie Diversifizierung und Nachhaltigkeit Unternehmensstrategien prägen. Zusammenfassend steht der Verkauf eines Anteils am Fengmiao I Offshore-Windpark an MOL für eine gelungene Verbindung von europäischer Investitionskraft und asiatischem Unternehmertum im Bereich erneuerbarer Energien.