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Krypto in Südafrika: Hohe Risiken von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung im Fokus

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Crypto poses high risk of money-laundering, terrorist financing in SA

Die Nutzung von Kryptowährungen in Südafrika wächst rasant, birgt jedoch erhebliche Risiken im Bereich der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Ein aktueller Bericht der Financial Intelligence Centre (FIC) beleuchtet die Herausforderungen und die Notwendigkeit stärkerer Regulierungen in diesem dynamischen Sektor.

Die rasante Verbreitung von Kryptowährungen in Südafrika sorgt für zunehmende Aufmerksamkeit bei Regulierungsbehörden und Finanzexperten. Mit über 5,8 Millionen Südafrikanern, die mittlerweile Krypto-Assets besitzen, hat sich diese Technologie zu einem bedeutenden Teil der Finanzlandschaft entwickelt. Trotz der vielfältigen Vorteile digitaler Währungen wie Schnelligkeit, dezentrale Kontrolle und weltweite Zugänglichkeit birgt der Markt auch ernsthafte Risiken, besonders im Zusammenhang mit Geldwäsche (ML) und Terrorismusfinanzierung (TF). Diese Thematik wurde im April 2025 durch einen umfassenden Bericht der Financial Intelligence Centre (FIC), der wichtigsten southafrikanischen Behörde zur Bekämpfung von Finanzkriminalität, wieder in den Fokus gerückt. Der Bericht analysiert das Krypto-Asset-Serviceprovider-Segment (CASP) und stuft es als hochriskant hinsichtlich ML- und TF-Gefahren ein.

Die Untersuchung offenbart ein komplexes Geflecht aus Herausforderungen, das bei der Regulierung dieses Sektors dringend adressiert werden muss. Ein wesentlicher Aspekt des Berichts ist die Erkenntnis, dass viele Südafrikaner mit Kryptowährungen und den damit verbundenen Dienstleistungen nicht hinreichend vertraut sind. Dieses mangelnde Bewusstsein begünstigt nicht nur das Risiko von Betrugsfällen und finanziellen Verlusten, sondern bietet auch kriminellen Organisationen Schlupflöcher, um illegale Gelder zu verschieben und Terrorakte zu finanzieren. Insbesondere warnt die FIC vor der Möglichkeit, dass Krypto-Plattformen von Geldwäschern und Terrornetzwerken genutzt werden, um Herkunft und Fluss von illegalen Finanzmitteln zu verschleiern. Die inhärenten Eigenschaften von Kryptowährungen – Transaktionen werden zwar öffentlich im Blockchain-Netzwerk verzeichnet, doch die Nutzeridentitäten bleiben dabei anonym – machen sie zu einem attraktiven Werkzeug für die Verschleierung finanzkrimineller Aktivitäten.

Die FIC hebt hervor, dass trotz der potentiellen Nachverfolgbarkeit von Transaktionen viele Täter Techniken anwenden, um diese Rückverfolgbarkeit zu erschweren, beispielsweise durch die Nutzung mehrerer Wallets, Mixer-Dienste oder grenzüberschreitende Transaktionen. Der Bericht verweist außerdem auf die Größe und Undurchsichtigkeit des Sektors: Während offiziell nur 256 Crypto-Asset-Serviceprovider bei der FIC registriert sind, operieren möglicherweise viel mehr Anbieter ohne Registrierung oder unter der Aufsicht anderer Jurisdiktionen. Einige dieser Unternehmen haben ihren Hauptsitz im Ausland – etwa in Ländern wie Singapur, der Schweiz oder dem Vereinigten Königreich – während sie gleichzeitig Geschäftstätigkeiten in Südafrika entfalten. Diese grenzüberschreitenden Strukturen erhöhen die Komplexität bei der Überwachung und Kontrolle, da unterschiedliche gesetzliche Rahmenbedingungen und Aufsichtsmechanismen gelten. Als Folge steigt die Anfälligkeit für grenzüberschreitende Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungsrisiken signifikant an.

Regulierung und Überwachung befinden sich in Südafrika weiterhin in der Entwicklung. Obwohl seit Dezember 2022 neue Gesetze und Registrierungspflichten eingeführt wurden, existieren weiterhin Lücken, vor allem im Bereich der Devisenkontrolle. Der Mangel an konkreten Vorschriften zur Kontrolle von Krypto-Asset-Transfers über Landesgrenzen hinweg erschwert es den Behörden, illegale Geldflüsse zu unterbinden. Dies könnte für Kriminelle das Tor sein, Gewinne aus betrügerischen oder terroristischen Aktivitäten ungehindert zu verschieben. Gemäß dem Bericht sind die Risiken im Krypto-Sektor „hoch“, sowohl hinsichtlich Geldwäsche als auch Terrorismusfinanzierung.

Die FIC betont die Dringlichkeit, das Bewusstsein der Verbraucher zu schärfen und sowohl private als auch geschäftliche Nutzer über die Funktionsweise, Aufbewahrung und Risiken von Krypto-Assets aufzuklären. Nur durch mehr Transparenz und informationsgestützte Vorsichtsmaßnahmen kann die verbreitete Nutzung dieser digitalen Vermögenswerte sicher und reguliert erfolgen. Die Tatsache, dass Cyberkriminelle Kryptowährungen als Mittel zur Anonymisierung ihrer illegitimen Transaktionen nutzen, schafft einen signifikanten Handlungsbedarf. Trotzdem zeigt der Bericht, dass die Blockchain-Technologie an sich auch positive Aspekte für die Aufklärung von Verbrechen bieten kann. Da alle Transaktionen öffentlich in der Blockchain erfasst sind, eröffnen sich für Ermittlungsbehörden Möglichkeiten zur Nachverfolgung und Analyse von Verdachtsfällen, insbesondere wenn es gelingt, die dahinterstehenden realen Personen zu identifizieren.

Um die Risiken zu mindern, fordert die FIC neben besseren gesetzlichen Rahmenbedingungen auch eine intensivere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Kontrollstellen, Finanzinstituten und internationalen Partnern. Das Ziel muss ein abgestimmtes Vorgehen sein, das sowohl die Innovation fördert als auch illegale Aktivitäten effektiv unterbindet. Nutzer von Kryptowährungen und Unternehmen, die im Krypto-Sektor tätig sind, stehen vor der Herausforderung, sich ständig an sich ändernde Regulierungen anzupassen und ihre eigenen Compliance-Maßnahmen zu verbessern. Dies umfasst die Einhaltung von Vorschriften zur Identitätsprüfung, Geldwäschebekämpfung und Risikoüberwachung. Für diese Akteure ist es unabdingbar, proaktiv die erforderlichen Systeme und Prozesse zu implementieren, um sowohl rechtliche Anforderungen zu erfüllen als auch Vertrauen bei Kunden und Behörden zu stärken.

Eine weitere Problematik, die der Bericht herausstellt, ist die Gefahr, dass Kryptowährungen als Instrument zur Rekrutierung und Nutzung von sogenannten Geldwäscherollen dienen. Unwissende oder gar willige Bürger könnten zur Durchführung von Transaktionen genutzt werden, ohne sich der rechtlichen Konsequenzen oder der kriminellen Hintergründe bewusst zu sein. Daher ist die Sensibilisierung der Bevölkerung vor allem in Bezug auf die Gefahren von Krypto-basierten Betrugsmaschen und der Missbrauch durch organisierte Kriminalität von großer Bedeutung. Die weltweiten Erfahrungen zeigen, dass Krypto-Sektoren in vielen Ländern Herausforderungen in der Regulierung und Durchsetzung von Anti-Geldwäsche- und Terrorismusfinanzierungsvorschriften gegenüberstehen. Südafrika befindet sich hier in einem ähnlichen Entwicklungsprozess und kann von den internationalen Best Practices profitieren.

Gleichzeitig ist es wichtig, die Balance zwischen Innovationsförderung und Schutz vor Missbrauch zu halten. Kryptowährungen ergänzen die Finanzwelt um vielversprechende Möglichkeiten, erfordern jedoch einen verantwortungsbewussten Umgang, um negative Begleiterscheinungen zu minimieren. Abschließend lässt sich feststellen, dass die Integration von Kryptowährungen in Südafrikas Finanzsystem eine komplexe Aufgabe darstellt, die erhebliche Risiken mit sich bringt. Der FIC-Bericht macht deutlich, dass ohne gezielte Regulierungsmaßnahmen und gesteigerte Aufklärungsarbeit die Gefahr der Nutzung von Krypto-Assets für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung weiter wächst. Daher sollten Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die sowohl den Schutz der Verbraucher als auch die Sicherheit des Finanzsystems gewährleisten – ohne dabei die Innovationskraft dieser neuen Technologie zu ersticken.

Nur so kann Südafrika das Potenzial der digitalen Währungen sicher und nachhaltig nutzen und gleichzeitig seine Rolle als regionaler Vorreiter in der FinTech-Entwicklung stärken.

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