Die Welt der Kryptowährungen kann oft verwirrend und undurchsichtig erscheinen, insbesondere angesichts der ständig wachsenden Anzahl digitaler Währungen. Doch um dieses komplexe Universum besser zu verstehen, kann man es in vier Quadranten einteilen, die jeweils unterschiedliche Ausprägungen und Besonderheiten aufweisen. Diesen Ansatz vertritt die Federalist Society, die sich mit ihren Überlegungen zu den "Vier Quadranten der Krypto" in die Diskussion um Regulierung und Innovation in diesem Bereich einschaltet. Ausgehend von der oberen linken Ecke, dem Quadranten der dezentralisierten Währung, findet sich Bitcoin als Aushängeschild dieser Kategorie. Als erste und wohl bekannteste Kryptowährung hat Bitcoin die Herausforderungen einer digitalen Währung angenommen und dabei eine beeindruckende Dezentralisierung erreicht.
Auch wenn andere Projekte möglicherweise in diese Kategorie fallen könnten, so ist Bitcoin zweifellos der Inbegriff einer dezentralen Währung. Im unteren linken Quadranten, dem Bereich der dezentralen Nicht-Währungen, finden sich zahlreiche Projekte im Bereich der dezentralen Finanzen, auch als "Defi" bekannt. Diese Projekte fokussieren sich weniger auf Währungen als vielmehr auf sogenannte "Smart Contracts", die automatisch ausgeführt werden, sobald bestimmte Kriterien erfüllt sind. Hier ist insbesondere Ethereum mit seinem Ether-Token (ETH) zu nennen, das sich zwar zuvor unter einem dezentralen Proof-of-Work-System befand, jedoch im Herbst 2022 auf ein Proof-of-Stake-System umgestellt hat. Im oberen rechten Quadranten, dem Bereich der zentralisierten Währungen, begegnen uns Begriffe wie Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) und Stablecoins.
Diese Währungen sind zentralisiert, wobei CBDCs von einer Regierung (Zentralbank) unterstützt werden, während Stablecoins üblicherweise von einem Unternehmen oder einer anderen privaten Einrichtung betrieben werden. Unterdessen finden wir im unteren rechten Quadranten, dem Bereich der zentralisierten Nicht-Währungen, zahlreiche Altcoins, darunter Utility Tokens, die verschiedenen Zwecken dienen und oft von Unternehmen ausgegeben werden. Die Federalist Society betont, dass es nicht zwingend besser oder schlechter ist, welchem Quadranten eine bestimmte Kryptowährung zugeordnet wird, sondern vielmehr darum geht, die Vielfalt und Innovation in diesem Bereich zu verstehen. Der legislative Umgang mit dieser Vielfalt erfordert differenzierte Ansätze, die die spezifischen Merkmale und Ziele der unterschiedlichen Krypto-Projekte berücksichtigen, um Innovation zu fördern und potenzielle Missbrauchsfälle zu verhindern. In Zeiten des digitalen Wandels und der technologischen Revolution kommt der Regulierung von Kryptowährungen eine immer größere Bedeutung zu.