Obsidian, die beliebte Notizsoftware, hat mit dem Update auf Version 1.9.0 einen großen Schritt nach vorn gemacht. Die neue Version steht erstmals im Early-Access-Modus zur Verfügung und bietet Anwendern eine Reihe spannender Neuerungen, die das Arbeiten mit Obsidian weiter revolutionieren. Im Mittelpunkt steht ein neu eingeführtes Dateiformat, das die Art und Weise, wie Notizen organisiert und genutzt werden können, grundlegend verändert.
Doch Obsidian 1.9.0 überzeugt nicht nur durch das technische Upgrade, sondern auch durch praktische neue Funktionen, die den Nutzermehrwert erhöhen und das Potenzial der Software weiter entfalten. Obsidian hat sich in den letzten Jahren als mächtiges Tool für die persönliche Wissensverwaltung etabliert. Der Fokus auf lokale Markdown-Dateien anstelle einer starren App-Struktur macht Obsidian besonders attraktiv für Nutzer, die ihre Daten selbst kontrollieren wollen.
Mit Version 1.9.0 bleibt Obsidian diesem Grundsatz treu und verstärkt das Prinzip „File over App“ mit einer neuen Technologie namens Bases. Bases ist eine Kernfunktion, die es ermöglicht, Sammlungen von Notizen in strukturierte Datenbanken zu verwandeln. Diese Möglichkeit eröffnet völlig neue Anwendungsszenarien und erleichtert das Verwalten von komplexen Projekten, Recherchen, Reiseplanungen oder auch umfangreichen Leselisten.
Die Einführung von Bases bringt auch ein brandneues Dateiformat mit sich: die .base-Datei. Dieses Format ist speziell auf die Bedürfnisse der neuen Datenbankfunktion zugeschnitten. Obwohl damit eine neue Dateiendung im Spiel ist, verbleiben alle Notizen weiterhin als lokale Markdown-Dateien mit YAML-Frontmatter. Das bedeutet, dass sich die gewohnte Arbeitsweise nicht grundlegend ändert und die Kompatibilität mit bisherigen Dateien erhalten bleibt.
Die .base-Dateien sorgen hauptsächlich dafür, dass Aufgaben wie das Erstellen von Tabellenansichten, Filtern der Notizen nach unterschiedlichen Eigenschaften und die Nutzung von Formeln zur dynamischen Berechnung deutlich intuitiver und leistungsfähiger gestaltet werden können. Noch befindet sich Bases im Beta-Stadium, dennoch zeigt das Plugin großes Potenzial, vor allem für Nutzer, die ihre Anmerkungen strukturiert und effizient managen möchten. Durch die Möglichkeit, eigene Ansichten und Filterregeln zu erstellen, werden ganze Wissenssammlungen übersichtlicher und zugänglicher. Für Projektmanager, Wissenschaftler oder Vielschreiber dürfte diese Funktion einen bedeutenden Zugewinn darstellen.
Neben der neuen Datenbankfunktion bringt Obsidian 1.9.0 auch das praktische Footnotes-View-Plugin mit. Dieses Plugin ist besonders für wissenschaftliches Schreiben oder das Verfassen umfangreicher Dokumente mit vielen Quellenangaben interessant. Die Fußnotenansicht fügt dem Arbeitsbereich eine eigene Sidebar hinzu, in der alle Fußnoten eines Dokuments gesammelt und verwaltet werden können.
Das spart das lästige Scrollen durch lange Texte und ermöglicht einen schnellen Zugriff auf jede einzelne Notizreferenz. Die neue Ansicht verbessert so die Nutzerfreundlichkeit bei der Verwaltung von Quellen und Zitaten erheblich. Mit der neuen Version kommen allerdings auch einige bedeutsame Änderungen, die die Kompatibilität betreffen. Obsidian hat die Unterstützung für die Einzahl-Varianten bestimmter Eigenschaften aufgehoben. Künftig müssen Nutzer die Mehrzahlformulare tags, aliases und cssclasses verwenden.
Außerdem sind die Werte strikt als Listen zu formatieren. Wer bislang einzelne Textwerte in diesen Feldern verwendet hat, muss seine Dateien entsprechend anpassen, um weiterhin eine reibungslose Funktion zu gewährleisten. Dieser Schritt mag auf den ersten Blick unbequem erscheinen, verbessert aber die Struktur und Konsistenz der Notizverwaltung langfristig. Neben den großen Neuerungen hat Obsidian 1.9.
0 eine Vielzahl kleinerer Verbesserungen und Fehlerbehebungen erhalten, die den Alltag erleichtern und die Qualität der Software steigern. Die Suchfunktion wurde mit einer Fuzzy-Suche für Dateivorschläge erweitert, was die Trefferquote bei ungenauen oder unfertigen Suchanfragen deutlich verbessert. Auch die Bedienbarkeit im Dunkelmodus wurde optimiert, unter anderem durch einen besseren Kontrast bei der Textauswahl. Für Nutzer von Obsidian Sync wurde die Behandlung von Whitespaces in der Synchronisationshistorie verbessert, was die Nachvollziehbarkeit von Änderungen unterstützt. Ein weiteres Highlight sind Verbesserungen am Befehlssatz und der Nutzeroberfläche: Der „Export PDF“-Button erhält bei der Benutzung nun den initialen Tastaturfokus, was den Exportprozess effizienter gestaltet.
Die Option „Datei verschieben“ bleibt nun dauerhaft verfügbar – auch wenn das Datei-Plugin deaktiviert wurde. Zudem wird der Befehl „Datei speichern“ nur dann im Command-Paletten-Menü angezeigt, wenn tatsächlich eine Datei aktiv ist, was unnötigen Ballast in der Befehlsliste reduziert. Anwender des Plugins „Unique Note Prefix“ können sich zudem über einen neuen Befehl freuen, mit dem ausgewählter Text schnell mit einem eindeutigen internen Link versehen werden kann. Die Entwickler und technische Anwender erhalten ebenfalls Neuerungen. Die ButtonComponent zeigt jetzt automatisch eine Ladeanimation, wenn das onClick-Event asynchron ausgeführt wird, was Interaktionen flüssiger und verständlicher macht.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, den eingebetteten Webviewer zu umgehen und URLs explizit im Standardbrowser des Nutzers zu öffnen. Diese Optionen erweitern die Flexibilität bei der Entwicklung von Plugins oder individuellen Anpassungen. Die Vielzahl an Bugfixes zeigt, dass die Entwickler auch kleine Unstimmigkeiten und altbekannte Probleme gezielt angehen. Die Suchergebnisse im Command-Paletten-Menü reagieren jetzt präziser und nachvollziehbarer. Für Nutzer der Canvas-Karten wurde die störende Inkompatibilität mit Callouts behoben.
Konsistente Listennummerierungen in Callouts sowie das korrekte Rendering von Markdown-Tabellen mit gemischtem HTML steigern die Darstellungqualität. Auch der PDF-Viewer verhält sich kooperativer, indem er beim Öffnen im Hintergrund nicht mehr den Fokus stiehlt. Die autovervollständigten Codeblöcke unterstützen nun auch bei Einrückungen und Platzierung des Cursors innerhalb von Listenpunkten ein geschmeidigeres Schreiben. Jedoch ist zu beachten, dass sich Version 1.9.
0 noch im Early-Access-Status befindet. Der Zugriff darauf ist nur mit einer Catalyst-Lizenz möglich. Nutzer, die nicht experimentieren möchten, können weiterhin die aktuelle stabile Version von Obsidian verwenden, die für Windows, macOS und Linux verfügbar ist. Zudem gibt es mobile Apps für Android und iOS, die unabhängig von der Desktop-Version regelmäßige Updates erhalten. Das umfangreiche Update auf 1.
9.0 zeigt eindrucksvoll die Entwicklungsrichtung von Obsidian: Mehr Flexibilität, tiefere Strukturierungsmöglichkeiten und verbesserte Nutzererfahrung bei gleichzeitigem Festhalten an dem Prinzip, Nutzer vollständig über ihre eigenen Daten herrschen zu lassen. Diese Version richtet sich ausdrücklich an Power-User, die komplexe Informationslandschaften abbilden wollen und neue Wege in der Wissensorganisation suchen. Insgesamt markiert Obsidian 1.9.
0 einen wichtigen Meilenstein mit innovativen Features wie dem Bases-Plugin und der Fußnotenansicht, zusammen mit größeren technischen Änderungen und zahlreichen Verbesserungen. Wer in seiner Notizenverwaltung maximale Freiheit und Leistungsfähigkeit anstrebt, findet in dieser Aktualisierung wertvolle Werkzeuge, die den Umgang mit Informationen auf ein neues Level heben. Die Kombination aus lokal gespeicherten Dateien, extensiblen Datenbankfunktionen und schlanken Bedienkonzepten macht Obsidian weiterhin zu einer der flexibelsten und zukunftsfähigsten Lösungen im Bereich der persönlichen Wissensmanagement-Software.