Die jüngste Entscheidung der United States Securities and Exchange Commission (SEC), ihre langwierige Klage gegen Binance zu stoppen, hat für erhebliche Aufmerksamkeit in der Kryptoszene gesorgt. Richard Teng, CEO von Binance, bezeichnete diesen Schritt als einen „bedeutenden Sieg“ für das Unternehmen und die gesamte Branche. In einem exklusiven Interview mit CNBC sprach Teng über die Bedeutung dieser Wendung und würdigte insbesondere die Rolle der Trump-Administration bei der Neuausrichtung der US-Kryptoregulierung. Binance steht seit Jahren im Fokus der Regulierungsbehörden weltweit, insbesondere in den USA, wo die SEC 2023 eine umfassende Klage gegen die Krypto-Börse und ihre Gründer erhob. Die Anschuldigungen umfassten angebliche Verstöße gegen Bundeswertpapiergesetze und den Vorwurf einer „ausgedehnten Täuschung“.
Diese Vorwürfe hatten den Ruf von Binance belastet und zugleich Zweifel an der Zukunft der Kryptowährungen in einem zunehmend regulierten Umfeld geweckt. Trotz der Schwere der Anschuldigungen kam es nun zu einer überraschenden Wende. Am 29. Mai 2025 reichten die SEC, Binance und Gründer Changpeng Zhao eine gemeinsame Antragsstellung zur Einstellung der bereits im Juni 2023 eingereichten Klage ein. Die Begründung hierfür blieb offiziell eher vage, doch die Hintergründe lassen eine strategische Kurskorrektur durch die Regulierungsbehörden erkennen.
Richard Teng betonte in seinem Statement gegenüber CNBC die Dankbarkeit gegenüber dem früheren Präsidenten Donald Trump, dessen Administration maßgeblich Einfluss auf die Neuausrichtung der Bundesbehörden nahm. „Wir sind sehr dankbar gegenüber Chairman Perkins, Präsident Trump und der Trump-Administration, die sich entschieden haben, Innovation zu fördern und nicht zu ersticken. Sie haben einen überlegten und durchdachten Ansatz für die Kryptoregulierung gewählt,“ erklärte Teng. Seine Worte unterstreichen den Wandel von einer restriktiven Haltung hin zu einer unterstützenden Förderung technologischer Innovation im Blockchain- und Kryptowährungsbereich. Dieser regulatorische Wechsel in den USA steht in engem Zusammenhang mit dem Wechsel an der Spitze der SEC.
Unter der Führung des ehemaligen Vorsitzenden Gary Gensler hatte die Kommission zahlreiche aggressive Klagen gegen bedeutende Akteure der Kryptoindustrie eingeleitet, darunter neben Binance auch Coinbase, OpenSea und Tron-Gründer Justin Sun. Seit dessen Ablösung durch den ehemaligen Kommissar Paul Atkins zeichnet sich ein klarer Kurswechsel ab, der sich in der Zurücknahme vieler Verfahren widerspiegelt. Die SEC hat zudem eine eigene Crypto Task Force unter der Leitung von Kommissarin Hester Peirce ins Leben gerufen. Ziel ist es, transparente und umfassende Rahmenbedingungen für den Bereich zu entwickeln. Dazu gehören öffentliche Konsultationen, Informationsanfragen und runde Tische mit Stakeholdern aus Industrie und Gesellschaft.
Diese Initiativen sind als Schritt hin zu einer klareren und innovationsfreundlichen Regulierung zu verstehen, die das enorme Potenzial der Blockchain-Technologie berücksichtigen will. Binance als weltgrößte Kryptobörse spielt bei dieser Entwicklung eine zentrale Rolle. Die Entscheidung der SEC, den Rechtsstreit einzustellen, wird von Teng nicht nur als Erfolg für das Unternehmen gewertet, sondern auch als Signal für die gesamte Branche und die Zukunft der USA als führenden Standort für digitale Assets. „Die USA stehen nun am Steuer, um das globale Krypto-Zentrum zu werden,“ sagte Teng. Der Einfluss der Trump-Administration auf diese politische und regulatorische Wende mag auf den ersten Blick überraschend erscheinen, ist aber für Experten nachvollziehbar.
Trumps Politik zeigte eine gezielte Förderung von Innovationen bei gleichzeitiger Ablehnung einer übermäßigen Regulierungsdichte. Durch den Austausch des SEC-Vorsitzenden und die Entsendung erfahrener Fachleute wie Paul Atkins sowie die Initiative für den Aufbau eines speziellen Krypto-Teams wurde ein Umfeld geschaffen, das regulatorische Klarheit schaffen und gleichzeitig Investitionen und Wachstum ermöglichen soll. Die Kryptoindustrie erwägt nun die Chancen, die sich aus dieser veränderten Dynamik ergeben. Ein stabilerer Rechtsrahmen und die Aussicht auf eine förderliche Gesetzgebung könnten neue Investitionen anziehen und anhaltendes Wachstum befördern. Die US-amerikanischen Börsen und Dienstleister könnten gegenüber internationalen Wettbewerbern an Attraktivität gewinnen, was langfristig die USA als globalen Hub für Blockchain-Technologien etablieren würde.
Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die weiteren regulatorischen Maßnahmen und Gesetzgebungsverfahren entwickeln. Die SEC macht klar, dass die Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit intensiviert wird und neue Regelwerke noch ausgearbeitet werden müssen. Dabei besteht die Herausforderung darin, Innovation nicht zu bremsen, aber gleichzeitig den Verbraucherschutz, die Transparenz und die Stabilität des Finanzsystems sicherzustellen. Insgesamt markiert die Einstellung der SEC-Klage gegen Binance einen Wendepunkt, der weitreichende Folgen für die Kryptoindustrie haben könnte. Binance-CEO Richard Teng sieht die Gelegenheit für die USA, sich als Vorreiter im digitalen Finanzsektor zu positionieren, nicht zuletzt dank der richtungsweisenden politischen Unterstützung in der jüngsten Vergangenheit.
Für Anleger, Unternehmen und Entwickler eröffnet sich dadurch eine neue Ära, in der technologische Innovation und sorgfältige Regulierung Hand in Hand gehen können.