Die Welt der Kryptowährungen erlebt aktuell eine spannende Phase, doch jüngste Erkenntnisse werfen einen Schatten auf die Dezentralisierung von Ethereum. Laut DLNews ist Ethereum stark von Amazon-Servern abhängig, was ernsthafte Risiken birgt. Dieses Problem wirft die Frage auf, ob die Blockchain-Welt sich zu sehr auf zentralisierte Cloud-Provider verlässt und welche Folgen dies haben könnte. Ein großer Teil der Ethereum-Infrastruktur, darunter auch kritische Nodes, wird über Amazon Web Services (AWS) betrieben. Dieses wichtige Stück Information, zusammengetragen von Datenanalysten bei Blocknative, verdeutlicht die Achillesferse in der Konstruktion des Ethereum-Netzwerks.
Denn während die Dezentralisierung als eines der Hauptmerkmale von DeFi und Ethereum gilt, scheint die Realität eine andere zu sein. Experten warnen vor den potenziell verheerenden Auswirkungen, wenn zu viele Schlüsselkomponenten des Ethereum-Ökosystems über einen einzelnen Cloud-Anbieter laufen. Neben möglichen technischen Ausfällen, wie beispielsweise Stromausfällen in Rechenzentren, könnten solche Abhängigkeiten große Teile des Netzwerks lahmlegen. Dies wiederum könnte nicht nur finanzielle Verluste für Staker bedeuten, sondern auch die allgemeine Nutzbarkeit von Ethereum beeinträchtigen. Ein Blockchain-Forscher mit dem Pseudonym StrategicHash merkt an, dass von den 6.
810 Ethereum-Nodes 35% über AWS laufen. Diese Konzentration auf einen Anbieter und sogar auf bestimmte Rechenzentren, wie beispielsweise in Ashburn, Virginia, schafft ein erhebliches Risiko. Die potenziellen Auswirkungen eines AWS-Ausfalls auf Ethereum-Nutzer könnten verheerend sein. Der Artikel hebt auch hervor, dass selbst DeFi-Protokolle, die mit ihrer Fähigkeit zur nahtlosen Transaktionsabwicklung werben, nicht immun gegen solche Risiken sind. Ein Vorfall im Dezember 2021, bei dem AWS-Ausfälle die Prozessierung von Transaktionen bei der dezentralen Börse dYdX stoppten, zeigt die Realität der Abhängigkeit von zentralisierten Cloud-Services.
Trotz dieser alarmierenden Erkenntnisse zeigt die Datenanalyse eine gewisse Verlagerung weg von der Cloud-Abhängigkeit hin zu einer dezentraleren Struktur. Im Jahr 2020 wurden über 70% der Ausführungsnodes virtuell gehostet, während diese Zahl heute bei etwa 60% liegt. Dennoch steigt der Anteil der von Amazon betriebenen Ethereum-Nodes im Verhältnis zu anderen Anbietern. In Anbetracht dieser Risiken und der potenziellen Auswirkungen auf die Nutzer fordern Experten alternative Ansätze, um die Vorteile der Cloud-Server zu nutzen, ohne die Gefahr von einzelnen Ausfällen zu erhöhen. Ein möglicher Lösungsansatz wäre die verstärkte Nutzung von dedizierten Servern (Bare Metal) anstelle von Cloud-Diensten.
Laut StrategicHash sind Bare-Metal-Server kostengünstiger, schneller und weniger anfällig für großflächige Ausfälle. Insgesamt zeigt die Analyse von DLNews, dass die Abhängigkeit von zentralisierten Cloud-Providern wie Amazon ein grundlegendes Problem in der Welt der Kryptowährungen darstellen kann. Auch wenn die Blockchain-Industrie bestrebt ist, Dezentralisierung und Sicherheit zu gewährleisten, dürfen solche Abhängigkeiten nicht übersehen werden. Die Zukunft von Ethereum und anderen Kryptowährungen hängt entscheidend davon ab, wie sie mit diesen Herausforderungen umgehen.