Dezentrale Finanzen Analyse des Kryptomarkts

Krypto-Token scheitern massenhaft: Jeder vierte Token seit 2021 bereits im ersten Quartal 2025 gescheitert

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 Crypto token failures soar, with 1 in 4 launched since 2021 dying in Q1: CoinGecko

Die Krypto-Landschaft verändert sich rasant. Ein Bericht von CoinGecko zeigt, dass seit 2021 über die Hälfte der neu eingeführten Krypto-Token gescheitert sind, mit einem dramatischen Anstieg von Ausfällen im ersten Quartal 2025.

Die Welt der Kryptowährungen erlebt eine beispiellose Welle von Token-Ausfällen, die die gesamte Branche vor große Herausforderungen stellt. CoinGecko, eine der führenden Plattformen zur Verfolgung und Analyse von Krypto-Token, hat kürzlich eine erschütternde Statistik veröffentlicht: Über die Hälfte aller seit 2021 eingeführten Kryptowährungen gelten mittlerweile als gescheitert und wurden vom Handel genommen. Besonders drastisch zeigt sich die Situation im ersten Quartal 2025, in dem allein 1,8 Millionen Token den Markt verlassen haben – ein Rekordwert, der fast die Hälfte aller vergangenen Token-Ausfälle ausmacht. Insgesamt bedeutet das, dass jeder vierte seit 2021 neu gestartete Token bereits in den ersten drei Monaten dieses Jahres sein Ende gefunden hat. Diese Entwicklung ist nicht nur ein Indiz für die Volatilität und Risiken im Kryptosektor, sondern auch Resultat diverser externer und interner Faktoren, die das Ökosystem zunehmend durchschütteln.

CoinGecko-Analyst Shaun Paul Lee führt das massenhafte Scheitern der Krypto-Token unter anderem auf den starken Rückgang der Marktstimmung sowie auf die zunehmende Leichtigkeit der Token-Erstellung zurück. Während viele Projekte früher noch komplexe Prozesse durchlaufen mussten, hat die Einführung von Token-Erstellungsplattformen wie Pump.fun im Januar 2024 den Prozess weitgehend automatisiert und vereinfacht. Dies führte zu einer Flut neuer, oft qualitativ fragwürdiger Projekte, die den Markt überschwemmt und die Gesamtqualität der verfügbaren Token stark verringert haben. Pump.

fun hat sich als Schlüsselfaktor für diese Entwicklung erwiesen. Die Plattform ermöglicht es Nutzern, innerhalb kürzester Zeit eigene Token zu erstellen, was von vielen als zweischneidiges Schwert bewertet wird. Zwar fördert es Innovation und Testläufe im Krypto-Bereich, doch die überwiegende Mehrheit der dort generierten Projekte scheitert laut CoinGecko-Analyse: Rund 98 Prozent aller auf Pump.fun kreierten Token verlassen den Markt, ohne nennenswerte Erfolge zu erzielen. Selbst ihre „Graduation“, also der Wechsel vom Token-Erstellungs-Tool auf den freien Markt, ist äußerst selten und blieb bisher unter 2 Prozent.

Eine Ausnahme bildete der November 2024, in dem sich kurzzeitig knapp 1,67 Prozent der dort entstehenden Memecoins zu etablieren versuchten. Diese enorme Flut an neuen Tokens führte 2024 zu über fünf Mal mehr Neulancierungen als im Jahr zuvor. Während es 2023 „nur“ etwa 835.000 neue Token gab, explodierte diese Zahl 2024 auf über drei Millionen. In diesem Umfeld sind viele Projekte ohne nachhaltiges Fundament oder überzeugendem Anwendungsfall auf den Markt gekommen, was langfristig zu hohem Kapitalverlust für Investoren und einem allgemeinen Vertrauensverlust in die Branche führt.

Neben der neuen Dynamik bei der Token-Entstehung hat auch die gesamtwirtschaftliche und politische Situation erheblichen Einfluss auf den Krypto-Markt genommen. CoinGecko verknüpft die Ausfälle unter anderem mit der politischen Instabilität und Marktschwankungen, die unter anderem durch Donald Trumps Amtseinführung im Januar 2025 ausgelöst wurden. Obwohl Bitcoin kurzzeitig hohe Preise erreichte, führten nachfolgende Unsicherheiten und volatile Bewegungen zu einem abrupten Vertrauensverlust in viele Projekte. Auch die Ankündigungen kontroverser Maßnahmen wie geplante Zölle und Sanktionen haben die Märkte weiter verunsichert. Memecoins und weniger etablierte Token, die ohnehin eine geringere Marktreife besitzen, wurden besonders stark getroffen.

Die Historie der Token-Ausfälle zeigt, dass die Verluste in den Jahren vor 2024 deutlich moderater waren. Zwischen 2021 und 2023 lagen die Ausfallraten noch bei vergleichsweise niedrigen Werten, sodass die damaligen Projektverluste lediglich knapp 12,6 Prozent aller bisherigen Token-Ausfälle ausmachten. Erst mit der vereinfachten Token-Erstellung und der damit einhergehenden Flut an Neulancierungen stiegen die Zahlen rapide an, wobei viele dieser Projekte den Markt schon frühzeitig wieder verlassen mussten. Die aktuelle Situation setzt nicht nur Entwickler und Investoren unter Druck, sondern stellt auch Regulatoren und Krypto-Dienstleister vor neue Herausforderungen. Die klare Trennung zwischen langfristig tragfähigen Projekten und kurzfristigen „Pump-and-Dump“-Vorhaben gewinnt in diesem Umfeld immer mehr an Bedeutung.

Plattformen wie CoinGecko spielen daher eine wichtige Rolle: Sie bieten fundierte Analysen, um Investoren vor schlechten Entscheidungen und Betrugsversuchen zu schützen. Ein besonders bemerkenswerter Aspekt ist das Ende des Hypes um Memecoins, die in früheren Phasen des Kryptomarktes oft als beliebt galten. Bobby Ong, Gründer von CoinGecko, stellte bereits fest, dass das Interesse an Memecoins auf Investorenseite merklich abgekühlt ist, was auch auf etliche missglückte Token-Starts zurückzuführen ist. Der Zusammenbruch des Libra (LIBRA)-Tokens ist nur eines von vielen Beispielen, das zeigt, wie selbst vielversprechende Konzepte an schwerwiegenden Problemen scheitern können. Trotz alledem bietet die rapide Entwicklung auch Chancen.

Die Konsolidierung auf dem Markt könnte langfristig zu mehr Qualität und Professionalität führen, da nur die besten Projekte und Teams überleben. Dies fördert Innovationen mit echtem Mehrwert und stärkt die Reputation des gesamten Kryptosektors. Darüber hinaus motiviert die vermehrte Aufmerksamkeit auf Risiken und Scheitern die Community, besser zu recherchieren und kritisch mit neuen Token-Angeboten umzugehen. Investoren sollten sich daher besonders bewusst sein, dass die hohe Anzahl an Neulancierungen nicht automatisch Chancen für wertvolle Anlagen bedeutet. Im Gegenteil: Eine vertiefte Due-Diligence-Prüfung und ein Verständnis der zugrunde liegenden Technik und Teams sind heute wichtiger denn je.

Darüber hinaus empfehlen Experten, das Portfolio breit zu diversifizieren und gegebenenfalls auf etablierte und solide Projekte zu setzen. Insgesamt zeigt der Bericht von CoinGecko, dass der Kryptomarkt aktuell durch eine sehr hohe Fluktuation gekennzeichnet ist. Die Kombination aus einfachen Token-Erstellungsmechanismen, politischen Unsicherheiten, dem Nachlassen des Memecoin-Hypes und der natürlichen Reifephase eines jungen Marktes führt zu vielerlei Herausforderungen. Dennoch ist das Potenzial der Blockchain-Technologie und der Kryptowährungen weiterhin unbestritten, wenn auch der Weg dorthin mit einigen Hindernissen und Lernprozessen gepflastert ist. Für die Zukunft ist deshalb eine verstärkte Regulierung, bessere Aufklärung und der Aufbau nachhaltiger Ökosysteme von zentraler Bedeutung.

Nur so kann das Vertrauen der Nutzer zurückgewonnen und der Markt langfristig stabilisiert werden. CoinGecko bietet mit seinen aktuellen Daten und Analysen einen wertvollen Einblick in diese Entwicklung und ermöglicht es Interessenten, informierte Entscheidungen zu treffen. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, welche Projekte den heutigen Sturm überstehen und wie sich die Krypto-Landschaft weiterentwickelt.

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