FTX, die einst aufstrebende Kryptowährungsbörse, die als eine der größten in der Branche galt, steht nun am Rande des Zusammenbruchs. Was ist passiert und wie konnte es so weit kommen? Der jüngste Niedergang von FTX hat nicht nur die Kryptoindustrie erschüttert, sondern auch das Vertrauen der Anleger und Geschäftspartner stark beeinträchtigt. Die Saga begann im November 2022, als ein bahnbrechender Bericht von CoinDesk enthüllte, dass die Mehrheit der Vermögenswerte des mit FTX verbundenen Handelsunternehmens Alameda Research aus FTT und anderen von FTX erfundenen und kontrollierten Token bestand, anstatt aus einer Fiatwährung oder einer Kryptowährung mit marktgetriebenem und bewährtem Wert. Dies löste eine Lawine von Kundenabhebungen aus, da Bedenken hinsichtlich dieser fragwürdigen finanziellen Bewertungspraxis und der ungewöhnlich engen Beziehung zu Alameda aufkamen. Die schnell eskalierende Krise zwang FTX und Alameda in die Insolvenz und erschütterte den volatilen Kryptomarkt zutiefst.
Die Ereigniskette, die zum Zusammenbruch von FTX führte, war geprägt von dramatischen Wendungen und traurigen Enthüllungen. Am 6. November verkaufte der Konkurrentsbörsenriese Binance all seine FTT-Token, nachdem sie sich entschlossen hatten, FTX die Unterstützung zu entziehen. Dadurch strömten Kunden in Scharen vom maroden FTX ab, was zu einer Liquiditätskrise führte. Bankman-Fried suchte verzweifelt nach Rettung und wandte sich sogar an Venture Capitalists und schließlich an Binance selbst.
Doch die Hoffnung auf einen Bailout zerplatzte schnell, als Binance nach eingehender Prüfung Bedenken hinsichtlich FTX's Umgang mit Kundengeldern und anderen Unstimmigkeiten äußerte. Die FTT-Werte stürzten um mehr als 80 % in zwei Tagen ab. Als schließlich die Bahamas die Vermögenswerte der örtlichen Tochtergesellschaft von FTX einfroren und die US-amerikanischen Behörden strafrechtliche und zivilrechtliche Anklagen gegen Bankman-Fried und andere FTX-Top-Manager erhoben, war das Schicksal des einstigen Giganten besiegelt. Bankman-Fried, einst der gefeierte CEO von FTX, sah sich mit einer Kaskade von rechtlichen Problemen konfrontiert. Von der acht Milliarden US-Dollar umfassenden Unterschlagung von Kundengeldern bis hin zur Manipulation von Finanzberichten und Geldwäsche, Bankman-Fried und seine Mitverschwörer hielten sich an keine Regeln.
Letztendlich wurde er im März 2024 zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt und zur Rückzahlung von elf Milliarden US-Dollar verurteilt. Die Zukunft von FTX bleibt ungewiss, da der Kollaps der Börse tiefe Spuren in der Branche hinterlassen hat. Vorsichtige Investoren haben sich zurückgezogen und Geschäftspartner, die noch ausstehende Zahlungen haben, sind bankrott gegangen. Die „Krypto-Kontagion“ hat sich auf andere Börsen und Dienstleister ausgeweitet, die aufgrund der Ereignisse um FTX deutlich unter Druck geraten sind. In dieser Zeit wachsender Regulierung und Überwachung hat der Fall FTX die rauen Realitäten des Kryptomarktes auf brutale Weise offenbart.
Krypto-Unternehmen werden nun schärfer beäugt und Regulatoren weltweit rüsten sich, um die Branche besser zu kontrollieren und zu überwachen. FTX wird wohl für viele Jahre als Fallstudie für moderne Finanzverbrechen und Unternehmensführung dienen. Es ist ein warnendes Beispiel dafür, wie rücksichtsloses Handeln und Missmanagement selbst die größten Unternehmen in den Abgrund reißen können.