Im Mai 2025 sorgte ein scheinbar harmloser Instagram-Post des ehemaligen FBI-Direktors James Comey für einen Sturm der Entrüstung in der US-amerikanischen politischen Landschaft. Die Kontroverse entzündete sich an einer einzigartigen Zahlenkombination, die Comey bestehend aus Strandschnecken auf einem Foto inszeniert hatte:»8647«. Was auf den ersten Blick wie ein einfacher Schnappschuss eines Naturspaziergangs aussah, entpuppte sich als kontrovers diskutiertes Symbol mit weitreichenden politischen Implikationen. Dieser Vorfall hat nicht nur eine Untersuchung seitens der Trump-Administration, sondern auch eine intensive öffentliche Debatte über Sprache, Symbolik und politische Verantwortung ausgelöst.Der Ursprung der Empörung der »8647«-Zahlenfolge liegt in ihrer möglichen Bedeutung, die im politischen Kontext als ein geheimes oder verschlüsseltes Signal verstanden wird.
Während das Bild selbst eine unbeabsichtigte künstlerische Darstellung auf einem Strand zu sein schien, interpretierte ein Teil der Politik und Medien das Arrangement als versteckte Botschaft gegen den damaligen Präsidenten Donald Trump. Die Zahl »86« ist im amerikanischen Slang ein ein weit verbreiteter Begriff, der aus der Gastronomie stammt und bedeutet, dass etwas „weggeworfen“ oder „abgelehnt“ wird. Im Sprachgebrauch hat sich dieser Ausdruck zudem auf eine metaphorische Ebene ausgeweitet, mitunter bis zu der Bedeutung »jemanden töten«. Dies ist jedoch in offiziellen Wörterbucheinträgen, etwa bei Merriam-Webster, noch nicht fixiert und gilt als relativ neu und selten genutzt. Donald Trump war der 45.
sowie faktisch der 47. Präsident der Vereinigten Staaten, da Amtszeiten und Zählungen sich teilweise überschneiden. Deshalb wurde die Zahl »8647« von manchen als Aufforderung verstanden, den Präsidenten »wegzumachen« oder abzusetzen. Gerade in der heutigen Zeit, in der politische Spannungen und gewaltsame Drohungen, auch gegen Politiker, nicht ungewöhnlich sind, wird eine solche Interpretation besonders heikel.Die politische Rechte, speziell Anhänger und Vertreter von Präsident Trump, reagierten auf den Post mit scharfer Kritik.
Donald Trump Jr. etwa warf Comey vor, in seinem Post einen Mordaufruf zu verstecken. Mehrere Republikaner forderten eine umfassende Ermittlung, bis hin zu möglichen strafrechtlichen Konsequenzen für Comey. Die Geheimdienstdienste, einschließlich des Secret Service, bekundeten, dass man die Angelegenheit »sehr ernst« nehme und Untersuchungsschritte eingeleitet habe, um potenzielle Bedrohungen des Präsidenten zu prüfen. Comey selbst löschte den Vorwurf innerhalb weniger Stunden, erklärte aber anschließend, er habe keine Gewaltdrohung beabsichtigt oder verstanden.
Die Entstehung des Fotos – wer die Schalen arrangiert hatte – blieb unklar. Ein politischer Hinweis war ihm jedoch bewusst, was er in seiner Stellungnahme anerkannte, auch wenn das Ausmaß der Lesart ihn überraschte.Die Debatte um den Begriff »86« ist nicht neu und hat in den vergangenen Jahren immer wieder politische Reaktionen hervorgerufen. So hatte beispielsweise die ehemalige Pressesprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, 2018 mit dem Ausdruck »86« in einem Restaurant zu tun, als das Personal sie quasi »wegwünschte«. Im Jahr 2020 führte ein »8645«-Pin der damaligen Regierungschefin von Michigan, Gretchen Whitmer, zu Spekulationen über eine mögliche unterschwellige Botschaft an Joe Biden, den 46.
US-Präsidenten. Die Verwendung solcher Codes ist mittlerweile zu einem Teil der politischen Kultur geworden, bei der Zahlen und Symbole gezielt eingesetzt werden, um Widerstand oder Kritik auf vermittelten Wegen zum Ausdruck zu bringen.Die Symbolik hinter »8647« hat sich schnell als eine Art Code für die Opposition gegen Trump etabliert. Auf Plattformen wie TikTok wurden die Zahlen in Posts und Protestschildern verwendet, um subtil zu vermitteln, dass man Trump nicht als Präsident haben wolle. Dabei bleibt oft offen, wie genau diese Ablehnung auszusehen habe, ob es sich nur um eine politische Botschaft oder um mehr handeln kann.
Die fehlende Klarheit und die Möglichkeit einer mehrdeutigen Interpretation machen solche Posts besonders kontrovers und schadenträchtig angesichts der angespannten politischen Atmosphäre in den USA.Die Auseinandersetzung mit dem Comey-Post ist zudem ein Spiegelbild der zunehmenden Polarisierung in der politischen Kommunikation. Während konservative Politiker die Zahlenfolge als gefährliche Aufstachelung zu Gewalt sehen, verspüren einige liberale Kritiker einen Vorwurf der Doppelmoral. Sie verweisen darauf, dass ähnliche oder gar drastischere Teile der Rhetorik, die gegen demokratische Politiker oder Präsidenten gerichtet sind, oft ohne vergleichbare Konsequenzen bleiben. Dieses Ungleichgewicht in der Behandlung solcher politischen Botschaften wird als belastend für die öffentliche Debatte empfunden und gibt Anlass zu Diskussionen über Meinungsfreiheit, Sicherheit und politische Verantwortung.
Angesichts der Tatsache, dass Präsident Trump in der Vergangenheit bereits zwei Anschlagsversuche überlebte, ist die Situation besonders sensibel. Die verstärkte Wachsamkeit der Sicherheitsbehörden ist somit nachvollziehbar. Comeys Äußerungen hatten an sich keinen unmittelbaren Aufruf zu Gewalt zum Inhalt, doch die Kombination aus Symbolik und politischem Kontext machte aus dem harmlosen Strandfoto einen Brennpunkt der amerikanischen Innenpolitik.Im Kern wirft der Vorfall Fragen zur Bedeutung von Symbolen in der modernen politischen Kommunikation auf. Wie weit darf oder soll man gehen, wenn man Codes und unklare Nachrichten verwendet? Wann wird eine Symbolik als legitime Meinungsäußerung gesehen, und wann überschreitet sie die Grenze zur Androhung von Gewalt? Das Beispiel des »8647«-Posts zeigt, wie sehr Sprache und Bilder heutzutage interpretiert und instrumentalisiert werden können.
Dabei spielt auch die Medienlandschaft eine entscheidende Rolle, weil sie solche Symboliken schnell verbreitet, kommentiert und politisiert.Während der Aufruhr um den Post eher kurzfristig war, wird der Vorfall wahrscheinlich längerfristige Auswirkungen auf den Umgang mit sozialen Medien und Äußerungen öffentlicher Persönlichkeiten haben. Behörden könnten verstärkt darauf achten, ob bestimmte Codes genutzt werden, um politische Botschaften mit gewaltanfälligen Untertönen zu übermitteln. Zugleich müssen Gesellschaft und Politiker sich damit auseinandersetzen, wie man einerseits legitime Kritik von strafbaren Handlungen unterscheidet und wie eine demokratische Gesellschaft Meinungsfreiheit schützt, ohne Gewalt zu fördern.James Comeys Instagram-Post ist somit weit mehr als ein kleines Social-Media-Event.
Er zeigt die Komplexität der politischen Kommunikation im digitalen Zeitalter, die Bedeutung kultureller Codes und die Notwendigkeit von Klarheit in einer Zeit großer Spaltungen. Unabhängig von den individuellen Absichten hinter dem Post hat die Reaktion darauf verdeutlicht, wie stark politische Symbole heute Resonanz erzeugen können – und welche Verantwortung mit ihrer Nutzung einhergeht. Die Untersuchung gegen Comey ist ein Beispiel dafür, wie heikel die Grenzziehung zwischen Meinungsäußerung und Androhung von Gewalt geworden ist und wird weiterhin in der amerikanischen Gesellschaft für Diskussionsstoff sorgen.