Terminal-Sharing gewinnt in der modernen IT-Welt zunehmend an Bedeutung, da immer mehr Teams ortsunabhängig arbeiten und schnelle, unkomplizierte Zusammenarbeit benötigen. Besonders bei der Arbeit in der Kommandozeile ist ein direktes und sicheres Teilen von Terminals ein entscheidender Faktor für Effizienz und Produktivität. Hier kommt Zellij ins Spiel, ein innovatives Tool, das Instant Terminal Sharing ermöglicht und dabei komfortabel, sicher und serverlos arbeitet. In diesem Beitrag wird erklärt, wie Zellij das Terminal-Sharing neu definiert, wie die Technologie funktioniert und welche Vorteile sie gegenüber anderen Lösungen bietet. Zellij ist ein Terminal-Multiplexer, ähnlich wie tmux oder screen, der jedoch durch sein modernes Design und seine einfache Handhabung besticht.
Sein Alleinstellungsmerkmal ist die Fähigkeit, mehrere Nutzer in eine gleiche Terminal-Sitzung einzuladen und dabei gemeinsam arbeiten zu lassen. Instant Terminal Sharing bedeutet bei Zellij vor allem eins: keine langen Konfigurationszeiten, keine komplizierten Netzwerkeinstellungen oder externe Server, die für den Verbindungsaufbau benötigt werden. Mit Zellij können Nutzer, selbst wenn sie sich hinter einem NAT-Gateway oder einer Firewall befinden, unkompliziert ihre Kommandozeile mit anderen teilen. Das Sharing erfolgt über eine clevere Kombination aus einem minimalistischen SSH-Server und einem SSH-Remote-Port-Forwarding, wobei letzteres über einen Standard-OpenSSH-Server mit öffentlicher IP-Adresse läuft. Dadurch ist keine eigene Serverinfrastruktur für das Teilen notwendig.
Der Host startet Zellij zunächst lokal oder in einer bestehenden Session. Über Zmate, ein Begleitwerkzeug zu Zellij, wird auf dem öffentlichen SSH-Server ein Tunnel eingerichtet, der eingehende Verbindungen direkt in die lokale Zellij-Sitzung weiterleitet. Diese Architektur macht Zmate quasi serverlos, da keine zusätzliche Back-End-Komponente gebraucht wird – lediglich ein OpenSSH-Server als Bindeglied. Für die Teilnehmer der Terminal-Sitzung ist der Zugriff so einfach wie über einen normalen SSH-Client möglich. Sie verbinden sich zur angegebenen öffentlichen IP des SSH-Servers und werden unmittelbar in die geteilte Zellij-Sitzung eingeloggt.
Die Identifikation erfolgt über den Benutzernamen, was die Handhabung besonders leicht und sicher macht. Falsche Anmeldeversuche werden sofort unterbunden und die Verbindung getrennt. Die Nutzung von Zellij für Instant Terminal Sharing bietet eine Reihe von Vorteilen. Zum einen ist die Einrichtung vergleichsweise einfach und benötigt kaum Zeit. Es entfallen umfangreiche Netzwerkanpassungen oder die Teilnahme an bestimmten VPNs.
Zudem ist das Konzept auf maximale Sicherheit ausgelegt. Da der Tunnel und der lokale SSH-Server nur während der aktiven Sitzung laufen, sind die Verbindungen nach dem Beenden automatisch geschlossen. Das minimiert das Risiko von unbeabsichtigten Zugriffsrechten. Außerdem sorgt die Verwendung moderner SSH-Technologie für verschlüsselte Kommunikation zwischen den Teilnehmern. Ein weiterer Vorteil von Zellij liegt in seiner Flexibilität.
Standardmäßig bindet Zmate den lokalen SSH-Server an die lokale Adresse 127.0.0.1 auf Port 2222. Sollte es erforderlich sein, die gemeinsame Sitzung im lokalen Netzwerk freizugeben, kann die Bindung auch an alle Netzwerkschnittstellen erfolgen.
Dadurch können Nutzer im gleichen LAN direkt und ohne den Umweg über den öffentlichen SSH-Server auf die Sitzung zugreifen. Diese Möglichkeit erweitert die Einsatzgebiete von Zellij für Teams, die sowohl lokal als auch remote zusammenarbeiten wollen. Die Bedienung von Zellij und Zmate gestaltet sich intuitiv. Der Host startet das Sharing durch den Befehl mit Angaben zum SSH-Server als Endpunkt. Dabei wird automatisch eine neue Zellij-Sitzung mit einem zufällig generierten Namen erstellt, der auch als Benutzername für die Verbindung der Peers dient.
Teilnehmer geben diesen Namen bei ihrer SSH-Verbindung an, um sich einzuloggen. Das einfache System erleichtert die Administration während gemeinsamer Sessions erheblich. Zellij eignet sich nicht nur für Entwickler, die gemeinsam an Code arbeiten oder Deployment-Prozesse überwachen wollen, sondern auch für Systemadministratoren, die Support-Sitzungen mit Kollegen oder Kunden abhalten. Instant Terminal Sharing reduziert die Notwendigkeit, Bildschirminhalte per Video-Call zu teilen oder umständlich Konfigurationen zu erklären. Stattdessen können alle Beteiligten gemeinsam in einer Live-Sitzung agieren, Änderungen sofort sehen und direkt interagieren.
Die Installation von Zmate erfolgt wahlweise über den Go Package Manager oder durch den Download einer vorkompilierten Release-Version für viele Betriebssysteme. Voraussetzung ist eine existierende, funktionierende Installation von Zellij sowie ein SSH-Server mit öffentlicher IP und konfigurierter passwortloser Authentifizierung mittels ssh-agent. Die Peers benötigen lediglich den Standard OpenSSH-Client, der standardmäßig auf den meisten Systemen vorhanden ist. Ein kritischer Punkt in der Nutzung ist der korrekte Abschluss der Sitzung. Der Host sollte alle Tabs und Panels in Zellij schließen, um eine saubere Beendigung der Zmate-Verbindung zu gewährleisten.
Ein einfaches Detachen des Terminals beendet zwar Zmate und somit den SSH-Server und den Tunnel, lässt allerdings die Zellij-Sitzung leider zurück. Dies kann die Peers in einen unerwarteten Zustand versetzen und sollte daher vermieden werden. Zusammenfassend bietet Zellij mit seinem Instant Terminal Sharing eine leistungsstarke und benutzerfreundliche Lösung für kollaboratives Arbeiten in der Kommandozeile. Es verbindet moderne Technologien mit einem schlanken und serverlosen Ansatz und ermöglicht so sichere und schnelle Terminal-Verbindungen über öffentliche Netzwerke hinweg. Gerade in Szenarien mit verteilten Teams und remote Zusammenarbeit ist Zellij damit eine attraktive Alternative zu klassischen Terminal-Multiplexern oder komplexen Collaboration-Lösungen.
Die Möglichkeit, Terminal-Sitzungen unkompliziert, sicher und mit minimalem Einrichtungsaufwand zu teilen, wird in Zukunft immer wichtiger werden. Zellij setzt hier Maßstäbe und erleichtert Entwicklern und Administratoren nicht nur die tägliche Arbeit, sondern auch die Zusammenarbeit über Distanzen hinweg entscheidend. Wer auf der Suche nach einer modernen, flexiblen und sicheren Methode für Terminal-Sharing ist, sollte Zellij und Zmate definitiv ausprobieren.