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Vergessene AD-Servicekonten – eine unterschätzte Sicherheitslücke in Unternehmen

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Are Forgotten AD Service Accounts Leaving You at Risk?

Veraltete und vergessene Active Directory Servicekonten stellen eine erhebliche Bedrohung für die IT-Sicherheit dar. Unternehmen erfahren, warum diese Konten gefährlich sind und wie sie effektiv erkannt, geprüft und geschützt werden können.

Active Directory (AD) bildet in vielen Unternehmen das Herzstück der Nutzer- und Dienstekontoverwaltung. Dabei nehmen AD-Servicekonten eine zentrale Rolle ein, da sie für zahlreiche Anwendungen, Automatisierungen und Dienste benötigt werden. Doch gerade diese Servicekonten geraten oft in Vergessenheit, wenn sie nicht mehr aktiv genutzt werden oder ursprünglich für temporäre Zwecke eingerichtet wurden. Diese verwaisten Konten sind jedoch viel mehr als nur technische Altlasten. Sie stellen eine potenzielle Einfallspforte für Angreifer dar und können massive Sicherheitsrisiken nach sich ziehen.

Im Folgenden wird erläutert, warum vergessene AD-Servicekonten ein ernstzunehmendes Risiko sind, wie sie identifiziert und gesichert werden können und welche bewährten Maßnahmen Unternehmen ergreifen sollten, um sich nachhaltig zu schützen. In den meisten Unternehmen ist das Management von AD-Servicekonten ein schwieriges Unterfangen. Sie sind häufig nicht an einzelne Benutzer gebunden und dienen automatisierten Prozessen oder Legacy-Anwendungen. Aufgrund dieser indirekten Verbindung und weil sie keinen interaktiven Login ermöglichen, verschwinden viele dieser Konten aus dem klassischen Überwachungsfokus der IT-Sicherheitsabteilungen. Hieraus entsteht jedoch eine gefährliche Unsichtbarkeit.

Veraltete Konten mit zuverlässig funktionierenden, aber oft ungesicherten Passwörtern, insbesondere wenn diese nicht ablaufen, sind für Angreifer attraktive Ziele. Sie bieten fast geräuschlose Zugangsmöglichkeiten, über die sich Angreifer lateral im Netzwerk bewegen und ihre Privilegien ausweiten können. Viele gravierende Sicherheitsvorfälle der letzten Jahre belegen den hohen Stellenwert dieses Problems. Die SolarWinds-Kampagne von 2020 zeigte, wie kompromittierte AD-Servicekonten den Angreifern den Zugang zu sensiblen Systemen ermöglichten und Strategien zur schrittweisen Eskalation der Berechtigungen offenbarten. Durch Ausnutzung vergessenener Konten konnten die Cyberkriminellen nahezu unbemerkt agieren und ihre Angriffe über Monate hinweg durchführen.

Dieses Beispiel verdeutlicht, dass es sich bei den AD-Servicekonten keineswegs nur um technische Kleinigkeiten handelt, sondern um kritische Angriffspunkte. Das Aufspüren verwaister oder ungenutzter Servicekonten ist eine zentrale Herausforderung. Da Unternehmen oft keine vollständige Übersicht über all ihre Servicekonten haben, benötigt es gezielte Abfragen und Analysen im Active Directory. So sollten beispielsweise Konten mit nicht ablaufenden Passwörtern oder Konten, die schon lange keine Anmeldungen mehr durchgeführt haben, näher untersucht werden. Auch die Überprüfung von Service Principal Names (SPNs) kann helfen, da diese spezifisch für Dienste genutzt werden und oft auf bestehende Servicekonten hinweisen.

Zudem kann das Scannen von Skripten und geplanten Aufgaben Aufschluss über eingebettete Zugangsdaten geben, die noch auf alte Konten verweisen. Eine regelmäßige Prüfung der Gruppenmitgliedschaften ist ebenfalls sinnvoll, um schleichende Privilegienausweitungen zu erkennen. Tools wie der Specops Password Auditor bieten Unternehmen die Möglichkeit, automatisierte, lesende Scans auf dem Active Directory durchzuführen, um derartige Schwachstellen systematisch aufzudecken. Ein aktuelles Beispiel aus dem Jahr 2024 unterstreicht die Dringlichkeit, diese Problematik anzugehen. Sicherheitsforscher entdeckten eine Botnet-Kampagne, die mit mehr als 130.

000 kompromittierten Geräten gezielt Microsoft 365 Servicekonten anging. Dabei nutzten die Angreifer sogenannte Password-Spraying-Angriffe, bei denen gängige Passwörter auf viele Konten verteilt angewandt werden, um so Schutzmechanismen wie Multi-Faktor-Authentifizierung zu umgehen. Besonders problematisch war, dass einfache Basisauthentifizierungen nicht deaktiviert waren, was den Angriffsvektor erleichterte. Die betroffenen Unternehmen bemerkten häufig erst viel zu spät, dass sie Opfer eines Angriffs geworden waren. Diese Vorfälle zeigen, wie wichtig es ist, auch die Nutzung veralteter Authentifizierungsmechanismen kritisch zu hinterfragen und zu eliminieren.

Ein weiteres Risiko liegt im sogenannten Privilege Creep. Dies beschreibt die schrittweise Zunahme von Rechten und Zugriffsberechtigungen bei Servicekonten, die ursprünglich mit minimalen Zugriffsrechten eingerichtet wurden. Im Laufe der Zeit können durch Systemänderungen, Rollenanpassungen oder verschachtelte Gruppenmitgliedschaften Berechtigungen unbemerkt erweitern werden, so dass einzelne Konten plötzlich tiefgreifenden Zugriff auf kritische Systeme erhalten. Dieser unkontrollierte Anstieg der Privilegien ist tückisch, da er für Angreifer besonders attraktiv ist, um die Infrastruktur umfassend zu kompromittieren. Daher gilt es, regelmäßige Überprüfungen der Berechtigungen von Servicekonten fest in den Sicherheitszyklus zu integrieren.

Die Absicherung von AD-Servicekonten erfordert ein konsequentes und strukturiertes Vorgehen. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Anwendung des Prinzips der minimalen Rechtevergabe. Jedes Servicekonto sollte ausschließlich die Berechtigungen erhalten, die notwendig sind, um seine spezifischen Aufgaben zu erfüllen. Weitreichende Gruppenmitgliedschaften wie die Domain-Admins sollten vermieden werden, sofern sie nicht zwingend erforderlich sind. Um Passwortmanagement sicherer und wartbarer zu gestalten, sind Managed Service Accounts (MSAs) und Gruppenverwaltete Servicekonten (gMSAs) zu empfehlen.

Diese Kontotypen bieten automatische Passwortrotationen und sind für interaktive Logins nicht vorgesehen, was eine zusätzliche Schutzbarriere schafft. Regelmäßige Audits gehören ebenfalls zum Kern einer robusten Sicherheitsstrategie. Sowohl native Active Directory Auditing-Tools als auch spezialisierte Drittanbieter-Software ermöglichen die Überwachung der Kontoaktivitäten, Zugriffsänderungen und etwaiger Anomalien. Dadurch können potenzielle Sicherheitsvorfälle frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Zudem müssen starke Passwortrichtlinien gelten, die komplexe Passwörter oder Passphrasen vorschreiben und eine regelmäßige Rotation der Zugangsdaten erzwingen.

Das Vermeiden von Passwortwiederverwendung und das Entfernen von fest kodierten Zugangsdaten in Skripten oder Anwendungen reduziert das Risiko von Kompromittierungen deutlich. Servicekonten sollten nach Möglichkeit keine interaktiven Logins erlauben und für jeden Dienst oder jede Anwendung individuell angelegt werden. Die Aufteilung von Servicekonten nach Funktionen, zum Beispiel für Anwendungen, Datenbanken oder Netzwerkausführungen, schränkt den Schadensradius im Fall eines erfolgreichen Angriffs ein. Wo eine Ausnahme der interaktiven Anmeldung erforderlich ist, empfiehlt sich die Absicherung durch Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA). Die Organisation der Servicekonten in eigenen organisatorischen Einheiten (OUs) innerhalb des Active Directory erleichtert die Verwaltung und ermöglicht eine zielgerichtete Richtlinienanwendung sowie das Erkennen von Besonderheiten oder Auffälligkeiten.

Ein kontinuierliches Monitoring und die Anpassung der Zugriffsrechte im Zuge der Unternehmensentwicklung sind essenziell. Konten, die nicht mehr benötigt werden, sollten unverzüglich deaktiviert oder gelöscht werden, um Angriffsflächen zu minimieren. Technologische Unterstützung hilft dabei, den enormen administrativen Aufwand zu bewältigen. Tools wie der Specops Password Auditor bieten eine automatisierte Erkennung und Analyse von Schwachstellen in Active Directory Umgebungen. Dies ermöglicht Sicherheitsverantwortlichen, proaktiv auf Risiken zu reagieren, anstatt auf Vorfälle zu reagieren.

Daneben hilft die Spezialisierung auf automatisierte Passwortverwaltung und -richtlinien wie durch Specops Password Policy, um strukturelle Sicherheitslücken zu schließen und den Betrieb zu erleichtern. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass vergessene AD-Servicekonten eine unterschätzte, aber gefährliche Sicherheitslücke darstellen. Der Mangel an Sichtbarkeit, gepaart mit veralteten Passwörtern und unerkannten Berechtigungsanstiegen, macht sie zu bevorzugten Angriffszielen. Nur durch systematische Inventarisierung, regelmäßige Überprüfung, automatisierte Werkzeuge und die Einhaltung bewährter Sicherheitspraktiken können Unternehmen das Risiko eines Missbrauchs stark vermindern. Die nachhaltige Pflege und Sicherung von AD-Servicekonten sollte folglich einen festen Platz in jeder Unternehmens-IT-Sicherheitsstrategie einnehmen.

Wer heute die Bedeutung dieser stillen Zugänge erkennt und entsprechend handelt, schützt sein Unternehmen effizient vor teuren und rufschädigenden Cyberangriffen.

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