In den letzten Jahren hat die Verbreitung von Kryptowährungen exponentiell zugenommen und immer mehr Menschen nutzen digitale Wallets, um ihre digitalen Vermögenswerte zu verwahren. Leider wächst im gleichen Maße auch die Bedrohung durch Cyberkriminalität und bösartige Software, die gezielt auf diese Wallets abzielt. Jüngsten Berichten zufolge warnt Kaspersky, ein weltweit führendes Unternehmen für Cybersicherheit, vor einer neuen Malware-Variante, die in Android- und iOS-Apps versteckt ist. Diese Schadsoftware ist Teil von sogenannten Software Development Kits (SDKs), die in zugänglichen Apps des Google Play Stores und Apple App Stores implementiert wurden. Die Malware nutzt OCR-Technologie (optische Zeichenerkennung), um sensible Informationen aus Fotos und Screenshots auf den Geräten der Nutzer zu extrahieren.
Kaspersky-Experten wie Sergey Puzan und Dmitry Kalinin veröffentlichten im Februar 2025 einen Bericht, der beschreibt, wie diese gefährliche Malware namens SparkCat funktioniert. Nach der Infektion scannt die Schadsoftware die Bildersammlung der Anwender nach bestimmten Schlüsselwörtern in verschiedenen Sprachen, die auf Wallet-Wiederherstellungsphrasen und andere sensible Daten hinweisen. Die bösartigen SDKs fordern häufig Zugriffsrechte auf Speicher, Kamera und Galerie der Geräte an, oftmals unter dem Vorwand, die Nutzererfahrung zu verbessern oder zusätzliche Funktionen bereitzustellen. Doch tatsächlich ermöglichen diese Rechte der Schadsoftware, unerkannt zu agieren und private Informationen zu stehlen. Einer der erschreckendsten Aspekte von SparkCat und ähnlichen Malware-Familien ist ihre Vielseitigkeit.
Neben den Recovery-Phrasen von Kryptowallets können auch andere vertrauliche Daten wie Passwörter, Chat-Inhalte und Screenshots mit sensiblen Informationen abgegriffen werden. Die Daten werden unbemerkt an entfernte Server von Cyberkriminellen gesendet, die diese Informationen nutzen, um Krypto-Vermögen zu entwenden und Konten zu kompromittieren. Trotz dieser gefährlichen Aktivitäten scheinen die infizierten Apps für den Nutzer oft vollkommen normal zu funktionieren – die Schadsoftware arbeitet im Hintergrund, was eine Identifikation erschwert und die Gefahr noch größer macht. Der Bericht von Kaspersky zeigt auf, dass allein auf Google Play infizierte Apps über 242.000 Mal heruntergeladen wurden.
Dies verdeutlicht, wie weit verbreitet die Bedrohung ist und wie viele Nutzer potenziell davon betroffen sein könnten. Besonders problematisch ist, dass die Malware selbst auf offiziellen App-Marktplätzen wie Google Play und dem Apple App Store auftritt, die eigentlich strengere Sicherheitsprüfungen durchführen. Dies zeigt, wie raffiniert die Angreifer vorgehen, um ihre Schadsoftware in scheinbar harmlosen und nützlichen Apps zu verstecken. Im Umgang mit Kryptowährungen sind Security Best Practices unerlässlich, um sich vor solchen Angriffen zu schützen. Die Experten von Kaspersky empfehlen eindringlich, keine Wiederherstellungsphrasen oder Passwörter als Screenshots auf dem Smartphone zu speichern oder in Cloud-Diensten abzulegen.
Auch Notizen in ungesicherten Apps stellen ein Risiko dar, da die Schadsoftware genau diese Bereiche durchsuchen kann. Stattdessen sollte man seine privaten Schlüssel und Wiederherstellungsphrasen offline und sicher, beispielsweise auf einem physischen Medium wie Papier, aufbewahren. Die Offline-Sicherung zählt aktuell als die sicherste Methode, um digitale Wertgegenstände vor Diebstahl zu schützen. Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Schutz vor bösartigen SDKs ist die achtsame Vergabe von App-Berechtigungen. Nutzer sollten besonders darauf achten, welche Zugriffsrechte eine App verlangt, und nur dann Zugriff auf Fotos, Kamera oder Speicher gewähren, wenn es absolut notwendig ist und die App einen vertrauenswürdigen Eindruck macht.
Die Installation von Anwendungen sollte ausschließlich über offizielle Stores erfolgen, und es empfiehlt sich, nur Apps von anerkannten Entwicklern mit positiven Nutzerbewertungen zu nutzen. Es ist ebenso hilfreich, Sicherheitssoftware auf dem Smartphone zu installieren, die potenzielle Bedrohungen erkennt und blockiert. Darüber hinaus wird die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für Krypto-Konten und Börsen empfohlen, um eine zusätzliche Sicherheitsebene zu schaffen. 2FA erschwert es Angreifern, selbst bei Kenntnis der Zugangsdaten auf Konten zuzugreifen. Regelmäßige Kontrollen der Wallet-Aktivitäten und das Bewusstsein für ungewöhnliche Transaktionen sind weitere grundlegende Maßnahmen, um möglichen Schaden frühzeitig zu erkennen und zu minimieren.
Die Digitalisierung bringt viele Vorteile, insbesondere im Bereich der Finanzen, doch gleichzeitig steigen die Gefahren durch Cyberkriminalität stetig. Die derzeit von Kaspersky identifizierte Malware zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, nicht nur auf technische Schutzmaßnahmen zu setzen, sondern auch das eigene Verhalten kritisch zu hinterfragen und sich stets aktuell über neue Bedrohungen und Schutzmöglichkeiten zu informieren. Die Kryptoszene wächst dynamisch, und Sicherheitsfragen müssen oberste Priorität haben, um die Digitalisierung sicher zu gestalten. Für alle Nutzer von mobilen Geräten, die Kryptowährungen verwalten, heißt es jetzt mehr denn je, Vorsicht walten zu lassen und Sicherheitsstandards penibel einzuhalten. Die Kombination aus technischen Tools wie Passwortmanagern, Sicherheits-Apps und Offline-Backups sowie das bewusste Handeln beim Download und der Nutzung von Apps kann maßgeblich dazu beitragen, Verluste durch Malware zu verhindern.
Cyberkriminelle werden ihre Methoden in Zukunft weiter verfeinern, doch Nutzer können durch erhöhte Awareness und konsequente Schutzmaßnahmen wesentlich zur eigenen Sicherheit beitragen. Kaspersky unterstreicht abschließend die Dringlichkeit, Softwareanbieter und App-Entwickler weltweit ebenfalls stärker in die Verantwortung zu nehmen. Apps sollten nicht nur hinsichtlich ihrer Funktionalität, sondern auch bezüglich ihrer integrierten SDKs gründlich geprüft werden, bevor sie auf die öffentlichen Plattformen gelangen. Die Dimension der Gefährdung ist nicht zu unterschätzen, und nur durch gemeinsames Engagement von Entwicklern, Sicherheitsfirmen und Nutzern kann langfristig ein sicherer Umgang mit Kryptowährungen gewährleistet werden. Die Erkenntnisse aus dem aktuellen SparkCat-Vorfall sind ein Weckruf an die gesamte Branche, wachsam zu bleiben und die Sicherheitsstandards ständig weiterzuentwickeln.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die aktuelle Warnung von Kaspersky vor OCR-basierter Malware innerhalb von Android- und iOS-Apps ein klares Signal sendet: Die Sicherheit digitaler Wallets ist unmittelbar von unserem Verhalten im Umgang mit Mobilgeräten und Apps abhängig. Wer Wert auf den Schutz seiner Kryptowährungen legt, sollte die Empfehlungen beherzigen und die eigene digitale Hygiene professionell managen. Nur so gelingt es, die Chancen der Blockchain-Technologie ohne den Schatten der Cyberkriminalität zu nutzen.