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Revolutionäre Basen-Editierung bei Lactobacilli: Fortschritte zur Verbesserung von Probiotika

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Development of a base editing system for Lactobacilli to improve probiotics

Innovative genetische Werkzeuge ermöglichen präzise Veränderungen in Lactobacilli, um deren probiotische Eigenschaften zu optimieren und neue therapeutische Potenziale zu erschließen. Fortschritte in der Basen-Editierung eröffnen neue Wege für die Entwicklung sicherer und effizienter Probiotika.

Lactobacilli gehören zu den bedeutendsten Mikroorganismen im Bereich der Probiotika und fermentierter Lebensmittel. Diese grampositiven, stäbchenförmigen Milchsäurebakterien spielen eine zentrale Rolle in der menschlichen Darmflora, beeinflussen die Immunfunktion und tragen zur Gesundheit bei. Angesichts ihrer vielfältigen positiven Eigenschaften sind Lactobacilli seit Jahrzehnten ein Forschungsschwerpunkt, insbesondere im Hinblick auf ihre Anwendung in lebensmitteltechnologischen Prozessen und therapeutischen Bereichen. Dennoch bleibt das genetische Verständnis über die genauen Mechanismen hinter ihren gesundheitsfördernden Effekten bislang unvollständig. Die gezielte Veränderung und Optimierung dieser Bakterien sind deshalb entscheidend, um ihre Wirksamkeit als Probiotika zu erhöhen oder neue Funktionen zu entwickeln.

Ein bahnbrechender Ansatz stellt die Entwicklung eines präzisen Basen-Editiersystems für Lactobacilli dar, das eine effiziente und nebenwirkungsarme genetische Modifikation ermöglicht, ohne transgene DNA zu integrieren. Traditionell sind genetische Modifikationen in Lactobacillus-Arten durch einige Herausforderungen geprägt. Konventionelle CRISPR-Cas9-Systeme erzeugen DNA-Doppelstrangbrüche, die in vielen Bakterienarten toxisch wirken und zu einer geringen Effizienz bei der gezielten Genomveränderung führen. Zudem erfordert die herkömmliche Methode durch Homologierekombination das Einführen von Donor-DNA als Vorlage für gezielte Mutationen, was insbesondere bei mehreren Zielstellen, also Multiplex-Editing, den Prozess komplex und ineffizient macht. Die Zytotoxizität des Cas9-Nukleaseeffekts und die limitierte Reparaturfähigkeit vieler Lactobacillus-Stämme erschweren zudem den Einsatz solcher Werkzeuge.

Die Basen-Editierung, insbesondere mit dem Target-AID-System, bietet eine elegante Alternative. Dazu wird ein cytosin-Desaminase-Enzym, das von der Meereslaterne stammt, an inaktive oder nickase-Variante von Cas9 gekoppelt. Dieses ermöglicht die gezielte Umwandlung einzelner Basen – vor allem die Präzision von C-zu-T-Änderungen – direkt im Genom, ohne dass dabei Doppelstrangbrüche verursacht werden. Diese Methode verzichtet auf extern zugeführte DNA-Vorlagen, was den Aufwand reduziert und die Wahrscheinlichkeit unerwünschter Effekte minimiert. Im Ergebnis lässt sich eine punktgenaue Mutation an mehreren Stellen gleichzeitig realisieren.

Die Umsetzung des Target-AID-Systems in Lactiplantibacillus plantarum und Lactobacillus gasseri zeigt beeindruckende Ergebnisse mit nahezu 100 Prozent Effizienz bei der zielgerichteten Basen-Umwandlung. Zudem konnte das System multiplexe Mutationen an bis zu drei Stellen gleichzeitig realisieren, ohne die Zellviabilität wesentlich zu beeinträchtigen. Dies markiert einen Wendepunkt im genetischen Engineering von probiotischen Bakterien, da bisherige Werkzeuge bei multiplen Modifikationen häufig an toxischer Wirkung oder zeitaufwändigen Donor-DNA-Synthesen scheiterten. Ein besonders bedeutendes Anwendungsbeispiel zeigt sich bei der gezielten Reduktion des Stoffwechselprodukts Imidazolpropionat (ImP) im L. plantarum-Stamm.

Dieses Bakterien-Metabolit steht im Verdacht, den Glukosestoffwechsel durch Beeinträchtigung der Insulinsignalisierung zu stören und damit Typ-2-Diabetes zu begünstigen. Das verantwortliche Enzym Urocanatreduktase (UrdA), kodiert durch das urdA-Gen, wurde mittels Target-AID so verändert, dass die Produktion von ImP drastisch reduziert wurde. Die modifizierten Lactobacilli zeigten dabei keine Wachstumsdefizite und behielten ihre grundlegenden probiotischen Eigenschaften bei. Diese Entwicklung eröffnet die Perspektive, gezielt gesundheitsschädliche metabolische Nebenprodukte in probiotischen Stämmen zu beseitigen und somit sicherere und therapeutisch wertvollere Produkte zu schaffen. Darüber hinaus ermöglicht das System die vorübergehende Inaktivierung essenzieller Gene wie ftsZ, welches für die Zellteilung unverzichtbar ist.

Die Bakterien zeigen als Folge eine filamentöse Morphologie, welche unter dem Mikroskop sichtbar wird. Aufgrund der essentiellen Funktion von FtsZ ist eine vollständige und permanente Mutation nicht lebensfähig, weshalb herkömmliche genetische Techniken sie nur schwer erfassen können. Target-AID erlaubt jedoch die Erzeugung transienter Mutationen, die das Zellverhalten während des Funktionsverlusts beobachten lassen. Dies eröffnet neuartige Einblicke in die Funktionen von Schlüsselgenen und deren Rolle im Probiotika-Stoffwechsel. Der Erfolg dieses Basen-Editiersystems hängt eng mit der geeigneten Auswahl von Promotoren und regulatorischen Elementen zusammen, wie die unterschiedlichen Ergebnisse in L.

plantarum und L. gasseri beweisen. So stellte sich heraus, dass der bidirektionale Promotor PgyrA-Pldh aus Streptococcus mutans für L. gasseri besonders gut geeignet ist. Die Anpassung der Expressionssysteme ist somit ein wichtiger Schritt zur Etablierung der Technologie in verschiedenen Lactobacillus-Spezies und verwandten Milchsäurebakterien.

Neben wissenschaftlichen Fortschritten trägt die Anwendung dieser präzisen Editierungsmethode auch zu regulatorischen und ethischen Vorteilen bei. Da durch Target-AID keine fremde DNA in das Genom integriert wird und die Mutationen vergleichbar mit natürlich vorkommenden Genvarianten sind, könnten solche bearbeiteten Probiotika in vielen Ländern von der Einstufung als gentechnisch verändert befreit werden. Dies erleichtert sowohl die Zulassung als auch die gesellschaftliche Akzeptanz, die bei konventionellen gentechnisch veränderten Organismen häufig hinderlich ist. Die Basen-Editierung von Lactobacilli stellt daher einen Meilenstein dar, mit dem sowohl die Grundlagenforschung vorangebracht als auch die biotechnologische Entwicklung neuartiger, sicherer und wirksamer Probiotika unterstützt werden kann. Die Möglichkeit, präzise, effizient und nebenwirkungsarm mehrere gezielte Mutationen innerhalb kurzer Zeit zu realisieren, verspricht eine beschleunigte Entwicklung von Stämmen mit verbesserten Eigenschaften.

Diese können entweder in Lebensmittelanwendungen zum Einsatz kommen oder als therapeutische Mittel zur gezielten Modulation des menschlichen Mikrobioms dienen. Zusammenfassend bietet die Entwicklung eines hoch effizienten Basen-Editiersystems für Lactobacilli enorme Chancen in Forschung und Industrie. Die Kombination aus molekulargenetischer Präzision, geringer Zytotoxizität und Anwendbarkeit über verschiedene Spezies hinweg macht Target-AID zu einem zukunftsweisenden Werkzeug. Es erlaubt die rationale Gestaltung von Probiotika, die neben der klassischen Gesundheitsförderung gezielt Stoffwechselwege beeinflussen können, um beispielsweise Stoffe mit negativen gesundheitlichen Auswirkungen gezielt zu minimieren. Gleichzeitig ermöglicht die Technik die funktionale Analyse bislang schwer erforschter Gene und Prozesse, was das Verständnis probiotischer Wirkmechanismen grundlegend erweitert.

In einer Zeit, in der personalisierte Medizin und gezielte Mikrobiommodulation an Bedeutung gewinnen, stellen diese Fortschritte ein bedeutendes Fundament dar. Die Integration innovativer genetischer Werkzeuge wie Target-AID in die Probiotika-Entwicklung könnte sowohl die Qualität und Wirksamkeit von Produkten steigern als auch neue therapeutische Lösungsansätze für Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes eröffnen. Damit rückt die Zukunft der Mikrobenbearbeitung in greifbare Nähe, die sowohl aus wissenschaftlicher als auch wirtschaftlicher Sicht immense Potenziale birgt.

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