Radfahren in einer der größten Metropolen der Welt kann mitunter stressig und hektisch sein, vor allem in einem so dicht besiedelten und verkehrsreichen Gebiet wie London. Doch jenseits des pulsierenden Stadtzentrums zeigen sich ruhige und naturnahe Seiten der britischen Hauptstadt, die für alle Fahrradbegeisterten wahre Oasen bieten. Das London Cycle Orbital (LCO) ist ein einzigartiges Netzwerk von rund 940 Meilen (ca. 1510 Kilometer) an Freizeit-Radwegen, die die Großstadt in ihrem äußeren Bereich umschließen. Dieses Netz ermöglicht friedliches und sicheres Radfahren entlang von ruhigen Bahntrassen, stillen Nebenstraßen und weitläufigen Grünflächen – ideal für alle, die dem Trubel Londons entfliehen möchten und die englische Natur genießen wollen.
Das London Cycle Orbital stellt eine beeindruckende Verbindung aus zwölf sogenannten Arcs, Spokes und Spinoffs dar. Diese verschiedenen Abschnitte sind nicht nur mit dem Ziel gestaltet, verschiedene Fahrradfahrergruppen anzusprechen, sondern ermöglichen auch flexible Routenplanungen – vom familienfreundlichen Ausflug bis hin zu fordernden Touren für ambitionierte Mountainbiker oder Rennradfahrer. Die Spokes verlaufen von den Endpunkten des Transport for London (TfL) Oyster-Zonen-Netzes nach außen, sodass man ideal öffentliche Verkehrsmittel für die An- und Abreise nutzen kann. Dadurch sind die Radrouten perfekt mit Bahnhöfen und Stationen verbunden, was Tagesausflüge oder kürzere Touren stark erleichtert. Die Arcs legen einen großen Teil der Infrastruktur dar und verlaufen im Uhrzeigersinn wie die Ziffern einer etwas „krummen“ Uhr.
Beginnend am „Eins-Uhr“-Punkt bei Hertford Castle, schlängeln sie sich durch unterschiedliche Bezirke im äußeren Londoner Bereich, wobei jede Arc ihre ganz eigene landschaftliche und kulturelle Prägung besitzt. Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten und historischen Stätten bieten diese Abschnitte abwechslungsreiche Naturerlebnisse, wie weite Flussauen, dichte Wälder und offene Parklandschaften. In Verbindung mit den Spinoffs eröffnen sie darüber hinaus den Zugang zu noch tiefer in Südostengland hineinreichenden Radwegen des National Cycle Network. So können Radfahrer auch auf längeren Strecken die Region um London erkunden – fernab von belebten Straßen und gestresstem Stadtverkehr. Ein zentrales Leitprinzip des London Cycle Orbital ist die Barrierefreiheit für möglichst alle Fahrradtypen und Fahrskill-Stufen.
Die Routen sind überwiegend als autofreie oder wenig frequentierte Wege ausgelegt und wenn unvermeidbar, werden ruhige Nebenstraßen bevorzugt. Dadurch entsteht eine friedliche Atmosphäre, in der sich Familien mit Kindern ebenso sicher fühlen wie erfahrene Radfahrer, die anspruchsvolle Abschnitte auf Mountainbikes oder Gravelbikes meistern möchten. Der Fokus liegt darauf, Verkehr und Komplikationen zu vermeiden, was insbesondere bei langsamen Touren in der Natur und dem entspannten Erkunden der Region rund um London enorm geschätzt wird. Planer und Initiatoren des London Cycle Orbital haben eine klare Vision verfolgt: Ein Rundkurs für Radfahrer zu schaffen, der die Vielfalt der Landschaften zeigt, während zugleich ein großer Teil der Infrastruktur jenseits von Hauptverkehrsstraßen und überfüllten Zonen verläuft. Die Nutzung von ehemaligen Bahntrassen und wenig genutzten Wegen macht das möglich.
Für viele Radfahrer stellt das LCO somit eine einmalige Gelegenheit dar, London aus einer neuen Perspektive zu entdecken – abseits des Großstadtlärms und umgeben von Natur pur. Die Flexibilität beim Planen der eigenen Touren ist ein weiterer großer Vorteil des London Cycle Orbital. Sie können ganz einfach Ihre persönliche Strecke entwerfen, indem Sie beispielsweise einen Spoke mit einem Arc verbinden oder sogar Spinoffs nutzen, um in angrenzende Regionen vorzudringen. Für Pendler und Tagesausflügler ist die Anbindung an zahlreiche Bahnhöfe besonders nützlich. So kann man etwa eine einstündige Zugfahrt nach einem ruhigen Radweg-Ausflug mit dem Zug zurück kombinieren, was den Gesamterlebniswert nochmals erhöht.
Viele Nutzer loben die Möglichkeit, ausführliche Karten digital herunterladen oder ausdrucken zu können. So stehen problemlos Orientierungshilfen für unterwegs zur Verfügung, auch wenn man nicht mit einem GPS-Gerät fährt. Die Verknüpfung verschiedener Strecken ermöglicht zudem immer wieder neue Varianten, die einem nie eintönig werden. Besonders Familien, Paare und auch Einzelreisende können so ihre Wünsche individuell erfüllen und die Natur und Geschichte in Londons Randbezirken entspannt entdecken. Die Begeisterung für das London Cycle Orbital geht weit über Freizeitfahrer hinaus.
Viele Experten und Radfahrer schätzen besonders die umfangreiche Arbeit von Martin Nelson, der mit großem Engagement dieses Projekt vorangebracht hat. Dank seiner unermüdlichen Erkundungsfahrten und der Leidenschaft für friedliches Radfahren konnte das System in seiner jetzigen Form entstehen. Diese Vision hat eine ganz neue Radfahrkultur gefördert – eine, die den oftmals stressigen Großstadtverkehr hinter sich lässt und stattdessen auf Entschleunigung, Sicherheit und Naturerlebnisse setzt. Zahlreiche spannende Punkte entlang des Netzes können entdeckt werden. Zum Beispiel führen Abschnitte am Basingstoke-Kanal entlang, bieten faszinierende Einblicke in historische Bauwerke oder eröffnen den Blick auf seltene Naturlandschaften wie die Rainham Marshes.
Mountainbike-Fahrer finden ebenfalls anspruchsvolle Trails, wie die Strecke von Chingford nach Epping, ein beliebter Pfad mit Abwechslung und kleinen Herausforderungen. Andere wiederum genießen die einfache Fahrt entlang des Pirbright Locks, wo zugleich Kultur und Natur zusammentreffen. Nicht nur für den Freizeitfaktor steht das London Cycle Orbital, sondern auch für nachhaltige Mobilität und umweltfreundliche Freizeitgestaltung. Das Radfahren in den Außenbezirken fördert neben der eigenen Gesundheit auch einen bewussten Umgang mit Natur und Stadt auch abseits der bekannten Touristenziele in London. Die modernen, gut ausgearbeiteten Strecken laden dazu ein, das urbane Umfeld zu verlassen und gleichzeitig auf authentische Weise mehr über die randständigen Gebiete Londons und die umspannende Landschaft zu erfahren.
Für alle, die das Radfahren lieben, ist das London Cycle Orbital somit eine Entdeckung wert. Es verbindet entspanntes Radeln, abwechslungsreiche Routen, Sicherheit und eine sehr hohe Qualität der Infrastruktur. Zugleich bietet es Zugang zu spektakulären Landschaften und kulturellen Highlights, die man mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln so nicht so leicht erreichen kann. Die Anbindung an das nationale Radwegenetz macht auch Tagesausflüge zu beliebten Landzielen attraktiv. Nicht zuletzt wird das Netzwerk immer wieder weiterentwickelt, sodass auch künftige Radfahrer noch mehr Möglichkeiten erhalten werden, London und Umgebung ganz neu zu erkunden.
London Cycle Orbital steht damit für eine nachhaltige, gesunde und freundliche Art der Naherholung – perfekt für jede Jahreszeit und nahezu alle Fahrradtypen. Ob entspannter Sonntagsausflug mit der Familie, sportliche Herausforderung oder Naturerkundung fernab des städtischen Trubels, das LCO ist eine wertvolle Bereicherung für alle Radfahrer in und um London.