Im Jahr 2025 stehen Verbraucher und Unternehmen weiterhin vor einer Vielzahl von Betrugsformen, die immer raffinierter und gut getarnt auftreten. Während die Digitalisierung und der Online-Handel viele Vorteile bieten, nutzen Kriminelle genau diese Entwicklungen, um neue Betrugsmaschen einzuführen oder bestehende zu optimieren. Von Online-Shopping-Betrug über Identitätsdiebstahl bis hin zu falschen Anlageversprechen – das Spektrum der Gefahren ist breit und betrifft Menschen nahezu aller Altersgruppen und sozialer Schichten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Verbreitung von sogenannten Autorisierten Push-Zahlungs (APP)-Betrugsfällen, bei denen Opfer dazu verleitet werden, ihr Geld unwissentlich an Betrüger zu überweisen. Die Betrüger sind clever, sie setzen auf emotionale Manipulation, Zeitdruck oder täuschend echte Nachbildungen vertrauenswürdiger Firmenwebseiten, um ihre Opfer zu überzeugen.
Online-Shopping steht bei Betrügern hoch im Kurs. Mit der vermehrten Nutzung von Online-Marktplätzen und sozialen Medien als Verkaufsplattformen schaffen es Kriminelle vermehrt, gefälschte Shop-Webseiten oder vermeintliche Schnäppchenangebote zu präsentieren. Käufer kaufen Waren, die entweder niemals ankommen oder komplett anders sind als beworben. Besonders in Zeiten erhöhter Nachfrage und saisonaler Ausgaben wie im Sommer oder während großer Verkaufsaktionen sollte man skeptisch sein, wenn Preise zu verlockend erscheinen. Ein oft unterschätztes Risiko stellt der sogenannte Charity-Betrug dar.
Nach weltweiten Katastrophen erwecken Betrüger Mitgefühl und Großzügigkeit, indem sie gefälschte Spendenaufrufe verbreiten, die auf realen Hilfsorganisationen basieren oder diese imitieren. Spenden werden direkt auf Konten von Hintermännern geleitet, ohne dass diese das Geld weiterleiten. Eine einfache Überprüfung der Registrierung der Wohltätigkeitsorganisation und die direkte Eingabe der Internetadresse anstelle des Klickens auf Links aus E-Mails oder Textnachrichten kann hier viel Schaden verhindern. Gerade im Reisebereich müssen Verbraucher besonders wachsam sein. Falsche Urlaubsangebote, billig wirkende Reisen mit angeblichen Komplettpaketen und Unterkünften werden häufig nicht erfüllt.
Die Betrüger setzen auf niedrigere Preise und locken so leichtgläubige Kunden. Bei der Urlaubsbuchung ist es ratsam, ausschließlich bei vertrauenswürdigen Anbietern zu buchen und die Mitgliedschaft in anerkannten Branchenvereinen, wie etwa dem britischen Verband ABTA, zu prüfen. Eine weitere Betrugsform, die in Firmen zunehmend Schaden anrichtet, ist der CEO-Betrug. Hier geben sich Betrüger als Führungskräfte aus und fordern Mitarbeiter telefonisch oder per E-Mail dazu auf, kurzfristig Rechnungen zu überweisen oder Geschenk- und Guthabenkarten kaufen. Die Opfer reagieren schnell, weil der Druck und die Dringlichkeit glaubwürdig vermittelt werden.
Durch eine zusätzliche Verifizierung bei der angeblichen Führungskraft und eine kritische Prüfung von Überweisungsaufträgen lassen sich solche Fälle vermeiden. Im Bereich der Kreditvergabe hat der sogenannte „Loan Fee Fraud“ zugenommen. Betrüger verlangen vorab Gebühren für Kredite, die jedoch niemals bereitgestellt werden. Gerade zu saisonalen Ausgaben wie Urlaubsreisen, Freizeit oder Kinderbetreuung suchen viele Menschen nach kurzfristiger finanzieller Unterstützung. Die Masche besteht darin, dass vermeintliche Kreditgeber anrufen oder schreiben, unerwartet Gebühren fordern und dann keine Darlehen auszahlen.
Hier empfiehlt es sich, die Seriosität des Anbieters über offizielle Register, wie die des Finanzaufsichtsdienstes FCA, abzuklären und generell keine Vorauszahlungen zu leisten. APP-Scams, also Betrug über autorisierte Zahlungsanweisungen, bleiben weiterhin ein zentraler Risikobereich. Diese Betrugsart arbeitet mit der Manipulation von Opfern, die freiwillig Geld an Kriminelle überweisen, die sich als Bank, Polizei oder andere vertrauenswürdige Institutionen ausgeben. 2024 beliefen sich die Verluste in Großbritannien auf nahezu eine halbe Milliarde Pfund, wobei ein großer Teil der Betrugsfälle über soziale Medien gemeldet wurde. Die Behörden und Banken reagieren mit verbesserten Regeln und Schutzmaßnahmen, etwa einer Begrenzung der Haftung bei Verlusten bis zu 85.
000 Pfund und einer schnelleren Erstattungsfrist. Dennoch sind die Opfer oft persönlich und finanziell stark belastet. Auch Paketbetrug nimmt zu, da der Online-Handel boomt. Dabei geben sich Kriminelle als Lieferdienste aus und fordern plötzlich Zahlungen für angebliche Nachporto-Gebühren oder Terminverschiebungen. Neben finanziellen Verlusten sammeln sie häufig auch persönliche Daten, die später für Identitätsdiebstahl genutzt werden können.
Identitätsdiebstahl selbst ist ein weiteres wachsendes Problem. Durch immer mehr Datenlecks aus Online-Quellen und Phishing-Mails gelingt es Betrügern, persönliche Informationen zu entwenden und für betrügerische Käufe oder Kreditaufnahmen zu verwenden. Ein Drittel der Verbraucher gab an, 2023 Opfer von Identitätsdiebstahl geworden zu sein, mit durchschnittlichen Verlusten von mehreren hundert Pfund. Besonders vorsichtig sollte man bei E-Mails oder Textnachrichten sein, die vorgeben, von staatlichen Behörden wie der Steuerverwaltung zu stammen und angebliche Steuererstattungen oder -forderungen ankündigen. Echtes Behördenpersonal wird nie per unerwartetem Telefonanruf oder Nachricht Geldforderungen stellen oder persönliche Daten abfragen.
Das Phänomen der „Ghost Broker“ richtet sich vor allem an junge Autofahrer. Diese Betrüger verkaufen ungültige oder manipulierte Kfz-Versicherungen zu scheinbar günstigen Preisen. Oft erhalten Kunden falsch ausgestellte Dokumente oder Policen mit gefälschten Angaben, die dazu führen, dass bei einem Unfall keine Deckung besteht. Die Folgen sind neben finanziellen Verlusten auch strafrechtliche Konsequenzen wie beispielsweise die Beschlagnahmung des Fahrzeugs. Wer auf seriöse Vergleichsplattformen und offizielle Anbieter zurückgreift, schützt sich dagegen.
Versicherungsbetrug generell bleibt eine Herausforderung für die Branche und die Versicherten. Gefälschte Schadensmeldungen oder übertriebene Forderungen treiben die Kosten für alle in die Höhe, indem sie die Versicherungsprämien steigen lassen. Der Umgang mit Verdachtsfällen geschieht zunehmend auch mithilfe anonymer Meldungen, um den Betrügern das Handwerk zu legen. Im Bereich der privaten Geldanlage wagen sich Betrüger an immer neue Strategien. Investment-Betrug, insbesondere sogenannte Boiler Room-Scams, bei denen massiv Druck gemacht wird, schnell in nutzlose oder gar nicht existierende Wertpapiere zu investieren, haben 2024 nochmals stark zugenommen.
Neue technische Mittel, gefälschte Webseiten und das Vortäuschen von lizenzierten Finanzberatern tragen zur Gefährlichkeit bei. Experten raten dazu, anlagebezogene Angebote kritisch zu hinterfragen, keine hohen Summen auf einmal zu investieren und sich nur auf FCA-regulierte Anbieter zu verlassen. Auch im Bereich der Altersvorsorge zeigen sich Betrüger erfinderisch. Das Angebot angeblich sicherer und besonders lukrativer Pension-„Reviews“ oder vorzeitiger Auszahlungen lockt Verbrauchern mit unrealistischen Versprechen. Solche Angebote sind meist illegal und führen oft zu empfindlichen Steuerbelastungen sowie nachhaltigen Nachteilen in der Altersvorsorge.
Die eindeutige Empfehlung lautet, unaufgeforderte Anrufe abzulehnen und nur mit bewährten und offiziell zugelassenen Finanzberatern zusammenzuarbeiten. Wer sich vor Betrug schützen möchte, sollte stets skeptisch gegenüber vermeintlich zu guten Angeboten sein, vor allem wenn zeitlicher Druck ausgeübt wird. Ungewöhnliche Zahlungsmethoden wie direkte Banküberweisungen an unbekannte Konten sind ebenso Warnsignale wie das Verlangen nach sensiblen persönlichen Daten per E-Mail oder SMS. Im Zweifel ist es ratsam, sich direkt über offizielle Kanäle bei der vermeintlichen Firma oder Behörde zu erkundigen. Die hohe Dunkelziffer bei Betrugsfällen zeigt, dass viele Opfer aus Scham oder fehlendem Wissen nicht darüber berichten, obwohl genau das Melden wichtig ist, um andere zu schützen und womöglich Geld erstattet zu bekommen.
Gesetzliche Regelungen sorgen mittlerweile für besseren Schutz der Kunden, etwa durch Erstattungsansprüche bei APP-Betrug, die rasch und unbürokratisch abgewickelt werden sollten. Kreditkarten bieten zudem einen zusätzlichen Schutzrahmen bei Online-Käufen, da diese bei Problemen haftbar gemacht werden können. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 2025 Verbraucher und Unternehmen mit wachsender Vorsicht und einem guten Maß an gesundem Misstrauen agieren sollten. Fortlaufende Aufklärung, technologische Schutzmaßnahmen und die Zusammenarbeit von Banken, Behörden und Verbraucherschutzorganisationen sind entscheidend, um den Betrügern das Handwerk zu legen. Jeder kann einen Beitrag leisten, indem er die wichtigsten Warnzeichen kennt, sorgfältig prüft und im Zweifel Unterstützung sucht.
Nur so lässt sich der Schaden durch Betrug minimieren und das Vertrauen in digitale und finanzielle Dienstleistungen erhalten.