Der Kryptowährungsmarkt steht erneut im Rampenlicht, nachdem die insolvente Krypto-Börse FTX publik gemacht hat, dass sie eine Auszahlung von fünf Milliarden US-Dollar an ihre Gläubiger plant. Dieses Vorhaben setzt insbesondere den Kurs von Solana (SOL) erheblich unter Druck. Innerhalb kürzester Zeit verlor SOL etwa vier Prozent seines Werts und fiel unter die wichtige Marke von 170 US-Dollar. Die Bewegungen verdeutlichen die aktuelle Volatilität, mit der Anleger und Trader rechnen müssen. Um die zukünftige Entwicklung von Solana besser einzuschätzen, ist es entscheidend, die Schlüsselbereiche und Marktmechanismen zu betrachten, die derzeit von Bedeutung sind.
Die Nachricht der Auszahlung kam am 15. Mai 2025, als FTX bekanntgab, dass die Verteilung von digitalen Assets an die Gläubiger ab dem 30. Mai beginnen wird. Diese Prozesse sollen über etablierte Handelsplätze wie BitGo und Kraken abgewickelt werden. Die Summe der auszuschüttenden Vermögenswerte in Höhe von fünf Milliarden Dollar erzeugte unmittelbar einen spürbaren Verkaufsdruck, da davon ausgegangen wird, dass ein großer Teil dieser Mittel aus Solana-Token bestehen wird.
Tatsächlich wurden allein in der vergangenen Woche über 1,4 Millionen SOL entstakt, ein Wert von rund 236 Millionen US-Dollar, was nahelegt, dass dies auf FTX's Liquidationsaktivitäten zurückzuführen ist. Das Unstaken großer Mengen an Solana führt zumeist zu einem erhöhten Angebot auf den Märkten, da viele dieser Token wahrscheinlich den Weg auf Börsen oder Over-the-Counter-Desks finden, um liquidiert zu werden. Der plötzliche Anstieg von verkaufsbereiten Münzen kann den Kurs sofort belasten und kurzfristige Schwächeperioden verursachen. Ein solcher Ausverkauf wirkt sich nicht nur auf die reine Kursentwicklung von SOL aus, sondern beeinflusst auch die Stimmung auf dem Gesamtmarkt für Layer-1-Blockchain-Plattformen. Beobachtungen zeigen, dass neben Solana auch andere große Tokens wie Ethereum, XRP und Cardano in derselben Phase Verluste zwischen zwei und vier Prozent verbuchten, was auf einen makroökonomischen Trend hindeutet.
Die Reaktion des Marktes auf die Auszahlung von FTX ist nicht nur eine isolierte Token-Bewegung, sondern Teil einer breiteren Rotation, die von Gewinnmitnahmen und der Erwartung zusätzlicher Volatilität getrieben wird. Investoren scheinen vorsichtig zu agieren, da die Verteilung der Vermögenswerte möglicherweise kurzfristig zu einem Überangebot auf den Märkten führt. Zusätzlich erschwert der rückläufige Zuspruch bei Layer-1-Tokens die Erholungsschancen von Solana im Moment. Im Gegensatz zu dieser Schwäche konnte Bitcoin seine Position über der psychologisch wichtigen Schwelle von 100.000 US-Dollar stabil halten.
BTC zeigt seit mehreren Tagen eine erstaunliche Stabilität, was als positives Zeichen für die gesamte Kryptobranche gewertet wird. Historisch hat die Robustheit von Bitcoin oft dafür gesorgt, dass auch große Altcoins wie Solana von einer verbesserten Marktstimmung profitieren konnten. In Zeiten, in denen BTC stabil ist oder einen Aufwärtstrend aufweist, kann dies unterstützend auf den Solana-Kurs wirken und Panikverkäufe abmildern. Des Weiteren beflügelt die erwartete Zulassung von Altcoin-basierten ETFs durch die US-Börsenaufsicht die Stimmung rund um Solana. Die Daten von PolyMarkets wiesen Mitte Mai 2025 eine 82-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine SEC-Zulassung von entsprechenden ETFs aus.
Ein solches Ereignis wird von vielen Experten als potenzieller Katalysator gesehen, der neues institutionelles Kapital in den Solana-Markt spülen könnte. Strategische Trader positionieren sich bereits vorsorglich, um von einem möglichen Preisschub infolge der ETF-Zulassung zu profitieren. Dennoch bietet die aktuelle Charttechnik ein eher herausforderndes Bild. Nachdem Solana Mitte Mai bereits einen Einbruch von knapp zehn Prozent verzeichnete und die Zwischenerholung nur schwach ausfiel, rutschte die Kryptowährung unter wichtige technische Unterstützungen. Der Kurs besetzte am 15.
Mai eine Schlüssellage knapp über dem Volume Weighted Average Price bei rund 170,5 Dollar, konnte sich dort aber nicht nachhaltig stabilisieren. Der weitere Verlauf platzierte Solana am unteren Rand der sogenannten Keltner-Channel-Indikatoren, was als Signal für erhöhte Abwärtsrisiken gedeutet wird. Sollte der Token nicht zeitnah zurück über 175 Dollar steigen und dort mit steigendem Volumen schließen, bleibt die Chance auf eine kurzfristige Trendwende gering. Gelingt dies nicht, sind weitere Einbrüche bis in den Bereich von 160 bis 150 Dollar durchaus vorstellbar. Besonders kritisch wird es, wenn große Wallet-Inhaber die Verkaufsaktivitäten verstärken, was zusätzlichen Abwärtsdruck erzeugt.
Die Volumendaten der vergangenen Tage bestätigen zudem eine überwiegende Verkaufsseite, was auf eine Verteilungsphase hinweist, in der Investoren eher ihre Positionen reduzieren. In der Summe spiegeln die jüngsten Entwicklungen die herausfordernde Lage wider, in der sich Solana aktuell befindet. Die Kombination aus externer Liquidation durch FTX, einem verweilenden Verkaufsimpuls über Layer-1-Token und technischen Schwächezeichen gestalten die Vorzeichen eher zurückhaltend. Der Faktor Bitcoin-Stabilität und ETF-Optimismus bleiben jedoch Hoffnungsträger für eine mögliche Gegenbewegung. Anleger sollten die Schlüsselzonen um 170 Dollar und 150 Dollar genau beobachten, da diese als kritische Unterstützungen fungieren.
Die kommenden Wochen sind somit für Solana richtungsweisend. Ein stabiler Anstieg über 175 Dollar könnte die Voraussetzung für eine nachhaltige Erholung sein und den Weg für eine Trendwende ebnen. Andererseits könnten anhaltende Schwächephasen und verstärkte Verkaufsaktionen die Korrektur vertiefen und weitere Kursverluste provozieren. Risikobereite Investoren sollten dementsprechend aufmerksam die Marktreaktionen im Auge behalten, insbesondere wie sich die FTX-Auszahlung konkret auf den Solana-Handel auswirkt. Abschließend ist festzuhalten, dass Solana trotz des derzeitigen Gegenwinds eines der prominentesten Projekte unter den Layer-1-Blockchains bleibt.
Seine technologische Entwicklung und das Interesse institutioneller Anleger bieten langfristig weiterhin Potenzial. Kurzfristig bleibt die Situation jedoch volatil und von externen Faktoren geprägt, die Kursbewegungen stark beeinflussen. Eine sorgfältige Marktbeobachtung und das Verständnis der relevanten Widerstands- und Unterstützungspunkte sind dafür essenziell. Nur so können Investoren fundierte Entscheidungen treffen und auf die dynamischen Veränderungen am Kryptomarkt angemessen reagieren.