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US-Verbraucherschutzbehörde verzichtet auf strenge Durchsetzung der BNPL-Regeln – Was das für Verbraucher bedeutet

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US CFPB spurns BNPL rule enforcement

Die US-Verbraucherschutzbehörde (CFPB) hat die Durchsetzung ihrer Regelungen für Buy Now, Pay Later (BNPL)-Anbieter ausgesetzt, um sich auf dringendere Verbraucherschutzthemen zu konzentrieren. Die Entscheidung wirft neue Fragen zur Regulierung und Sicherheit von BNPL-Diensten auf und beeinflusst sowohl Verbraucher als auch Unternehmen im Kreditsektor.

Die Finanzlandschaft in den Vereinigten Staaten erlebt derzeit Veränderungen, vor allem im Bereich der sogenannten Buy Now, Pay Later (BNPL)-Dienste. Diese Zahlungsform, die es Verbrauchern erlaubt, Einkäufe in Raten zu bezahlen, erfreut sich wachsender Beliebtheit. Trotz ihrer Attraktivität stehen BNPL-Anbieter sowohl in den USA als auch global zunehmend im Fokus der Regulierung, da sie mit konventionellen Kreditprodukten vergleichbare Risiken bergen. Im Mai 2024 hatte die US-amerikanische Verbraucherfinanzaufsichtsbehörde CFPB (Consumer Financial Protection Bureau) im Rahmen ihrer Regulierung erstmals Buy Now, Pay Later-Firmen ebenso wie Kreditkartenanbieter behandelt, um sicherzustellen, dass Verbraucherschutzrechte eingehalten werden. Nun, im Jahr 2025, hat die Behörde überraschend entschieden, die Durchsetzung dieser Regel vorerst auszusetzen, um sich auf dringendere Verbraucherschutzprobleme und Zielgruppen wie Militärangehörige und kleine Unternehmen zu konzentrieren.

Diese Entwicklung wirft zahlreiche Fragen über den Umgang mit BNPL-Diensten und die daraus resultierenden Verbraucher- und Marktfolgen auf. Die im Mai 2024 erlassene Auslegung der CFPB als Teil des Truth in Lending Act (Regulation Z) war ein bedeutender Schritt zur Regulierung des aufkeimenden BNPL-Markts. Die Behörde hatte BNPL-Anbieter offiziell als Kreditkartenherausgeber eingestuft, was bedeutet hätte, dass diese Unternehmen Verbrauchern rechtliche Schutzrechte ähnlich denen von klassischen Kreditkarten bieten müssten. Dazu gehört zum Beispiel das Recht, unautorisierte oder fehlerhafte Abbuchungen zu beanstanden. Durch diese Maßnahme strebte die CFPB an, die Transparenz und Sicherheit im BNPL-Segment zu erhöhen und Verbraucher besser vor möglichen Verschuldungsfallen zu bewahren.

Die Entscheidung, diese Regelungen jetzt nicht mehr durchzusetzen, resultiert aus einer strategischen Neuausrichtung der Aufsichtsarbeit der CFPB. Die Behörde betont, dass Ressourcen begrenzt sind und daher bevorzugt Themen mit akutem Verbraucherschutzbedarf adressiert werden sollten. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Unterstützung von Soldaten, Veteranen sowie kleineren Unternehmen, denen Verbraucherschutz und finanzielle Stabilität besonders wichtig sind. Zugleich will die CFPB in Erwägung ziehen, den im vorigen Jahr eingeführten BNPL-Regelrahmen ganz zurückzunehmen. Diese Maßnahmen werden in einem Zeitgeist umgesetzt, in dem sowohl politische als auch wirtschaftliche Einflüsse die Priorisierung der Regierungshandlungen prägen.

Die BNPL-Branche selbst reagiert mit Erleichterung, aber auch weiterhin mit Sorge auf die vorgeschlagenen Faktoren der Regulierung. Firmen wie Affirm, ein führender BNPL-Anbieter, haben öffentlich erklärt, dass Anforderungen wie die Emission von detaillierten Abrechnungen, die vergleichbar mit Kreditkartenabrechnungen sind, für ihre Kunden verwirrend und für das Geschäftsmodell schädlich seien. Affirm argumentiert, dass BNPL-Produkte grundlegend anders funktionieren als klassische Kreditkarten, insbesondere da diese Leistungen oft als Kurzzeitfinanzierung ohne Zinsen angeboten werden und keine revolvierende Kreditlinie darstellen. Die Unternehmen warnen, dass eine Überregulierung das Nutzererlebnis verschlechtern und damit das Wachstum des BNPL-Marktes hemmen könnte. Gleichzeitig zeigen Forschungsergebnisse und Studien der CFPB auch Risiken, die mit BNPL-Krediten verbunden sind.

Die Behörde untersuchte im Januar 2025 die Zahlungsgewohnheiten von BNPL-Nutzern und fand heraus, dass über 20 Prozent der Verbraucher mit Kreditakten im Jahr 2022 BNPL-Dienste in Anspruch genommen haben. Besonders auffällig war dabei, dass viele der BNPL-Kunden subprime oder tief subprime Kreditbewertungen besitzen, also Kundengruppen, die bereits als hochrisikoreich gelten. Zudem war mehr als die Hälfte der Nutzer gleichzeitig mit mehreren BNPL-Krediten involviert, wobei ein Drittel auf verschiedene Anbieter verteilt Finanzierungen nutzte. BNPL-Kunden wiesen ferner tendenziell höhere Salden bei anderen ungesicherten Kreditlinien wie Kreditkarten auf, was auf eine potenziell höhere Überschuldungsgefahr hinweist. Diese Befunde unterstützen die Argumentation, dass BNPL-Dienste im Gegensatz zu ihrer oftmals harmlos dargestellten Funktion durchaus finanzielle Risiken bergen.

Insbesondere die Möglichkeit, mit mehreren parallelen Krediten zu haushalten, ohne dass es umfassende Regulierung und Aufsicht gibt, kann Verbraucher in Zahlungsschwierigkeiten bringen. Aus dieser Perspektive betrachtet, wird die Entscheidung der CFPB, die bisherigen Kontrollen abzuschwächen, kontrovers diskutiert und als potenzielles Risiko für die langfristige Stabilität des Kreditmarktes betrachtet. Die regulatorische Lockerung spiegelt auch einen generellen politischen Trend wider, der eine Balance zwischen Wachstumspotenzialen neuer Finanztechnologien und Verbraucherschutz anstrebt. Unter der Vorgängerregierung wurden einige Durchsetzungsmaßnahmen der CFPB zurückgenommen, was auf eine Entspannung der Regulierungslinie hinweist. Bewegt sich die aktuelle Regierungspolitik in eine Richtung, die für mehr unternehmerische Freiheit im Digitalsektor sorgt, bleiben kritische Stimmen aus Konsumentenschutzkreisen dennoch laut.

Insbesondere wird bemängelt, dass die Aussetzung der Durchsetzung mittelfristig zu mehr Verbraucherschäden führen kann, falls nicht alternative Schutzmechanismen etabliert werden. Für Verbraucher bedeutet die neue Lage, dass sie bei der Nutzung von BNPL-Diensten künftig mit weniger rechtlichen Absicherungen rechnen müssen, zumindest was den Schutz durch das Truth in Lending Act betrifft. Rechte, wie die Möglichkeit, fehlerhafte Buchungen zu beanstanden, könnten entfallen, was die Risiken bei Problemen mit BNPL-Krediten erhöht. Verbraucher sollten daher besonders vorsichtig agieren und die Konditionen der BNPL-Angebote genau prüfen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Die sorgfältige Überwachung der eigenen Finanzen empfiehlt sich, da die Zahlungsmodalitäten bei BNPL oft flexibel erscheinen, langfristig aber zur Überschuldung führen können.

Aus Sicht der Kreditwirtschaft könnten die Aktionen der CFPB die Innovationskraft im Bereich der Zahlungslösungen steigern, da Anbieter sich weniger strengen regulatorischen Anforderungen stellen müssen. Das Umfeld für neue Geschäftsmodelle wird dadurch attraktiver. Gleichzeitig bleibt offen, wie die Gesetzgebung und andere Aufsichtsbehörden etwa auf Staats- oder Landesebene reagieren werden. Der BNPL-Markt ist dynamisch und durch viele Akteure geprägt, weshalb der Regulierungsdruck möglicherweise nur auf eine Behörde und Zeitperiode begrenzt ist. Langfristig bleibt die Zukunft der BNPL-Dienste in den USA von mehreren Faktoren abhängig.

Neben der regulatorischen Entscheidung spielen auch die Entwicklung des Konsumentenverhaltens, technologische Innovationen und die wirtschaftliche Lage eine wichtige Rolle. Inwieweit BNPL-Angebote als verantwortungsvolle Finanzierungsmöglichkeit mit klaren Verbraucherrechten wahrgenommen werden oder als riskantes Kreditinstrument mit Gefahr von Überschuldung gilt, wird sich noch zeigen. Für Verbraucher empfiehlt es sich, aufmerksam zu sein, die eigenen Ausgaben zu kontrollieren und bei Unsicherheiten professionelle Finanzberatung in Anspruch zu nehmen. Anbieter sollten ihre Transparenz erhöhen und Risiken klar kommunizieren, um das Vertrauen ihrer Nutzer zu festigen. Gleichzeitig stehen politische Entscheidungsträger in der Verantwortung, ein ausgewogenes Regulierungssystem zu schaffen, welches Innovationen nicht hemmt und den Schutz der Verbraucher gleichzeitig sicherstellt.

Abschließend ist die jüngste Entscheidung der CFPB, die Durchsetzung der BNPL-Regeln auszusetzen, ein bemerkenswerter Schritt, der den Zahlungsmarkt in den USA nachhaltig beeinflussen wird. Er spiegelt die aktuellen Herausforderungen wider, vor denen Regulierungsbehörden stehen, wenn sie zwischen wirtschaftlicher Innovation und Verbraucherschutz abwägen müssen. Beobachter und Teilnehmer des Finanzmarkts sollten die Entwicklung genau verfolgen, um Chancen und Risiken frühzeitig erkennen und entsprechend reagieren zu können.

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