In der heutigen schnelllebigen Geschäftswelt ist Change Management ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Unternehmen. Veränderungen in IT-Systemen, Softwareentwicklungen oder Infrastruktur sind notwendig, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen, neue Marktanforderungen zu bedienen oder interne Prozesse zu optimieren. Doch während der Wunsch nach Geschwindigkeit und Agilität wächst, sorgt die Einbindung von Sicherheitsaspekten häufig für Verzögerungen und Reibungsverluste. Sicherheitskontrollen werden nicht selten als Bremsklotz wahrgenommen, der Innovationen und Veränderungsprozesse ausbremst. Dabei ist Sicherheit unverzichtbar, um Risiken zu minimieren und langfristig stabile sowie vertrauenswürdige Systeme zu garantieren.
Warum also führen Sicherheitsmaßnahmen im Change Management zu so viel Frust, und wie kann man diesen Konflikt lösen? Der Kern des Problems liegt in der Natur von Sicherheitsprozessen und -prüfungen innerhalb des Change Managements. In vielen Unternehmen werden Änderungen zunächst umfassend geprüft, um potenzielle Risiken zu identifizieren. Diese Prüfungen, die oftmals unter Begriffen wie Security Design Reviews, Sicherheitsbewertungen oder Bedrohungsmodellierung laufen, sollen sicherstellen, dass neue Softwarekomponenten, Systeme oder Konfigurationen keine Sicherheitslücken oder Schwachstellen einführen. Doch diese Reviews sind meist aufwendig, manuell und stark abhängig von qualitativen Einschätzungen und Dokumenten wie Plänen, Diagrammen oder Spezifikationen. Das führt nicht nur zu inkonsistenten Bewertungen, sondern auch zu einer erheblichen Zeitverzögerung.
Die Sicherheitsteams müssen viele verschiedene Arten von Risiken bewerten – seien es Datenschutzfragen, Verfügbarkeitsaspekte oder regulatorische Anforderungen. Außerdem unterscheiden sich die Arbeitsabläufe stark zwischen Unternehmen. Tech-orientierte Firmen, die viel selbst entwickeln, pflegen meist einen Prozess namens Security Design Review, während andere Unternehmen, die oft Standardsoftware einkaufen und integrieren, ihren Fokus eher auf Third-Party Risk Management legen. Große Konzerne müssen zudem noch komplexe Sicherheitsbewertungen koordinieren, die verschiedene Abteilungen und Security-Domänen einschließen. Diese Vielzahl von Begriffen und Prozessen macht es nicht einfacher, eine nahtlose Integration von Sicherheit in Change Management zu gewährleisten.
Für Entwickler und IT-Teams wirken sich diese Sicherheitsprüfungen häufig als Hindernis aus. Die Prozesse dauern mitunter Wochen und liefern Ergebnisse, die nicht immer klar oder praktisch umsetzbar sind. Es kommt daher nicht selten vor, dass Teams Wege suchen, diese Prozesse zu umgehen – sei es durch unvollständige Angaben oder durch schnelleres Vorpreschen ohne die eigentlichen Reviews abzuwarten. Das kann natürlich Sicherheitsrisiken erhöhen und letztlich zu Vorfällen führen. Doch es zeigt auch den hohen Leidensdruck, der durch starre und übermäßig komplexe Sicherheitsprozesse entsteht.
Das Problem lässt sich also als ein Ungleichgewicht zwischen notwendiger Sicherheit und der Effizienz des Change Managements beschreiben. Sicherheit gilt oft als Hemmschuh, der Geschwindigkeit und Flexibilität im Alltag einschränkt. Trotzdem ist Sicherheit kein Thema, bei dem Abstriche gemacht werden dürfen. Es geht vielmehr darum, die Sicherheitsprüfungen so zu gestalten, dass sie schneller, konsistenter und standardisierter ablaufen, ohne die Qualität der Bewertungen zu vermindern. Damit können Sicherheitsteams und Entwickler gleichermaßen profitieren.
In den letzten Jahren haben viele Unternehmen begonnen, sich intensiv mit der Integration von Automatisierung und künstlicher Intelligenz auseinanderzusetzen, um genau dieses Ziel zu erreichen. Insbesondere große Sprachmodelle (LLMs) entwickeln sich zunehmend zu einem wichtigen Werkzeug, um Sicherheitsprüfungen im Change Management zu beschleunigen. KI kann manuelle und zeitraubende Aufgaben automatisieren, indem sie eingehende Informationen wie Systempläne, technische Dokumentationen oder Änderungsvorschläge analysiert und auf Basis bestehender Sicherheitsrichtlinien Risiken bewertet und Empfehlungen ausgibt. Der große Vorteil besteht darin, dass KI-basierte Lösungen eine Vielzahl von heterogenen Daten verarbeiten und innerhalb weniger Minuten nachvollziehbare und konsistente Ergebnisse liefern können. Das reduziert die Prüfzeiten von Wochen auf Tage oder gar Stunden, ohne dabei den menschlichen Faktor komplett zu ersetzen.
Denn auch hier ist es wichtig, dass Sicherheitsexperten die generierten Resultate überprüfen und gegebenenfalls anpassen, bevor die Entscheidungen an die Entwicklungsteams weitergegeben werden. So entsteht eine effiziente Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine, die den Prozess verschlankt und die Qualität der Sicherheitsbewertungen sicherstellt. Diese technologische Entwicklung hat noch einen weiteren positiven Effekt: Die Akzeptanz der Sicherheitsprüfungen bei Entwicklern und IT-Verantwortlichen steigt deutlich an. Schnellere und klar strukturierte Feedbackschleifen fördern das Vertrauen in den Prozess und verringern die Versuchung, Abläufe zu umgehen. Unternehmen profitieren dadurch von weniger Risiken und zugleich von einer höheren Geschwindigkeit bei der Umsetzung notwendiger Änderungen.
Neben der Automatisierung stellt sich natürlich auch die Frage, wie diese neuen Prozesse genannt und definiert werden. Traditionelle Begriffe wie Security Design Review, Threat Modeling oder Sicherheitsbewertung greifen oft zu kurz oder beschreiben nur bestimmte Facetten des komplexen Sicherheitsprüfprozesses im Change Management. Neue, umfassendere Benennungen wie Software Change Risk Assessment oder Security Impact Assessment treffen den Kern zwar besser, wirken aber technisch oder sperrig. Die Namensgebung bleibt also eine Herausforderung – und ist gleichzeitig ein Indiz dafür, wie dynamisch sich dieses Themenfeld weiterentwickelt. Für Sicherheits- und IT-Teams bietet sich daher aktuell eine große Chance.
Wer frühzeitig LLM-gestützte Tools zur Automatisierung von Sicherheitsprüfungen adaptiert, kann Effizienzgewinne erzielen, die in klassischen manuellen Prozessen kaum realisierbar sind. Diese Werkzeuge helfen nicht nur dabei, Aufwand und Fehleranfälligkeit zu reduzieren, sondern ebnen auch den Weg für eine sicherheitsbewusste, aber dennoch agile Umsetzung von IT-Änderungen. Auf lange Sicht kann diese Kombination aus Technologie und Prozessinnovation dazu führen, dass Sicherheitsprüfungen nicht mehr als notwendiges Übel wahrgenommen werden, sondern als integraler und unterstützender Bestandteil eines flexiblen Change Managements. Unternehmen, die diesen Weg gehen, sichern sich einen Wettbewerbsvorteil, da sie schneller auf Marktveränderungen reagieren und gleichzeitig Sicherheitsrisiken minimieren können. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verzögerungen im Change Management durch Sicherheitsprüfungen ein echtes Problem darstellen, das aber mit den heutigen technischen Möglichkeiten und einer konsequenten Anpassung der Prozesse lösbar ist.
Automatisierung, speziell durch KI und LLMs, bietet ein enormes Potenzial, manuelle Tätigkeiten zu komprimieren und Sicherheitsbewertungen deutlich effizienter zu gestalten. Dadurch können Unternehmen nicht nur Zeit sparen, sondern auch bessere Qualität in der Sicherheitsarbeit erreichen. Es ist an der Zeit, Sicherheitsprozesse neu zu denken und Change Management als dynamisches, sicheres und zugleich schnelles System zu etablieren – zum Vorteil aller Beteiligten.