In einem bedeutenden Schritt zur Stärkung der Kryptowährungsbranche haben Binance und KuCoin die Genehmigung der indischen Anti-Geldwäsche-Einheit erhalten. Nach Monaten des illegalen Betriebs wurden die beiden Börsen als erste Offshore-Krypto-Unternehmen offiziell von der Financial Intelligence Unit (FIU-IND) des Landes registriert. Diese Entscheidung markiert einen deutlichen Wandel in der Glaubwürdigkeit von Kryptowährungen in Indien. Die Registrierung erfolgte nach einem Treffen des Leiters der FIU-IND, Vivek Aggarwal, mit mehreren Finanzjournalisten. Aggarwal betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen dem Parlament und der Regierung, um der Kryptoindustrie Legitimität zu verleihen und die indische Wirtschaft zu schützen.
Die Registrierung der Börsen trägt dazu bei, potenziellen Missbrauch für Finanzkriminalität zu verhindern und verleiht dem System somit eine gewisse Glaubwürdigkeit. KuCoin zahlte bereits eine Geldstrafe von 41.000 US-Dollar und hat den Betrieb wieder aufgenommen. Binance hingegen hat seine Aktivitäten noch nicht wieder aufgenommen, da noch eine Geldstrafe nach einer Anhörung mit der FIU festgelegt werden muss. Es wird erwartet, dass Binance eine Geldstrafe in Höhe von 2 Millionen US-Dollar zahlen wird.
Unter den anderen sanktionierten Plattformen haben Kraken, Gemini und Gate.io Verhandlungen mit der Aufsichtsbehörde aufgenommen. OKX und Bitstamp haben Pläne zur Beendigung ihrer Tätigkeit im Land vorgelegt. Indien zählt nun insgesamt 48 registrierte Krypto-Unternehmen als Meldeinstitute nach dem Prevention of Money Laundering Act. Die nationale Position Indiens in Bezug auf Kryptowährungen bleibt jedoch weiterhin leicht uneindeutig.
Die Einführung hoher Kryptosteuern im Jahr 2022 sowie die Marktkonsolidierung führten dazu, dass indische Händler auf internationale Börsen auswichen und der lokalen Kryptoindustrie schadeten. Der Handel verlagerte sich nach dem Verbot von Offshore-Unternehmen jedoch wieder auf indische Börsen. Der Bericht "Virtual Digital Asset Service Providers: Road to Effective Compliance under PMLA" der Krypto-Interessenvertretung Bharat Web3 Association wurde während des Treffens vorgestellt. Dies unterstreicht das Engagement für eine regulatorische Umgebung, die mit Innovationen Schritt hält und das Finanzsystem vor mit Geldwäsche verbundenen Risiken schützt. Indische Offshore-Unternehmen, die sich bei der FIU registrieren möchten, benötigen keine Niederlassung in Indien, müssen jedoch einen leitenden Compliance-Beauftragten registrieren.
Unternehmen, die die Registrierung noch nicht erhalten haben und im Dezember eine Aufforderung zur Darstellung erhalten haben, bleiben gesperrt, auch wenn sie Gespräche begonnen haben. Die Entwicklungen in Indien zeigen einen Fortschritt in Richtung einer klareren Regulierung und Integration von Kryptowährungen in das Finanzsystem des Landes. Die Registrierung von Binance und KuCoin markiert einen wichtigen Meilenstein auf diesem Weg und verdeutlicht die wachsende Akzeptanz und Glaubwürdigkeit der Kryptowährungsbranche in Indien.