Die Einführung bedeutender neuer Technologien hat sich im ersten Quartal 2025 merklich verlangsamt. Eine Umfrage von GlobalData, die in den Tech Sentiment Polls Q1 2025 veröffentlicht wurde, zeigt, dass Branchenexperten ihre Erwartungen hinsichtlich des disruptiven Potenzials bahnbrechender Technologien zurückschrauben. Während vor einigen Monaten noch die Mehrheit der Befragten glaubte, dass Technologien wie Cybersicherheit, Cloud Computing oder Künstliche Intelligenz bereits aktiv ihre Sektoren revolutionieren, ist man nun vorsichtiger geworden und zweifelt zunehmend an der Geschwindigkeit und dem Ausmaß der Veränderungen.In vielen Schlüsselbereichen sank der Anteil derjenigen, die von einer gegenwärtigen Disruption sprechen, zwischen dem vierten Quartal 2024 und dem ersten Quartal 2025 deutlich. So stieg etwa die Skepsis gegenüber der tatsächlichen Transformation durch Cloud-Technologien und KI.
Besonders auffällig ist, dass sechs von sieben der bedeutendsten Zukunftstechnologien heute als weniger unmittelbar disruptiv eingestuft werden als noch vor einigen Monaten. Nur die Metaverse-Technologie verzeichnet einen gegenteiligen Trend, auch wenn fast die Hälfte der Befragten hier von einer dauerhaften Unwirksamkeit ausgeht.Diese Entwicklung fällt mit einer Phase erheblicher globaler Unsicherheiten zusammen: Die Einführung der neuen US-Regierung unter Präsident Trump und die damit einhergehende Neuordnung der Handelspolitik, geprägt durch umfassende und teils unvorhersehbare Zollerhöhungen, tragen maßgeblich zum aktuellen Klima der Vorsicht bei. Hinzu kommen ungelöste Fragen hinsichtlich internationaler Konflikte, insbesondere im Zusammenhang mit Russlands Invasion der Ukraine, die weltweit Unternehmen zögern lassen, sich voll und ganz auf innovative Technologieprojekte einzulassen.Trotz der geäußerten Zurückhaltung in Bezug auf Disruptionserwartungen bleibt die Zuversicht in den grundsätzlichen Wert und Nutzen der Technologien hoch.
Die überwältigende Mehrheit der Befragten sieht beispielsweise in Entwicklungsfeldern wie Robotik, Cybersicherheit und Künstlicher Intelligenz weiterhin ein großes Potenzial. Die Annahme dieser Technologien wird langfristig als unverzichtbar angesehen, auch wenn die kurzfristigen Auswirkungen weniger dramatisch eingeschätzt werden. Zwei Drittel bis nahezu neunzig Prozent der Umfrageteilnehmer sind überzeugt, dass diese Technologien nicht nur Hype sind, sondern echte Mehrwerte schaffen.Im Gegensatz dazu ist die Haltung gegenüber der Metaverse-Technologie deutlich skeptischer: Nur ein gutes Viertel der Befragten glaubt, dass diese Neuerung tatsächlich praktische Relevanz haben wird. Der Großteil, rund 60 Prozent, sieht darin vor allem eine übertriebene Erwartungshaltung ohne substanziellen Nutzen.
Die vielfältigen Herausforderungen durch geopolitische Verschiebungen und unsichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen zeigen exemplarisch, wie eng verknüpft technologische Innovationen mit globalen Entwicklungen sind. Unternehmen und Branchen nehmen die Veränderungen in der Weltpolitik genau wahr und passen ihre Investitions- und Innovationsstrategien entsprechend an, um Risiken zu minimieren. Diese vorsichtigere Haltung könnte zwar kurzfristig zu langsameren Fortschritten bei der Einführung neuer Technologien führen, dürfte langfristig jedoch zu nachhaltigerem und gezielterem Technologieeinsatz beitragen.Die Sensoren für technologische Trends schlagen zwar weiter auf hohem Niveau aus, allerdings prägen derzeit auch Bedenken vor zu schnellen Veränderungen und Unwägbarkeiten die Dialoge in der Wirtschaft. Die Erkenntnis, dass nachhaltiger technischer Fortschritt Zeit benötigt und nicht durch kurzfristige Disruptionen ersetzt werden kann, gewinnt so an Gewicht.
Cloud Computing bleibt trotz eines leichten Rückgangs der Einschätzung als bereits disruptiv eine Kerntechnologie für moderne Unternehmensstrukturen. Die Digitalisierung von Infrastruktur und Arbeitsprozessen wird im Laufe des nächsten Jahrzehnts weiter an Bedeutung gewinnen, wenngleich Unternehmen beim Tempo der Transformation vorerst innehalten. Dies eröffnet die Chance, bessere Standards zu setzen und Sicherheit sowie Stabilität zu priorisieren.Die Rolle der künstlichen Intelligenz ist seit Jahren ein beherrschendes Diskussionsthema. Auch hier zeigen sich Verschiebungen: Während die KI als äußerst wichtig anerkannt wird, wird die Geschwindigkeit des tatsächlichen Umbruchs skeptischer bewertet.
Die Integration von KI in Geschäftsmodelle und Produkte erfolgt weiterhin, aber mit größerer Bedachtsamkeit hinsichtlich ethischer, rechtlicher und wirtschaftlicher Fragen.Auch die Internet of Things-Technologie (IoT) bleibt ein zentraler Aspekt der digitalen Transformation, doch der erwartete disruptive Effekt innerhalb der kommenden Jahre wird gemäß der Umfrage wieder etwas skeptischer betrachtet. Unternehmen wägen sorgfältiger ab, welche IoT-Lösungen für sie tatsächlich wertstiftend sind und planen verstärkt nachhaltige und sichere Implementierungen.Die Robotik erlebt weiterhin einen Boom hinsichtlich des Interesses. Sie gilt als eine der Technologien mit dem größten Potenzial, Prozesse zu automatisieren und Produktivität zu steigern.
Die hohe Zustimmungsrate für deren langfristigen Wert zeigt, dass Investitionen auf diesem Gebiet trotz momentaner globaler Unsicherheiten eher fortgesetzt als gestoppt werden. Dennoch scheint die vollumfängliche und schnelllebige Revolution, wie sie sich manche vorgestellt hatten, gegenwärtig weniger wahrscheinlich.Im Bereich Augmented Reality verhält es sich ähnlich. Die Begeisterung für potenzielle Anwendungen steigt, gleichzeitig bleiben Zweifel über den tatsächlichen disruptiven Einfluss kurzfristig bestehen. Die Technologie wird langfristig weiterentwickelt und voraussichtlich in spezialisierten Bereichen erfolgreich zum Einsatz kommen.
Die Metaverse-Technologie hingegen muss sich bemühen, Glaubwürdigkeit und praktische Anwendungsfälle zu etablieren. Die vorherrschende Meinung vieler Branchenexperten ist, dass der Hype um virtuelle Realitäten und digitale Parallelwelten derzeit nicht durch reale Nutzen untermauert wird. Diese Einschätzung könnte sich zukünftig ändern, hängt jedoch stark von technologischen Fortschritten, rechtlichen Rahmenbedingungen und gesellschaftlicher Akzeptanz ab.Insgesamt ist die vorsichtige Haltung von Unternehmen vor dem Hintergrund globaler Unsicherheiten nachvollziehbar. Die Unsicherheit in Handel, Politik und internationalen Beziehungen wirkt wie ein Bremser, der Innovationen in ihrem Tempo limitiert.
Dennoch bleibt die starke Überzeugung erhalten, dass technologische Fortschritte unabdingbar sind und im Laufe der kommenden Jahre erheblichen Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft haben werden.Die ausgewogenen Erwartungen zwischen einer kurzfristigen Verlangsamung und einer langfristigen Überzeugung vom Wert der Technologien eröffnen Perspektiven für eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Weiterentwicklung in zahlreichen Branchen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt künftig darin, Risiken zu identifizieren, Investitionen strategisch zu steuern und Technologien gezielt dort einzusetzen, wo sie den größten positiven Einfluss entfalten können – unter Berücksichtigung der komplexen globalen Rahmenbedingungen.Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, das technologische Umfeld kontinuierlich zu beobachten, die Dynamiken globaler Märkte zu verstehen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Unternehmen, die es schaffen, Innovation mit Vorsicht und Planung zu verbinden, könnten sich in einer zunehmend unvorhersehbaren Welt als Vorreiter positionieren und langfristig profitieren.
Die Integration neuer Technologien bleibt somit ein Balanceakt zwischen Potenzial- und Risikobewertung, der im Jahr 2025 und darüber hinaus besondere Aufmerksamkeit erfordert.