Die Fazer Group hat eine bedeutende Investition von elf Millionen Euro angekündigt, um die Produktionskapazitäten ihres Roggenbrotes am Standort Lahti erheblich auszubauen. Diese Entscheidung unterstreicht sowohl die strategische Ausrichtung des Unternehmens als auch die wachsende Bedeutung gesunder und nachhaltiger Ernährung in Finnland. In einer Zeit, in der Ernährungsempfehlungen zunehmend den Verzehr von Vollkornprodukten fördern, positioniert sich Fazer als Vorreiter in der Umsetzung dieser Anforderungen und in der Entwicklung von Produkten, die sowohl den Geschmack als auch die Gesundheitsaspekte der Verbraucher berücksichtigen. Der Ausbau der Produktionslinie am Lahti-Standort ist Teil einer umfassenden Antwort auf die von der finnischen Regierung für 2024 vorgegebenen Ernährungsempfehlungen. Diese Leitlinien raten den Finnen, ihren Konsum von Vollkornprodukten zu erhöhen, um eine ausgewogene und gesundheitsfördernde Ernährung sicherzustellen.
Insbesondere Roggenbrot spielt in Finnland traditionell eine große Rolle, da Roggen ein heimisches Getreide ist, das nicht nur geschmacklich geschätzt wird, sondern auch wertvolle Ballaststoffe und Nährstoffe liefert. Fazer reagiert auf diesen Trend mit der Einführung einer neuen Roggenbrot-Produktionslinie in seiner Fabrik in Lahti. Dabei setzt das Unternehmen auf modernste Technologien und optimierte Prozesse, um die Effizienz zu steigern und zugleich die Qualität der Backwaren zu maximieren. Die neue Produktionsanlage ist seit April in Betrieb und kann beeindruckende Mengen des lokal beliebten Roggenbrotes der Sorte Reissumies herstellen – bis zu 25.000 Brote pro Stunde.
Dieses Volumen zeigt das Engagement von Fazer, die Nachfrage nach gesunden Vollkornbroten in Finnland umfassend zu bedienen. Das Engagement von Fazer für den Gebrauch von heimischem Getreide ist dabei ein zentrales Merkmal. Marko Bergholm, Geschäftsführer der Fazer Bakery Finland, betont, dass für das Unternehmen die Verwendung von 100 Prozent inländischem Getreide eine wichtige Rolle spielt. Dies unterstützt nicht nur die lokale Landwirtschaft und Wirtschaft, sondern sichert auch die Frische und Qualität der Zutaten. Zudem wird so die Nachhaltigkeit der Produktionskette gefördert, was in Zeiten wachsender Umweltbewusstheit zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Neben Roggenbrot umfasst das Produktsortiment von Fazer eine breite Palette an Backwaren. Darunter sind Weizentoast, Spezialportionen, Burgerbrötchen, Polarbrod, Snacks und Kuchen. Die Erweiterung der Roggenbrotproduktion ergänzt und stärkt somit das bestehende Portfolio, womit Fazer seine Position als verlässlicher und vielseitiger Produzent auf dem finnischen Markt weiter festigt. Expandieren will das Unternehmen auch den Marktanteil von Vollkornbrot in Finnland. Aktuell machen Vollkornbrote etwa 57 Prozent des nationalen Brotmarktes aus, doch Fazer plant, diesen Anteil bis 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen.
Diese ambitionierten Ziele sind eng mit den Gesundheits- und Ernährungstrends in der Bevölkerung verknüpft, die zunehmend auf eine ballaststoffreiche und nährstoffreiche Ernährung setzen. Der Fokus auf die Entwicklung attraktiver und gesunder Roggenprodukte ist nicht nur ein Beitrag zur Förderung eines gesunden Lebensstils, sondern auch eine strategische Maßnahme zur Stärkung der heimischen Produktion. Damit setzt Fazer ein Zeichen gegen den zunehmenden internationalen Wettbewerb und unterstreicht die Bedeutung regionaler Produkte und Lieferketten im Lebensmittelbereich. Mit rund 1.600 Beschäftigten in der Backwarensparte, davon etwa 450 am Standort Lahti, spielt die Herstellung von Brot und verwandten Produkten eine zentrale Rolle im Unternehmen.
Die Investition in die neue Produktionslinie soll Lahti zum weltweit größten Roggenbrot-Backwerk machen, was die Stellung Fazers in diesem traditionsreichen Sektor deutlich untermauert. Finanziell zeigt sich die Fazer Group robust und wachstumsorientiert. Im Jahr 2024 erzielte das Unternehmen einen Nettoumsatz von 1,18 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung von Währungsschwankungen wuchs der Umsatz um ein Prozent, die vergleichbaren Umsätze ohne den Milchbereich legten sogar um drei Prozent zu. Auch die finanzielle Leistungsfähigkeit verbesserte sich, mit einem um drei Prozent gestiegenen EBITDA von 141,4 Millionen Euro sowie einer operativen Ergebnissteigerung von 14 Prozent auf 75,9 Millionen Euro.
Das Unternehmen konnte von einem Verlust von 86,5 Millionen Euro im Vorjahr auf einen Nettogewinn von 34,7 Millionen Euro zurückkehren, was von den Investoren positiv aufgenommen wird. Während die Backwarensparte nach wie vor die zweitgrößte Division von Fazer hinter dem Bereich Süßwaren ist, verzeichnete sie 2024 einen Umsatzrückgang von zwei Prozent auf 452,4 Millionen Euro. Die nun getätigte Investition in die Erweiterung der Roggenbrotproduktion erscheint daher als gezielter Schritt, um dieses Segment zukunftssicher zu gestalten und Wachstumspotentiale zu erschließen. Die strategische Ausrichtung von Fazer steht exemplarisch für eine Industrie im Wandel, in der Verbraucherpräferenzen, gesundheitliche Leitlinien und Nachhaltigkeit zunehmend miteinander verwoben sind. Durch die Kombination von lokalem Rohstoffeinsatz, nachhaltiger Produktion und der Ausrichtung auf aktuelle Ernährungsempfehlungen gelingt es dem Unternehmen, innovative und marktorientierte Lösungen anzubieten.
Die Investition in die modernisierte Produktionsanlage für Roggenbrot am Standort Lahti ist damit ein bedeutendes Signal. Es zeigt, wie traditionelle Produkte neu gedacht und in größerem Maßstab produziert werden können, ohne Kompromisse bei Qualität und Geschmack einzugehen. Dabei nimmt Fazer zudem eine verantwortungsbewusste Rolle ein, indem die Förderung gesunder Ernährungsgewohnheiten in den Mittelpunkt gerückt wird. Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Ausbau der Roggenbrotproduktion von Fazer nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern auch ein gesellschaftlicher Impuls ist. Die konsequente Unterstützung der Ernährungsempfehlungen und die nachhaltige Nutzung heimischer Ressourcen tragen dazu bei, die Backwarenbranche in Finnland auf ein neues Niveau zu heben und die Verbraucher mit qualitativ hochwertigen Produkten zu versorgen.
Dieser Schritt ist ein weiterer Beweis dafür, dass moderne Lebensmittelproduzenten erfolgreich sein können, wenn sie ökologische, ökonomische und gesundheitliche Aspekte miteinander verbinden. Für Verbraucher bedeutet dies den Zugang zu frisch gebackenen, nährstoffreichen und schmackhaften Roggenbroten von höchster Qualität - ein weiterer Grund, warum Fazer als führendes Unternehmen in der finnischen Lebensmittelbranche gilt und warum das Lahti-Werk künftig als Zentrum der Roggenbrotproduktion angesehen wird.