Am 13. Mai 2025 hat Microsoft die vierte Vorschauversion von .NET 10 veröffentlicht. Diese Preview bringt eine Vielzahl an Verbesserungen und Erweiterungen, die insbesondere Entwickler begeistern dürften, die modernste Technologien und Frameworks für ihre Anwendungen einsetzen möchten. Die Weiterentwicklung von .
NET zeigt einmal mehr, wie Microsoft sowohl die Performance als auch die Entwicklerproduktivität mit neuen Tools und Features vorantreibt. Von den Bibliotheken über die Laufzeitumgebung bis hin zu ASP.NET Core und .NET MAUI wurden zahlreiche Aspekte optimiert und neue Möglichkeiten eingeführt, die in der Praxis deutliche Vorteile mit sich bringen. Im Folgenden wird ein umfassender Überblick über die wichtigsten Neuerungen und Besonderheiten von .
NET 10 Preview 4 gegeben, um die Bedeutung dieses Releases für die Softwareentwicklung besser verstehen zu können. Die Bibliotheken von .NET 10 haben mit Preview 4 einige spannende Verbesserungen erhalten. Neu ist die Unterstützung für Out-of-Proc Trace Events und Links, die Entwicklungsteams eine detailliertere und effizientere Nachverfolgung von Abläufen in ihren Anwendungen ermöglicht. Darüber hinaus wurde eine Rate Limiting Trace Sampling Unterstützung eingeführt, die hilft, die Performance der Telemetrie-Datenverarbeitung zu verbessern und Überlastungen zu vermeiden.
Besonders nützlich sind auch die neuen asynchronen Zip APIs, mit denen sich ZIP-Archive künftig noch besser und performanter handhaben lassen. Im Bereich der Datenkompression wurde zudem die Performance von GZipStream bei der Verarbeitung von zusammengefügten Streams deutlich optimiert, was in vielen Szenarien für einen spürbaren Geschwindigkeitsvorteil sorgt. Auf Runtime-Ebene glänzt .NET 10 Preview 4 mit zwei wesentlichen Optimierungen. Die Escape Analyse für lokale Struct Felder wurde eingeführt, was bedeutet, dass der Compiler nun noch effizienter erkennt, wann Daten im Speicher gehalten werden können, ohne unnötige Kopien anzulegen.
Das verbessert die Laufzeitperformance und reduziert den Speicherverbrauch. Zudem wurden Verbesserungen beim Inlining vorgenommen. Dies beschleunigt Funktionsaufrufe gerade bei kleineren Methoden und trägt insgesamt zu einer besseren Ausführungsgeschwindigkeit bei, was gerade in ressourcenintensiven Anwendungen zu spüren ist. Das SDK selbst erhielt in diesem Release keine neuen Features, jedoch wurde vor allem an Stabilität und Zuverlässigkeit gearbeitet. Für Entwickler bedeutet das eine solide Basis, auf der auf den neuen Laufzeit- und Bibliotheksfeatures aufgebaut werden kann.
Auch die Programmiersprachen C# und Visual Basic haben in dieser Vorschau keine neuen Funktionen erhalten, was den Fokus noch stärker auf die Verbesserung der Kernkomponenten legt. Ganz anders sieht es jedoch bei F# aus. Hier gab es diverse Updates, die von der Sprache selbst bis hin zur Standardbibliothek FSharp.Core sowie dem Compiler-Service reichen. Das zeigt, dass Microsoft F# weiterhin als wichtigen Bestandteil des .
NET-Ökosystems sieht und dessen Entwicklung aktiv vorantreibt. Diese Updates sorgen nicht nur für mehr Stabilität, sondern bringen auch verbesserte Funktionen mit, die das Entwickeln mit F# angenehmer und produktiver machen. Ein großer Bereich, der in .NET 10 Preview 4 große Fortschritte macht, ist ASP.NET Core inklusive Blazor.
Die JSON Patch Unterstützung mit System.Text.Json erweitert die Möglichkeiten zur Manipulation von Daten und erlaubt flexiblere API-Designs. Zudem gibt es nun eine Minimal API Validierung speziell für Record-Typen, was die Entwicklung schlanker und gleichzeitig sicherer Web-Services ermöglicht. OpenAPI-Schemas können jetzt direkt in Transformern generiert werden, was die Dokumentation und Schnittstellenbeschreibung vereinfacht und beschleunigt.
OpenAPI.NET wurde auf Preview 17 aktualisiert, ebenfalls ein Schritt hin zu besserer API-Netzwerkkommunikation. Die JavaScript-Interop für Konstruktoren und Eigenschaften wurde erweitert, sodass Entwickler noch nahtloser zwischen Blazor-Komponenten und JavaScript-Welt kommunizieren können. Zudem lässt sich eine JavaScript-Funktion jetzt mit IJSObjectReference referenzieren, was die Integration von Drittanbieter-Bibliotheken im WebAssembly-Kontext vereinfacht. Für Blazor WebAssembly wurden außerdem neue Runtime-Diagnosen eingeführt, die das Debuggen und die Performance-Analyse deutlich erleichtern.
NavigationManager, ein häufig genutztes Service für die Navigation in Blazor-Anwendungen, zeigt nun bei fehlgeschlagenen Navigationen spezifische „Not Found“ Antworten an, ohne eine Ausnahme zu werfen – eine Verbesserung, die für stabilere Webapps sorgt. Weiter wurden diverse Methoden und Templates innerhalb von Blazor aktualisiert und umbenannt, um eine intuitivere API bereit zu stellen. Die Möglichkeit, statische Framework-Assets vorziladen, reduziert Ladezeiten und sorgt so für ein besseres Nutzererlebnis. Darüber hinaus wurde das Boot-Manifest zusammengeführt und in die Datei dotnet.js integriert, was den Startprozess von Blazor WebAssembly optimiert.
Für Integrationstests können Entwickler nun WebApplicationFactory zusammen mit Kestrel nutzen, was das Testen im realen Serverkontext erleichtert. Auch im Bereich .NET MAUI, der Plattform für plattformübergreifende App-Entwicklung, bringt Preview 4 Modernisierungen insbesondere im MediaPicker und bei den Nullable Pickern mit sich. Diese Verbesserungen machen es einfacher, Medien aus verschiedenen Quellen zu wählen und mit optionalen Eingaben zu arbeiten, was die Nutzerfreundlichkeit und Funktionalität der Apps erhöht. Parallel dazu wurde die Qualität von .
NET für Android und iOS deutlich verbessert. Bei Android setzt Microsoft nun System.IO.Compression für die Erstellung von .apk Dateien ein, was zu einer verlässlicheren Packaging-Pipeline führt und den Download-Size reduziert.
Für Apple-Plattformen liegt der Fokus auf Performance und Qualität mit diversen Bugfixes sowie einer Optimierung der Build-Zeiten. Unter Windows wurden die Desktop-Technologien Windows Forms und WPF weiter verbessert. Besonders hervorzuheben ist die Einführung einer geteilten Kernfunktionalität für die Zwischenablage, die nun sowohl unter Windows Forms als auch WPF einheitlich genutzt wird. Dies erleichtert die Entwicklung und sorgt für konsistentes Verhalten beim Austausch von Inhalten. Zusätzlich gab es diverse Bugfixes im Fluent Theme, Performance-Optimierungen sowie API-Erweiterungen, die Entwicklern neue Möglichkeiten eröffnen.
Für Datenbank- und Cloud-Entwickler hält Entity Framework Core einige wichtige Updates bereit. Die Full-Text-Suche auf Azure Cosmos DB für NoSQL-Datenbanken ist nun verfügbar, was die Suche in großen, unstrukturierten Datenbeständen erleichtert. Hybrid-Suche und der Austritt des Vector Similarity Search Features aus der Preview runden das Update ab und zeigen, dass Microsoft großen Wert auf smarte Suchtechnologien legt. Zahlreiche kleinere Verbesserungen machen EF Core noch stabiler und leistungsfähiger. Der Einstieg in .
NET 10 Preview 4 gestaltet sich einfach: Entwickler können das SDK installieren und bei Windows-Nutzern empfiehlt sich die Kombination mit der neuesten Visual Studio 2022 Preview, die nun Support für GitHub Copilot Agent Mode bietet. Auch Visual Studio Code mit der C# Dev Kit Extension ist bestens auf die neue Version vorbereitet. Microsoft lädt die Community zum Mitmachen ein: Auf GitHub gibt es eine eigene Diskussion zu .NET 10 Preview 4, in der Entwickler Feedback geben und neue Ideen diskutieren können. Microsoft ist bekannt dafür, die Kommunikation mit der Community intensiv zu pflegen.
Monatliche Ankündigungen und detaillierte Release Notes auf GitHub ermöglichen es Entwicklern, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Wer sich für .NET 10 interessiert, findet dort umfassende Informationen zu den Features, Änderungen und auch den Breaking Changes, die bei Umstellungen zu beachten sind. Zusammengefasst ist .NET 10 Preview 4 ein wichtiger Schritt in der Weiterentwicklung des Frameworks.
Die breite Palette an Verbesserungen über verschiedene Komponenten hinweg zeigt, dass Microsoft sowohl auf Performance, Zuverlässigkeit als auch Entwicklerfreundlichkeit setzt. Gerade im Bereich Webentwicklung und plattformübergreifende Apps sind die Neuerungen vielversprechend. Entwickler, die auf höchste Qualität und moderne Features setzen, sollten die Preview 4 unbedingt ausprobieren und ihre Projekte auf die Zukunft ausrichten. Die ersehnte Stabilität sowie die Erweiterung zahlreicher APIs ebnen den Weg für innovative Anwendungen und einen noch effizienteren Entwicklungsprozess.