Mining und Staking

Monte-Carlo-Simulation für nachhaltige Ruhestandsplanung: Investmentstrategien und Safe Withdrawal Rate verstehen

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Monte Carlo (2021)

Eine tiefgehende Analyse, wie Monte-Carlo-Simulationen helfen, nachhaltige Entnahmeraten im Ruhestand durch Modellierung von Aktien- und Anleihenrenditen zu bestimmen, um finanzielle Sicherheit über 30 Jahre zu gewährleisten.

Die Frage, wie viel Geld man jährlich aus seinem Vermögen entnehmen kann, um es über einen Zeitraum von 30 Jahren oder länger zu erhalten, ist für viele Menschen essenziell – insbesondere für diejenigen, die sich auf ihre Rente vorbereiten. Klassische Faustregeln wie die sogenannte „4%-Regel“ werden oft herangezogen. Doch in den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass solche Regeln unter Umständen zu optimistisch sind. Hier kommt die Monte-Carlo-Simulation ins Spiel – eine Methode, die zufällige Szenarien für Aktien- und Anleihenrenditen erzeugt und so die Risiken bei Entnahmestrategien abbildet. Ein tieferer Blick auf diese Methode hilft dabei, realistische Erwartungen zu schaffen und Finanzentscheidungen sicherer und individueller zu gestalten.

Monte-Carlo-Simulationen basieren auf der Idee, dass zukünftige Renditen nicht deterministisch sind, sondern durch Volatilität und Unsicherheiten geprägt werden. Statt lediglich einen Durchschnittswert einzusetzen, werden für viele mögliche Szenarien Renditen aus historischen Daten oder Wahrscheinlichkeitsverteilungen gezogen. So lässt sich ermitteln, mit welcher Wahrscheinlichkeit das Portfolio auch unter ungünstigen Bedingungen langfristig ausreicht. Im Gegensatz zur Betrachtung der durchschnittlichen oder medianen Renditen fließen hierbei auch extreme Ereignisse beziehungsweise „Ausreißer“ in die Berechnung ein – die in der Realität erhebliche Auswirkungen auf das Kapital haben können.Die historischen Daten des S&P 500 von 1926 bis 2020 zeigen, dass zwar die durchschnittliche jährliche Gesamtrendite bei etwa 12 Prozent liegt, das geometrische Mittel bzw.

die jährliche Wachstumsrate (CAGR) aber bei rund 10 Prozent liegt. Der Unterschied ergibt sich aus der Volatilität und negativen Renditejahren: Schwankungen wirken sich durch den Zinseszinseffekt überproportional aus, weshalb die tatsächlich nachhaltige Entnahmerate niedriger ausfallen muss, als simple Durchschnittswerte vermuten lassen würden. Die Volatilität wird so zum zentralen Risiko für die Ruhestandsplanung. Dieses Problem wird auch als „Sequenzierungsrisiko“ bezeichnet – dabei geht es darum, in welcher Reihenfolge Gewinne und Verluste im Zeitverlauf eintreten. Wenn besonders in den ersten Jahren der Entnahmephase große Verluste auftreten, schrumpft das Vermögen schneller und es steigen die Risiken, dass es zu früh aufgebraucht ist.

Die Safe Withdrawal Rate (SWR) beschreibt die maximal sichere jährliche Entnahmequote, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit über die gesamte Ruhestandsdauer nicht zum vollständigen Aufbrauchen des Kapitals führt. Klassische Annahmen aus einfacheren Modellen, die SWR als Durchschnittsrendite minus Inflation zu berechnen, überschätzen die sichere Entnahmerate deutlich. Monte-Carlo-Simulationen zeigen, dass bei einem 90%-igen Sicherheitslevel die SWR für ein zu 100% in Aktien investiertes Portfolio eher bei etwa 3,8 Prozent liegt, für ein 95%-iges bei 3,1 Prozent und für ein nahezu risikofreies Szenario von 99% Wahrscheinlichkeit gar nur bei 1,9 Prozent. Diese Werte sind deutlich konservativer als gängige Annahmen und verdeutlichen den Einfluss von Volatilität und Reihenfolge der Renditen auf die Finanzplanung im Ruhestand.Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Zusammensetzung des Portfolios.

Aktien bringen langfristig zwar hohe durchschnittliche Renditen, sind aber sehr volatil. Anleihen, insbesondere Staatsanleihen, bieten eine stabilere und vorhersehbarere Rendite, allerdings meist bei niedrigeren Erträgen. In Zeiten von historisch niedrigen Zinsen ist allerdings fraglich, wie stark Anleihen in der Zukunft wirklich zur Absicherung beitragen können. Die Monte-Carlo-Simulation unterstützt hier, indem verschiedene Portfoliostrukturen mit unterschiedlichen Aktien- und Anleiheanteilen getestet werden. Ergebnisse zeigen, dass ein gut diversifiziertes Portfolio mit Aktienanteilen von etwa 60% und 40% Anleihen bei 2% Rendite für Anleihen oft eine halbswegs gute Balance aus Rendite und Sicherheit bietet.

Für sehr konservative Anleger oder mit höherem Sicherheitsanspruch kann sogar das Halten eines signifikanten Bargeldanteils oder der Einsatz von Anleihen mit etwas höheren Renditen sinnvoll sein.Interessant wird es mit dem Einsatz von Hebelwirkung: Moderate Nutzung von Fremdkapital kann zwar die durchschnittlichen Renditen erhöhen, jedoch auch das Risiko stark ausweiten. Monte-Carlo-Analysen verdeutlichen, dass bei zu hohen Hebeln oder bei portfoliobedingt hoher Volatilität die SWR sogar dramatisch sinkt oder ein Totalverlust eintreten kann. Daher empfiehlt es sich, zuerst die Volatilität langfristig zu minimieren, z.B.

durch breite Diversifikation und die Berücksichtigung verschiedener Assetklassen, bevor man überhaupt an eine Hebelung denkt.Die Kernbotschaft für Anleger lässt sich so zusammenfassen: Vertrauen Sie nicht allein auf historische Durchschnittswerte als Planungsgrundlage, sondern beziehen Sie die Schwankungen und deren Auswirkungen auf das Vermögen mit ein. Weniger aggressive Entnahmeraten und eine automatische Anpassung im Fall von schlechten Marktjahren können helfen, das Kapital dauerhaft zu erhalten. Auch eine Kombination verschiedener Anlageklassen und das Vermeiden von „Volatilitätsfallen“ durch allzu hohe Risiken sind entscheidend.Monte-Carlo-Simulationen bieten damit eine solide Grundlage, um individuell berechnete, risikoangepasste Entnahmestrategien zu entwickeln.

Wer eine sichere und langfristig tragfähige finanzielle Basis im Ruhestand sucht, profitiert von einer realistischen Einschätzung der Wahrscheinlichkeiten, dass das Portfolio unter verschiedensten Marktszenarien überleben kann. Ein weiterer Vorteil dieser Methoden ist die Möglichkeit, persönliche Annahmen wie Inflation, Renditeerwartungen oder gewünschte Sicherheit anzupassen und so maßgeschneiderte Planungen vorzunehmen.Langfristig zeigen sich immer wieder zwei bedeutende Erkenntnisse: Erstens ist Volatilität der entscheidende Faktor, der das nachhaltige Entnahmerisiko nach oben treibt. Zweitens kann eine moderate Reduktion der Rendite zugunsten geringerer Schwankungen oft zu einem höheren Sicherheitsniveau führen. Gerade vor dem Ruhestand empfiehlt es sich daher, das Portfolio risikoärmer aufzustellen, um so das Vermögen nicht durch fatale Sequenzierungsrisiken zu gefährden.

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