Der in Nigeria festgenommene Binance-Manager Nadeem Anjarwalla gelang auf spektakuläre Weise die Flucht aus der Haft. Premium Times erfuhr exklusiv, dass der Britisch-Kenianer am Freitag, den 22. März, aus einem Gästehaus in Abuja entkam, wo er und sein Kollege, Tigran Gambaryan, festgehalten wurden. Die beiden wurden aufgrund des Vorwurfs der Steuerhinterziehung und weiterer Vergehen inhaftiert. Die Flucht soll während des Ramadans erfolgt sein, als Sicherheitskräfte den 38-Jährigen zum Gebet in eine benachbarte Moschee begleiteten.
Trotz des britischen Reisepasses, mit dem Anjarwalla nach Nigeria eingereist war und der sich noch in staatlichem Gewahrsam befand, gelang es ihm offenbar, mit einer kenianischen Passkopie international zu fliehen. Die Behörden versuchen nun, sein mögliches Ziel herauszufinden, um ihn wieder in Gewahrsam zu nehmen. Es wird vermutet, dass Anjarwalla, der als Regionalmanager für Binance in Afrika tätig war, die Möglichkeit zur Flucht nutzte, indem er seine Kommunikationsfreiheit im Gästehaus ausnutzte. Nigeria hatte die beiden leitenden Angestellten von Binance festgenommen, nachdem sie am 26. Februar 2024 im Land angekommen waren.
Ihnen wurde eine Straftat vorgeworfen, die vor einem Magistratsgericht in Abuja verhandelt wurde. Binance weigerte sich, einer gerichtlichen Anordnung nachzukommen, die Informationen über nigerianische Nutzer der Plattform verlangte. Dies führte zur Verlängerung der Haft der beiden Manager, um die Beweismittel zu sichern. Die Regierung warf Binance und den Managern vor, Steuern zu hinterziehen und warf ihnen mehrere strafrechtliche Vergehen vor. Die nigerianische Regierung hatte in den letzten Monaten verstärkt gegen Geldwäscher und Terrorfinanzierer vorgegangen, von denen einige angeblich die Binance-Plattform für kriminelle Aktivitäten nutzen.
Binance, das sich bereit erklärt hatte, 4,3 Milliarden Dollar zu zahlen, um strafrechtliche Geldwäschevorwürfe in den USA beizulegen, hatte dennoch Probleme in Nigeria. Die Flucht des Binance-Managers stellt eine peinliche Panne für die nigerianischen Behörden dar und wirft weiteres Licht auf die Kontroversen um die Kryptowährungsplattform. Anjarwallas Verschwinden wirft auch Fragen nach der Sicherheit von Haftanstalten und der Durchsetzung von rechtlichen Verfahren in Nigeria auf. Die Behörden intensivieren nun ihre Bemühungen, den entflohenen Manager wieder in Gewahrsam zu nehmen.