Die Blockchain-Technologie hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung erlebt, insbesondere durch die zunehmende Popularität von Ethereum als führender Smart-Contract-Blockchain. Trotz ihres Erfolgs steht Ethereum vor bedeutenden Herausforderungen, vor allem bezüglich Skalierbarkeit, Geschwindigkeit und Transaktionskosten. Genau hier setzt die Polygon Blockchain an, die sich als zentrale Lösung zur Skalierung von Ethereum etabliert hat. Im Folgenden erfahren Sie, was Polygon ist, wie es funktioniert und warum es für Ethereum so wichtig ist. Polygon, früher bekannt als Matic Network, wurde entwickelt, um die Skalierungsprobleme von Ethereum zu adressieren, ohne dessen Sicherheit und Dezentralisierung zu gefährden.
Das Netzwerk arbeitet als Layer-2-Skalierungslösung, was bedeutet, dass es Transaktionen auf einer separaten Blockchain abwickelt, welche mit Ethereum kompatibel ist. Nach der Verarbeitung werden die Transaktionen sicher zurück an die Haupt-Ethereum-Blockchain übertragen. Diese Methodik ermöglicht eine erhebliche Entlastung des Ethereum-Netzwerks. So kann Polygon Transaktionen wesentlich schneller und kostengünstiger machen. Während die Gasgebühren auf Ethereum bei hoher Netzwerkauslastung auf über 50 US-Dollar pro Transaktion steigen können, fallen die Kosten bei Polygon auf Bruchteile eines Cents.
Dadurch wird Ethereum für eine breite Nutzerschaft wieder zugänglich. Das Team hinter Polygon ist erfahren und international anerkannt. Die Gründer Jaynti Kanani, Sandeep Nailwal und Anurag Arjun hatten bereits 2017 die Vision, eine Ethereum-kompatible Lösung zu kreieren, die die bestehenden Limits des Ethereum-Netzwerks überwindet. Anfangs wurde das Projekt durch Freunde und Familie finanziert, doch inzwischen zählt Polygon weltweit zu den am besten finanzierten und unterstützten Blockchain-Projekten mit Investoren wie Mark Cuban und Balaji Srinivasa. Oft besteht Verwirrung darüber, was der Unterschied zwischen Polygon und MATIC ist.
Ursprünglich hieß das Projekt Matic Network und konzentrierte sich vor allem auf Plasma-Sidechains. Seit Februar 2021 fungiert Polygon als Oberbegriff für mehrere Skalierungslösungen, behält aber den MATIC Token als natives Kryptowährungssymbol bei. Einfach gesagt steht Polygon für das gesamte Ökosystem, MATIC ist die Währung, die im Netzwerk verwendet wird. Eines der Hauptprobleme von Ethereum ist die begrenzte Verarbeitungskapazität von ungefähr 14 bis 17 Transaktionen pro Sekunde. Das führt zu Verzögerungen und steigenden Kosten bei hoher Auslastung.
Polygon kann bis zu 65.000 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten, was einen großen Fortschritt für den Einsatz im Massenmarkt bedeutet. Polygon nutzt dabei verschiedene Technologien, darunter Plasma Sidechains, Proof-of-Stake (PoS) Blockchains, zk-Rollups und Optimistic Rollups. Plasma Sidechains sind speziell abgesicherte Nebenketten, die mit der Haupt-Blockchain kommunizieren und so Sicherheit gewährleisten. Die PoS-Brücke dient als Verbindung zwischen Ethereum und Polygon, um einen nahtlosen Austausch von Vermögenswerten zu gewährleisten.
Zk-Rollups und Optimistic Rollups sind modernste Skalierungsmethoden. Zk-Rollups bündeln eine Vielzahl von Transaktionen off-chain und senden einen kryptografischen Beweis ihrer Gültigkeit an die Haupt-Chain. Dies reduziert die Datenmenge auf Ethereum erheblich und minimiert die Gebühren. Optimistic Rollups basieren auf einem Mechanismus, der nur im Falle eines Betrugsbeweises eingreift. Teilnehmer, die betrügerische Transaktionen einreichen, riskieren den Verlust ihres Einsatzes, was ein hohes Maß an Sicherheit ergibt.
Ein großer Vorteil von Polygon ist die Flexibilität, Entwicklern die Wahl der passenden Skalierungsmethode zu überlassen. Es gibt nicht die eine Lösung für alle Anwendungsfälle, deshalb bietet Polygon eine umfassende Suite an Optionen, die sich je nach Anwendung eignen. Somit können Entwickler ihre DApps effizient und individuell gestalten. Viele fragen sich, inwiefern Polygon eine Konkurrenz zu Ethereum ist. Die Antwort lautet, dass Polygon und Ethereum vielmehr eine symbiotische Beziehung eingehen.
Polygon baut auf Ethereum auf und trägt dazu bei, dessen Nutzbarkeit und Reichweite auszudehnen. Während Ethereum selbst die Basissicherheit gewährleistet, sorgt Polygon für die Skalierung, sodass Ethereum für viele Nutzer überhaupt erst praktikabel wird. Es gibt jedoch Bedenken, dass Polygon Ethereum Nutzer und den Wert abziehen könnte. Doch tatsächlich trägt Polygon durch seine Skalierungslösungen dazu bei, die Akzeptanz von Ethereum zu erhöhen und damit langfristig den Wert der Ethereum-Plattform zu stärken. Schon mit der Einführung von Ethereum 2.
0 wird spekuliert, ob Skalierungslösungen wie Polygon noch notwendig sind. Obwohl Ethereum 2.0 Verbesserungen bietet, wird es die Nachfrage und somit das Skalierungsproblem voraussichtlich nicht vollständig lösen. Aus diesem Grund bleiben Layer-2-Lösungen wie Polygon essenziell, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Polygon steht in Konkurrenz zu anderen Layer-2-Projekten wie Arbitrum und Optimism, die ebenfalls auf zk-Proofs basieren.
Dennoch hat Polygon durch sein Angebot vielfältiger Technologien, die große Nutzerbasis und eine starke Marktposition einen höheren Total Value Locked (TVL) als viele seiner Mitbewerber. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, den MATIC Token auf der Polygon Blockchain zu staken und so eine passives Einkommen zu erzielen. Dieser Token wird für Transaktionsgebühren verwendet und fungiert zudem als Governance-Token, mit dem die Community über zukünftige Entwicklungen abstimmen kann. Die Bedeutung von MATIC als Investition beruht darauf, dass Polygon ein zentrales Skalierungsprojekt für das Ethereum-Ökosystem ist. Das vorhandene begrenzte Angebot von 10 Milliarden MATIC Tokens kann bei wachsenden Nutzernachfrage zu einem Preisanstieg führen.
Zusätzlich sichern Partnerschaften mit namhaften Unternehmen und die konstante technologische Weiterentwicklung den Erfolg des Netzwerkes. Der Erwerb von Polygon-MATIC ist unkompliziert. Digitale Handelsplattformen wie Coinbase oder Binance bieten den Token an. Fortgeschrittene Nutzer können MATIC auch über dezentrale Börsen wie Uniswap kaufen. Die Coins lassen sich dann in kompatiblen Wallets wie MetaMask oder speziellen Hardware-Wallets wie Ledger sicher aufbewahren.
Nicht zuletzt bieten viele Krypto-Plattformen und DeFi-Protokolle Möglichkeiten, MATIC zu staken und attraktive Renditen zu erhalten. Das macht MATIC nicht nur für Anleger, sondern auch für Nutzer, die am Netzwerk partizipieren möchten, interessant. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Polygon mit seinem innovativen und vielseitigen Ansatz das Ethereum-Ökosystem verbessert und maßgeblich dazu beiträgt, die Blockchain-Technologie für einen breiten Markt zugänglich zu machen. Der MATIC Token spielt dabei eine zentrale Rolle als Zahlungsmittel, Governance-Token und Anreizsystem. Für alle, die in die Welt von Ethereum und Blockchain-Technologie einsteigen möchten, bietet Polygon eine spannende Möglichkeit, nicht nur von effizienteren und günstigeren Transaktionen zu profitieren, sondern auch aktiv an der Weiterentwicklung des dezentralisierten Internets teilzuhaben.
Die Aussicht auf eine weltweite Akzeptanz von Ethereum mit Milliarden von Nutzern wird dank Lösungen wie Polygon realistisch. Wer sich heute mit den Grundlagen von Polygon und MATIC vertraut macht, kann von den langfristigen Entwicklungen und Chancen dieses aufstrebenden Projekts profitieren.