In einer Zeit, in der weltweite politische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten den wissenschaftlichen Fortschritt beeinflussen, hat Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, eine klare Botschaft gesendet: Europa ist offen für Wissenschaftler und Forscher aus aller Welt, die ihr Wissen und ihre Kreativität einer innovativen Gemeinschaft widmen möchten. Ihre Einladung richtet sich ausdrücklich an die besten Köpfe der internationalen Forschung, die in einer Atmosphäre der Freiheit und akademischen Unabhängigkeit arbeiten wollen. Der Aufruf von von der Leyen erfolgte vor dem Hintergrund zunehmender Restriktionen und politischer Herausforderungen in anderen Teilen der Welt, besonders in den Vereinigten Staaten, wo unter der Trump-Administration Fördermittel für renommierte Universitäten wie Harvard gekürzt wurden. Diese Einschränkungen betreffen nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch die akademische Debattenkultur – insbesondere in Fragen gesellschaftlicher und politischer Natur wie rassenspezifische Diversitätsprogramme oder Klimaschutzinitiativen. Vor diesem Hintergrund betont die Kommissionspräsidentin die fundamentale Bedeutung der Freiheit von Wissenschaft und Forschung in Europa.
Sie sieht diese Freiheit nicht nur als Grundwert, sondern als wesentliche Voraussetzung für wissenschaftliche Exzellenz und erfolgversprechende Innovation. Europa profitiert von einem exzellenten Bildungssystem sowie einer dynamischen Forschungslandschaft, die durch unterschiedliche Förderprogramme und den Austausch zwischen den Mitgliedsstaaten geprägt ist. Die Europäische Union arbeitet kontinuierlich daran, Spitzenforschung zu unterstützen und Rahmenbedingungen für Wissenschaftler bestmöglich zu gestalten. "Wir möchten Wissenschaftler und Forscher aus aller Welt einladen, Europa ihr Zuhause zu nennen und hier die Zukunft der Innovation mitzugestalten," so von der Leyen in ihrer Rede auf dem Kongress der Europäischen Volkspartei im spanischen Valencia. Diese Einladung umfasst auch umfassende strategische Vorschläge, die es internationalen Forschertalenten leichter machen sollen, sich in Europa niederzulassen und neue Karrierewege zu verfolgen.
Auf dem globalen Wissenschaftsmarkt ist der Wettbewerb um hochqualifizierte Arbeitskräfte groß. Immer häufiger entscheiden sich talentierte Forscher gegen traditionelle Standorte wie die USA, wenn politische Unsicherheiten und gesellschaftliche Polarisierungen den wissenschaftlichen Freiraum einschränken. Stattdessen suchen sie alternative Zentren für ihre Arbeit und werten Europa und China zunehmend als attraktive Destinationen. Während China mit wirtschaftlicher Kraft und gezielten Förderprogrammen punktet, setzt Europa auf Werte wie Rechtsstaatlichkeit, Freiheiten und ein vielfältiges akademisches Umfeld – ein Mix, der viele als langfristig gewinnbringend erachten. Neben dem Aufruf zur Wissenschaftsfreiheit hat von der Leyen deutlich gemacht, dass Europa als verlässlicher und fairer Partner im internationalen Handel für Stabilität sorgt.
Angesichts der jüngsten Zölle und protektionistischen Maßnahmen der USA sieht sie die EU als Bollwerk gegen eine unberechenbare Handelspolitik. Die aktuellen US-Zölle, die auf eine Vielzahl von Importen aus der EU erhoben wurden, haben enorme wirtschaftliche Auswirkungen auf Unternehmen und Lieferketten. In ihrer Rede appellierte von der Leyen an Ruhe und Zusammenhalt innerhalb der EU und unterstrich, dass das Wertefundament der Gemeinschaft – Regelkonformität und Verlässlichkeit – der Schlüssel sind, um die Herausforderungen einer zunehmend volatilen globalen Wirtschaft zu meistern. Neben wirtschaftlichen und politischen Aspekten spielt die Förderung von Forschung und Innovation eine zentrale Rolle bei der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Europas. Das Ziel ist klar: Europa soll zur Heimat der Innovationen werden, an der Spitzenforschung betrieben und technologische Durchbrüche erzielt werden.
Durch die Förderung interdisziplinärer Forschung, den Ausbau von Netzwerken zwischen Universitäten und Unternehmen sowie Investitionen in zukunftsweisende Technologien soll ein attraktives Umfeld entstehen, das Forscher aus allen Bereichen anzieht und hält. Die Bedeutung der internationalen Mobilität von Wissenschaftlern wird immer offensichtlicher. Talente, die bereit sind, ihre Forschungsergebnisse frei zu entfalten und an der Lösung globaler Herausforderungen mitzuwirken, sind ein unverzichtbarer Wettbewerbsvorteil. Dazu gehört auch, dass europäische Länder die strukturellen und administrativen Hürden abbauen, die Forschende oft bei einem Wechsel in ein anderes Land oder von außerhalb Europas erleben. Von der Leyen kündigt an, dass die EU entsprechende Maßnahmen und Programme entwickeln wird, um den Aufenthalt von Wissenschaftlern zu erleichtern – von der Anerkennung von Qualifikationen über Visaerleichterungen bis hin zur Schaffung von Karrieremöglichkeiten.
Darüber hinaus setzt Europa verstärkt auf die Einbindung junger Talente und den Ausbau von Weiterbildungsangeboten. Eine lebendige Forschungslandschaft benötigt Nachwuchs, der innovative Ideen mitbringt und interdisziplinär denkt. Die EU investiert gezielt in Programme wie Horizon Europe, die jungen Wissenschaftlern Forschungsprojekte ermöglichen und gleichzeitig den Austausch zwischen Ländern und Disziplinen fördern. Von der Leyen betrachtet diese Initiativen als Teil einer umfassenden Strategie, die darauf abzielt, Europa als Wissenschaftsstandort langfristig zu stärken und an der Spitze der globalen Innovation zu platzieren. Die Freiheit wissenschaftlicher Debatten und das Umfeld, in dem Forschung stattfinden kann, werden weiterhin ein zentrales Thema bleiben.