Die Frage, ob man Disney-Aktien im Mai kaufen und über einen Zeitraum von fünf Jahren halten sollte, ist für viele Anleger hochrelevant. Walt Disney ist seit Jahrzehnten ein Gigant in der Unterhaltungsbranche und hat sich als vielseitiges Unternehmen etabliert, das in den Bereichen Film, Fernsehen, Streaming, Themenparks und Sport stark präsent ist. Trotz der jüngsten Volatilitäten an den Aktienmärkten und der Unsicherheiten hinsichtlich makroökonomischer Entwicklungen gibt es beim Entertainment-Riesen bemerkenswerte Gründe, die sowohl Optimismus als auch Vorsicht in der Anlageentscheidung fordern. Die jüngsten Quartalszahlen von Disney für das zweite Fiskalquartal 2025 zeigten eine positive Entwicklung über verschiedene Geschäftsbereiche hinweg. Der Gesamtumsatz stieg im Jahresvergleich um sieben Prozent und erreichte 23,6 Milliarden US-Dollar.
Die bereinigten Gewinne pro Aktie legten gar um zwanzig Prozent zu, was die Erwartungen der Wall Street deutlich übertraf. Diese starken Zahlen dürften bei Investoren für Zuversicht sorgen, da sie auf eine solide Erholung und Wachstum hindeuten. Ein wesentlicher Wachstumstreiber ist der Bereich Direct-to-Consumer (DTC), genauer gesagt Disney+. Die Plattform hat im Berichtszeitraum 1,4 Millionen neue Netto-Abonnenten gewonnen, was die Gesamtzahl aller Disney+ Nutzer auf 126 Millionen und in Kombination mit Hulu auf 180,7 Millionen belastet. Diese Zahlen zeigen, dass Disney sein Ziel verfolgt, seine Marktposition im Streaming-Segment weiter zu stärken und profitabel zu gestalten.
Diese Entwicklung ist besonders bedeutsam, da die Streaming-Sparte lange mit hohen Verlusten zu kämpfen hatte. Die Profitabilität im Streaming-Bereich ist ein wichtiger Meilenstein, denn die Branche befindet sich in einem stark umkämpften Umfeld mit ständig wechselnden Konsumgewohnheiten. Disney gelingt es offenbar, ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufzubauen, das neben der Kundenzahl auch den finanziellen Ertrag in den Fokus nimmt. Diese Erträge sind essenziell, um die enormen Investitionen in Inhalte und Technologie langfristig zu rechtfertigen. Das Management erwartet für das dritte Quartal eine moderate Steigerung der Abonnentenzahlen und hat seine Prognose für das bereinigte Ergebnis pro Aktie im gesamten Fiskaljahr 2025 auf ein Wachstum von sechzehn Prozent erhöht – weit über der bisherigen Schätzung.
Darüber hinaus sind neue strategische Entwicklungen bei Disney Anlass zur Kennzahlen- und Kursbeobachtung. Besonders interessant ist die Einführung des eigenständigen ESPN-Streamingdienstes, welcher den Zugang zu über 47.000 Live-Sportveranstaltungen bietet. Dieses Angebot richtet sich an ein großes Publikum sportbegeisterter Haushalte, die bisher keinen ESPN-Dienst nutzten. Die Kombination aus direktem Kundenkontakt, datengetriebener Personalisierung und hohem Content-Wert macht diesen Schritt zu einem potenziellen Wachstumsmotor.
Vor allem in Zeiten, in denen traditionelle TV-Abonnements zugunsten von Streaming-Diensten schrumpfen, schafft Disney so eine zusätzliche Erlösquelle und stärkt seinen Einfluss im Bereich Sportübertragungen. Auch das klassische Geschäft mit Themenparks bleibt ein bedeutender Faktor. Die Ankündigung zur Eröffnung eines neuen Disney-Themenparks im Nahen Osten betont die starke Marke und die weltweite Anziehungskraft von Disneys geistigem Eigentum. Themenparks gelten als nachhaltige Einnahmequellen durch Besucherzahlen und Zusatzverkäufe. Gerade in wirtschaftlichen Aufschwungphasen profitieren Unternehmen der Freizeitindustrie oft von gesteigerter Ausgabebereitschaft der Verbraucher, auch wenn die Produkte im Bereich des diskretionären Konsums angesiedelt sind.
Trotz der positiven Entwicklungen sollte man die aktuellen Risiken nicht außer Acht lassen. Die Disney-Aktie notiert aktuell etwa 45 Prozent unter ihrem bisherigen Allzeithoch, was oftmals als „Discount“ interpretiert wird. Dieser Abstand verdeutlicht allerdings auch die Herausforderungen, denen das Unternehmen in den letzten Jahren gegenüberstand. Wirtschaftliche Unsicherheiten, zunehmender Wettbewerb im Streaming-Bereich, hohe Investitionskosten und frühere Fehlschläge machen langfristige Prognosen komplex. Ein weiterer kritischer Punkt sind die Veränderungen in der Medienlandschaft, welche traditionellen TV-Segmenten zusetzen.
Die linearen TV-Geschäfte sind rückläufig, was sich trotz neuer digitaler Angebote auf den Gesamtumsatz auswirken kann. Disney muss weiterhin innovativ und flexibel bleiben, um sich in einem dynamischen Marktumfeld zu behaupten. Anleger sollten zudem die Bewertung der Aktie genau beobachten. Trotz des Kursrücksetzers ist die Bewertung aktuell nach wie vor als moderat einzustufen. Das bedeutet, dass Anleger für das Risiko, das sie eingehen, eine angemessene Renditechance erhalten könnten.
Die starke Marke Disney, ein breit diversifiziertes Portfolio und die Innovationskraft geben dem Unternehmen eine solide Basis, um auch in Zukunft Wachstum zu generieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Disney im Mai aktuell ein interessantes Investment darstellt, vor allem für langfristig orientierte Anleger. Die jüngsten Quartalszahlen sowie die dynamische Entwicklung im Streaming-Geschäft sprechen für eine baldige Erholung und nachhaltigen Erfolg. Die geplanten neuen Produkte und Expansionsvorhaben unterstreichen das Potential, den Marktanteil in verschiedenen Segmenten auszubauen. Gleichzeitig ist zur Berücksichtigung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der Branchentransformation sowie möglicher externer Schocks eine gewisse Vorsicht geboten.
Die Aktie ist trotz Schwankungen aus fundamentaler Sicht attraktiv bewertet, was einen Einstieg besonders in der jetzigen Situation interessant macht. Investoren, die bereit sind, mittel- bis langfristig (über fünf Jahre) dabei zu bleiben und geduldig auf die Umsetzung der Wachstumspotentiale zu vertrauen, könnten von den zukünftigen Erträgen profitieren. Disney bleibt eine der bekanntesten und vielseitigsten Marken weltweit, die auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle im globalen Unterhaltungsmarkt spielen dürfte. Dies positioniert das Unternehmen als potenziell wertvolles Element in einem gut diversifizierten Anlageportfolio.