Tesla hat sich als führender Hersteller elektrischer Fahrzeuge weltweit etabliert, beeindruckt mit innovativer Technologie und zukunftsweisendem Design. Doch gerade in einem so wichtigen Bereich wie der Sicherheit zeigt sich bei Teslas Türen eine gravierende Schwachstelle, die nun zu einem ernsthaften Problem geworden ist. Mehrere tragische Vorfälle in den letzten Jahren, bei denen Personen in brennenden Tesla-Fahrzeugen gefangen waren und qualvoll ums Leben kamen, haben die Aufmerksamkeit auf dieses Sicherheitsrisiko gelenkt. Das Herzstück des Problems liegt in den vollständig elektronisch gesteuerten Türen, die im Notfall – etwa bei einem Stromausfall infolge eines Unfalls oder Brandes – nicht einfach geöffnet werden können. Die mechanischen Notentriegelungen, die dennoch zuverlässig funktionieren sollten, sind weder klar gekennzeichnet noch intuitiv bedienbar.
Das Ergebnis: Verzweifelte Fahrer und Passagiere, die im schlimmsten Fall nicht mehr aus ihrem Fahrzeug entkommen können. Tesla-Besitzer reagieren zunehmend selbst auf dieses Risiko und installieren sogenannte DIY-Rip Cords, also improvisierte Notausstiegsseile, um im Falle eines Stromausfalls oder Fahrzeugbrandes schnell und sicher entkommen zu können. Diese innovativen, selbstgebauten Sicherheitsmaßnahmen sind vielfältig, reichen von professionell gefertigten Drittlösungen bis hin zu einfachen, mit Kabelbindern befestigten Zugseilen, die an den versteckten Entriegelungssystemen der Türen angebracht werden. Manche Besitzer kennzeichnen diese Seile zusätzlich mit fluoreszierendem Material oder gut sichtbaren Markierungen, damit auch Kinder oder Personen unter Stress sie im dunklen oder verrauchten Fahrzeug leicht finden. Der Hintergrund für eine solche Selbstinitiative ist die fehlende Unterstützung durch Tesla selbst.
Viele klagen darüber, dass der US-Autobauer bislang versäumt hat, seine Türsysteme sinnvoll zu überarbeiten oder besser zu kennzeichnen – trotz wiederholter Berichte über tödliche Zwischenfälle. Die Notentriegelungen sind häufig so verborgen, dass man ohne Fachwissen oder Anleitungen nicht auf sie zugreifen kann. Um die Dramatik zu verdeutlichen, finden sich Berichte wie der aus Toronto, Ontario, wo vier Menschen in einem Model Y bei einem Brand ums Leben kamen und nur ein Überlebender von einem zufällig anwesenden Passanten durch ein Fenster gerettet werden konnte. Ähnliche Geschichten gibt es aus Wisconsin und Kalifornien, bei denen mehrere Insassen ebenfalls in ihren Fahrzeugen starben, weil die Türen sich nicht öffnen ließen. Diese Vorfälle verdeutlichen das gravierende Risiko, das mit der elektronischen Türmechanik einhergeht.
Im Gegensatz zu anderen Herstellern wie Audi, Lexus, Porsche oder Ford, die ebenfalls elektrische Türgriffe verwenden, hat Tesla ein deutlich weniger nutzerfreundliches System implementiert. Bei diesen Marken lässt sich die Tür durch kräftigeres Ziehen am Griff immer noch mechanisch öffnen – eine intuitive Sicherheit, die auch unter Stress schnell umgesetzt werden kann. Die Mechanik ist so gestaltet, dass sie auch Menschen ohne technische Vorkenntnisse, Kinder oder ältere Personen im Notfall problemlos beherrschen können. Vergleichsweise gut sichtbar und einfach erklärt sind zudem entsprechende Beschriftungen und Piktogramme, die zusätzlich Sicherheit vermitteln. Tesla hingegen verlässt sich auf versteckte und unlabeled Notsysteme, die erst nach Entfernen von Verkleidungsteilen oder in Kombination mit technischen Fachkenntnissen funktionieren.
Besonders die Model X mit ihren schweren Schmetterlingstüren stellen im Notfall ein zusätzliches Hindernis dar. Ohne Strom und nötige Muskelkraft ist das manuelle Öffnen dieser Türen kaum möglich. Ein weiteres Problem stellt die unmittelbare Gefahr durch Flammen oder Rauchdichte am Türspalt dar, wodurch eine Flucht selbst bei geöffneter Tür gefährlich wird. Eigentümer von Tesla-Fahrzeugen sind deshalb gefordert, proaktiv zu handeln und sich selbst mit zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen auszustatten. Neben den DIY-Lösungen bieten mittlerweile einige Drittanbieter professionelle Notausstiegskits an, die speziell für Tesla-Modelle entwickelt wurden.
Diese Kits enthalten stabile, dauerhaft montierbare Zugseile mit klarer Beschriftung und oft sogar fluoreszierenden Elementen, die eine schnelle Lokalisierung ermöglichen. Der Einbau erfolgt meist an den vorgesehenen Entriegelungssystemen und ist mit ein wenig technischem Verständnis auch für Laien umsetzbar. Die Investition in solche Sicherheitsmaßnahmen mag für einige Tesla-Fahrer zunächst ungewöhnlich erscheinen, doch angesichts der dokumentierten Überlebensgefahr sollte sie als notwendiger Schutz betrachtet werden. Es wurde bereits mehrfach betont, dass es keineswegs ausreicht, die Gefahr nur verbal zu thematisieren oder auf mögliche Tesla-Updates zu warten. Ein defektes oder nicht intuitiv zu bedienendes Türsystem kann im Notfall über Leben und Tod entscheiden.
Die Forderung vieler Experten und Tesla-Besitzer an den Hersteller lautet, endlich eine benutzerfreundliche, sichere und klar kommunizierte Notentriegelung zu implementieren und ältere Modelle nachzurüsten. Solange Tesla jedoch auf diese Kritik nicht ausreichend reagiert, bleibt die Eigeninitiative von Fahrern und Fahrzeuginsassen ein essenzieller Bestandteil der Sicherheit. Darüber hinaus sollten alle Tesla-Besitzer ihre Passagiere, insbesondere Kinder und Senioren, ausführlich darin schulen, wie sie im Ernstfall die Türen öffnen können. Regelmäßige Übungen oder zumindest Gespräche über die Lage der Notentriegelungen können im Krisenfall wertvolle Sekunden retten. Das Thema zeigt auch eine grundsätzliche Herausforderung auf: moderne Fahrzeugtechnologie trifft auf reale Gefahren und menschliche Bedürfnisse.
Elektronische Systeme können bequem, komfortabel und effizient sein – müssen aber auch stets eine redundante und intuitive Notfallbedienung bieten. Die Tesla-Türproblematik ist damit ein Beispiel dafür, wie bei der Benutzerzentrierung manchmal Schlüsselelemente fehlen. In der Zukunft ist zu hoffen, dass die Automobilindustrie verstärkt auch solche sicherheitskritischen Aspekte in den Mittelpunkt bei der Entwicklung stellt. Bis dahin bleibt die DIY-Rip-Cord-Lösung ein praktisches und lebenswichtiger Tipp für Tesla-Besitzer, die sich bestmöglich schützen wollen. Die Sicherheit von Menschleben sollte immer klar über Designexperimente oder Kosteneinsparungen stehen.
Wer einen Tesla fährt, sollte sich dieser Verantwortung bewusst sein und keine Zeit mit Hoffnung auf schnelle Firmenlösungen verlieren. Stattdessen empfiehlt es sich, noch heute zu handeln, die nötigen Informationen und Bauteile zu besorgen und die Selbstmontage der Notausstiegshilfen in die Wege zu leiten. Dieser pragmatische Ansatz kann Leben retten – eine Verantwortung, die niemand auf die lange Bank schieben sollte.