Coinbase, eine der größten Kryptowährungsbörsen in den USA, sieht sich mit einer Klage der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde SEC konfrontiert, die etwa 37 Milliarden Dollar an Kryptowährungstoken als Wertpapiere identifiziert hat. Diese Entwicklung stellt den Höhepunkt eines jahrelangen Konflikts zwischen Coinbase und der SEC dar, der sich am Dienstag in einer offiziellen Klage gegen das Unternehmen entlud. Die SEC wirft Coinbase vor, gegen geltende Wertpapiergesetze verstoßen zu haben, da das Unternehmen es versäumt habe, sich als Börsenbetreiber, Makler und Clearinghaus zu registrieren. Darüber hinaus behauptet die SEC, dass mindestens 13 der rund 254 Kryptowährungen, die auf Coinbase verfügbar sind, als Wertpapiere anzusehen seien. Der Mitbegründer und CEO von Coinbase, Brian Armstrong, nimmt die Klage gelassen auf und betont, dass Coinbase versucht habe, mit der SEC zusammenzuarbeiten, um ihren regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.
Armstrong argumentiert, dass die SEC keine klaren Richtlinien vorgelegt habe und stattdessen eine Regulierung durch Enforcement verfolge, die der US-amerikanischen Wirtschaft schade. Die SEC hat seit einem Insiderhandelsfall im letzten Sommer, der einen ehemaligen Coinbase-Mitarbeiter betraf, sukzessive die Anzahl der Kryptowährungen erhöht, die als Wertpapiere betrachtet werden. Die aktuelle Klage nennt 13 Token im Wert von insgesamt 37 Milliarden Dollar, wobei Cardano's Ada etwa ein Drittel des Gesamtwerts ausmacht. Zu den betroffenen Tokens gehören sol auf der Solana-Blockchain, matic (Polygon), fil (Filecoin), sand (Sandbox), axs (Axel Infinity), chz (Chiliz), flow (Flow), icp (Internet Computer), near (Near), vgx (Voyager), dash (Dash) und nexo (Nexo). Die SEC beruft sich bei der Einstufung von Tokens als Wertpapiere auf den Howey-Test, der festlegt, dass ein Vermögenswert als Investitionsvertrag gilt, wenn Geld in ein gemeinsames Unternehmen investiert wird und eine realistische Gewinnerwartung aus den Bemühungen anderer resultiert.
Die Klage gegen Coinbase folgt kurz auf eine ähnliche Klage gegen Binance, die ebenfalls mehrere Kryptowährungen als Wertpapiere einstufte. Dies zeigt, dass die SEC möglicherweise eine klare Botschaft an die gesamte Branche senden möchte. Coinbase und andere Kryptowährungsbörsen in den USA könnten vor einem Dilemma stehen, da die regulatorischen Anforderungen und die Rechtslage unklar sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Rechtsstreit zwischen Coinbase und der SEC entwickelt und ob dies Auswirkungen auf den gesamten Kryptowährungsmarkt haben wird. Die Situation verdeutlicht die Notwendigkeit klarer Regeln und Gesetze im Bereich der Kryptowährungen, um das volle Potenzial dieses neuen Wirtschaftssystems zu entfalten.
Coinbase kämpft nun vor Gericht um Klarheit und setzt dabei auch auf die Unterstützung der gesamten Branche.