Honeywell, ein weltweit führendes Technologie- und Fertigungsunternehmen, hat kürzlich eine bedeutende Vereinbarung mit dem Aktivisteninvestor Elliott Investment Management getroffen. Diese Kooperation resultierte darin, dass einer der Partner von Elliott, Marc Steinberg, Ende Mai 2025 in den Vorstand von Honeywell einziehen wird. Die Einigung steht exemplarisch für eine wachsende Dynamik in der Unternehmenswelt, bei der Aktionäre und Investoren aktiv Einfluss auf die strategische Ausrichtung von Großkonzernen nehmen, um langfristig nachhaltigen Wert zu schaffen. Die Vereinbarung zwischen Honeywell und Elliott ist das Ergebnis intensiver Gespräche und Verhandlungen, die sich über mehrere Monate erstreckten. Elliott, das seine Beteiligung an Honeywell bereits im November 2024 öffentlich gemacht hatte, setzte den Konzern unter Druck, bestimmte Maßnahmen zur Restrukturierung zu ergreifen.
Eine dieser Maßnahmen, die Elliott immer wieder forderte, war die Teilung des Unternehmens in drei eigenständige Firmen. Honeywell gab bereits im Februar 2025 bekannt, diese Empfehlung umzusetzen und so seine Geschäftsbereiche stärker zu fokussieren. Mit dem Beitritt von Marc Steinberg zum Vorstand erhält Elliott direkten Einfluss auf die künftige Ausrichtung von Honeywell. Steinbergs Mandat ist zunächst bis zur nächsten Hauptversammlung der Aktionäre im Jahr 2026 befristet, was sowohl dem Investor als auch dem Unternehmen Flexibilität bietet, ihre Zusammenarbeit zu evaluieren und gegebenenfalls anzupassen. Neben dieser Personalentscheidung beinhaltet der Deal auch eine sogenannte Nicht-Schmäher-Klausel.
Diese garantiert, dass beide Parteien öffentlich keine negativen Äußerungen übereinander tätigen, was dazu beiträgt, das Vertrauen der Aktionäre und Märkte zu stabilisieren. Darüber hinaus hat Elliott sich verpflichtet, bei kommenden Hauptversammlungen ausschließlich für die von Honeywell vorgeschlagenen Kandidaten für den Vorstand zu stimmen und keine abweichenden Vorschläge oder Initiativen zu unterstützen. Im Gegenzug hat Honeywell erklärt, Elliott keine Möglichkeiten zu geben, seinen Aktienanteil über 4,9 Prozent hinaus zu erhöhen oder eigenmächtig Versammlungen einzuberufen oder weitere Vorstandsmitglieder abzuwählen. Diese gegenseitigen Zugeständnisse sichern einen geordneten und kooperativen Rahmen für die künftige Zusammenarbeit. Die Empfehlung von Elliott für die Aufteilung von Honeywell orientiert sich an bekannten Restrukturierungsbeispielen wie der Aufspaltung von General Electric, die jüngst eigenständige Unternehmen in den Bereichen Industrie, Energie und Gesundheitswesen gegründet haben.
Honeywell plant, seine vielfältigen Geschäftsbereiche - insbesondere die Segmente Luft- und Raumfahrt sowie Automatisierungstechnik - in separate börsennotierte Unternehmen auszugliedern. Diese Aufteilung soll im Laufe des Jahres 2026 abgeschlossen sein und unterstreicht den Anspruch des Konzerns, fokussierter, agiler und wettbewerbsfähiger auf den globalen Märkten agieren zu können. Aus Sicht von Investoren könnte dieser Schritt die Bewertung von Honeywell deutlich verbessern. Oft werden Konglomerate, die verschiedene Geschäftsfelder bündeln, im Markt mit einem Abschlag bewertet, da die Komplexität und mangelnde Transparenz eines solchen Gefüges die Analyse erschweren. Die Entflechtung in spezialisierte Einheiten kann demgegenüber die individuelle Wertentwicklung sichtbar machen und jedem segmentierten Unternehmen ermöglichen, zielgerichtete Strategien zu fahren, die besser auf die Anforderungen und Chancen des jeweiligen Marktes abgestimmt sind.
Die Reaktion der Märkte auf die Einigung mit Elliott war positiv, wenn auch moderat. Nachdem Honeywells Aktienkurs infolge geopolitischer Unsicherheiten und angekündigter US-Zölle im Frühjahr kurzzeitig unter Druck geraten war, zeigte sich am Tag der Bekanntgabe eine leichte Kurssteigerung. Dies spiegelt das Vertrauen vieler Investoren wider, dass die Partnerschaft mit Elliott und der geplante Umbau den langfristigen Unternehmenswert steigern können. Die Rolle von Aktivisteninvestoren wie Elliott ist in den letzten Jahren zunehmend relevant geworden. Während sie früher oft als konfliktträchtige Akteure wahrgenommen wurden, setzen sie sich heute häufig als konstruktive Partner ein, die nachhaltige Veränderungen auf Basis fundierter Analysen anstoßen.
Ihre Expertise und ihr Engagement können etablierte Unternehmen dabei unterstützen, festgefahrene Strukturen aufzubrechen, Ineffizienzen zu beseitigen und Innovationskraft zu fördern. Honeywell selbst hat in der Vergangenheit seine Fähigkeit bewiesen, sich an wechselnde Marktbedingungen anzupassen und zugleich technologische Führerschaft zu behaupten. Mit den geplanten Veränderungen und der Zusammenarbeit mit Elliott tritt das Unternehmen in eine neue Phase der strategischen Neuausrichtung ein, die es ermöglichen soll, die Herausforderungen der globalen Wirtschaft besser zu meistern. Abschließend lässt sich sagen, dass der Deal zwischen Honeywell und Elliott Investment Management ein Musterbeispiel dafür ist, wie eine offene und kooperative Beziehung zwischen Management und Investoren erfolgreich gestaltet werden kann. Die bevorstehende Aufteilung des Konzerns in drei eigenständige Einheiten sowie die Präsenz eines erfahrenen Elliott-Partners im Vorstand bieten eine solide Grundlage, um den Unternehmenswert zu steigern und nachhaltige Wachstumsimpulse zu setzen.
Für die Anteilseigner sowie die Märkte insgesamt signalisiert dieser Schritt eine klare strategische Vision und ein Engagement für die Zukunftsfähigkeit von Honeywell.