Institutionelle Akzeptanz

Erfolg und Reichtum: Eine kritische Analyse von Edward de Bonos „Get Rich Quick“ durch Ian Hislop

Institutionelle Akzeptanz
Get Rich Quick" by Edward de Bono - Review by Ian Hislop (1985)

Eine tiefgehende Betrachtung von Edward de Bonos Buch „Get Rich Quick“ und der Rezension von Ian Hislop aus dem Jahr 1985. Dabei wird untersucht, was Erfolg wirklich ausmacht und inwiefern Management- und Erfolgsliteratur tatsächlich hilfreich sind.

Edward de Bono, der für seine Konzepte des lateralen Denkens bekannt ist, hat im Jahr 1985 mit seinem Buch „Get Rich Quick: Tactics – The Art and Science of Success“ erneut versucht, Erfolgsmethoden zu vermitteln. Das Buch wurde von Ian Hislop, einem renommierten Journalisten und Autoren, kritisch rezensiert. Die Zusammenfassung und Analyse dieser Rezension gibt nicht nur Aufschluss über die Qualität von de Bonos Werk, sondern bietet auch eine wertvolle Reflexion über Erfolg, Management und die oftmals verschleierte „Geheimformel“ des Reichtums. Ian Hislop stellt in seiner Rezension des Buches klar, dass trotz des gehobenen Vokabulars und komplexer Diagramme das Buch letztendlich wenig Neues oder wirklich Inspirierendes zu bieten hat. De Bono bedient sich einer Fülle von Begriffen aus dem Bereich der Managementwissenschaften wie Strategie, Fokus, Zielsetzung, Machbarkeit und Risiko-Ertrags-Verhältnis.

Die Verwendung solcher Wörter sorgt für einen gewissen höhergestellten Ton, doch Hislop zeigt auf, dass dies inhaltlich meist nur in leicht variierten Allgemeinplätzen resultiert. Besonders auffällig ist, dass trotz der Gespräche und Zitate aus erfolgreichen Menschen innerhalb des Buches, die Quintessenz eher banal bleibt. Erfolgreiche Personen wie Mike Brearley, Sir Terence Conran oder Sting äußern Gedanken, die durchaus nachvollziehbar, aber wenig originell oder bahnbrechend sind. Aussagen wie „Enthusiasmus steckt an“ oder „Man muss bereit sein, einen Schritt zurückzugehen, um voranzukommen“ vermitteln zwar eine gewisse Weisheit, sind aber keine durchschlagenden Erfolgsgeheimnisse. Ein wichtiges Thema, das Hislop herausstellt, ist der Umstand, dass Buchwissen über Erfolg selten als ausschlaggebender Faktor für tatsächlichen Erfolg genannt wird.

Ganz im Gegenteil: Erfolg wird mehr durch Glück, Talent und Durchsetzungsvermögen bestimmt. Dies widerspricht dem weit verbreiteten Glauben, dass das Lesen von Erfolgsliteratur oder Managementratgebern an sich den Weg zur Spitze weist. Das Buch von de Bono verstärkt eher die Erkenntnis, dass es keine universelle Formel gibt, sondern individuelle Voraussetzungen und Umstände eine entscheidende Rolle spielen. Die Nutzung von Diagrammen und grafischen Darstellungen in „Get Rich Quick“ wirkt auf den ersten Blick imposant. Sie vermitteln eine gewisse Komplexität und Systematik.

Doch bei näherer Betrachtung erscheinen die Bilder und Strukturen oft eher symbolisch als informationsreich. Ein markantes Beispiel ist die Darstellung, dass man „bereit sein muss, nach Süden zu reisen, um nach Norden zu gelangen“. Diese Metapher illustriert zwar das Konzept, Rückschläge oder Umwege als Teil des Erfolgsprozesses zu akzeptieren, vermittelt jedoch kaum verborgenes Wissen. Ian Hislop zeigt darüber hinaus eine dezente Skepsis gegenüber Edward de Bonos eigener Rolle und seinem Beitrag zum Thema. Während de Bono für seine originellen Gedanken bekannt ist, scheint er in diesem Buch auf eine vermutete Erwartungshaltung der Leser zu reagieren, die nach klaren und packenden Erfolgstipps suchen.

Doch genau das liefert er nicht. Seine Aufforderung, mutig, selbstbewusst und egozentrisch zu sein, lässt sich ohne weitere Anleitung auch nur schwer in die Praxis umsetzen. Es fällt auf, wie das Buch versucht, verschiedenste erfolgreiche Persönlichkeiten in den Diskurs einzubinden: David Bailey, Tony Jacklin oder Harold Evans, um nur einige Namen zu nennen. Diese Vielfalt erweckt den Eindruck, dass der Autor versucht, ein möglichst umfassendes Bild von Erfolg zu zeichnen. Doch da die meisten Aussagen nicht über oberflächliches Allgemeinwissen hinausgehen, bleibt das Werk inhaltlich vergleichbar mit einer stark erweiterten Coverage aus populären Magazinen.

Die Rezension von Ian Hislop rückt auch die Problematik ins Licht, die häufig bei solchen Ratgebern besteht: Der Anspruch, Erfolg wissenschaftlich zu ergründen, steht meist im Konflikt mit der Komplexität der Realität. Die Darstellung von Genetik, Umwelt und anderen Faktoren in einfachen Symbolen wie Kreisen oder Quadraten ist eher verkürzend und verfehlt es, die individuellen Lebensgeschichten und Umständen adäquat abzubilden. So wird beispielhaft auf den Fall von Malcolm Forbes verwiesen, dessen Reichtum primär aus seiner privilegierten Herkunft resultierte – etwas, das mit einem einfachen Quadrat oder Kreis kaum zu erklären ist. Für Leser, die auf der Suche nach schnellen Erkenntnissen oder gar der einen ultimativen Erfolgsformel sind, erweist sich „Get Rich Quick“ als eher enttäuschend. Die Lektüre des Buches lohnt sich möglicherweise eher für jene, die bereits mit Management- und Erfolgsliteratur vertraut sind und die Gedanken de Bonos im Kontext seiner sonstigen Werke betrachten möchten.

Andernfalls wirkt das Werk zum Teil wie ein Sammelsurium von Allgemeinplätzen, verziert mit hübschen Grafiken und bekannten Zitaten. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der bei Betrachtung von Erfolgsliteratur stets bedacht werden sollte, ist die Bedeutung von persönlicher Reflexion und praktischer Umsetzung. Erkenntnisse allein führen nicht automatisch zum Erfolg, sondern müssen mit authentischem Engagement und der Bereitschaft zu unternehmerischem Handeln verbunden sein. Insofern kann de Bonos Buch, trotz seiner Schwächen, doch als Erinnerung dienen: Erfolg ist kein Produkt von reiner Theorie, sondern vielmehr Resultat einer dynamischen Schnittstelle zwischen Persönlichkeit, Umfeld und Handlung. Die Kritik von Hislop wirkt so auch als eine Art Warnung vor den vermeintlichen Wundermitteln vieler Ratgeber.

Kurzlebige Trends oder ausgefeilte Managementkonzepte allein garantieren keinen Erfolg. Was wirklich zählt, ist oft weniger spektakulär und schwerer in Worte zu fassen: Durchhaltevermögen, Anpassungsfähigkeit, soziale Kompetenz und schlichtweg das Finden der eigenen Nische. Abschließend zeigt die Analyse, dass „Get Rich Quick“ von Edward de Bono trotz ambitioniertem Titel und vielversprechender Grundidee sowohl inhaltlich als auch stilistisch seine Grenzen hat. Die Erwartungen an bahnbrechende Erkenntnisse über den Weg zum Reichtum werden enttäuscht, und das Werk bleibt in der Tradition vieler Business-Bücher, die mehr auf Verpackung als auf nachhaltige Einsichten setzen. Die Rezension von Ian Hislop ist daher ein nützlicher Maßstab, um die Bedeutung solcher Bücher im Gesamtbild des Erfolgsdiskurses kritisch zu hinterfragen.

Wer sich ernsthaft mit dem Thema Erfolg befassen möchte, sollte sich nicht allein auf Bücher verlassen, sondern auch praktische Erfahrungen sammeln und individuelle Stärken entwickeln. Letztlich lässt sich Erfolg nicht einfach herbeilesen, sondern durch persönliches Engagement und situatives Geschick Wirklichkeit werden. In diesem Sinne bleibt de Bonos „Get Rich Quick“ eine unterhaltsame, aber keine überzeugende Anleitung zum reich werden.

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