Interviews mit Branchenführern

RAG ist tot, es lebe die agentische Informationsbeschaffung: Die Zukunft der AI-gestützten Datenrecherche

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RAG is dead, long live agentic retrieval

Agentische Informationsbeschaffung revolutioniert das traditionelle Retrieval-augmented Generation (RAG) Modell, indem es intelligente Agenten nutzt, um Anfragen über multiple Datenquellen und Verfahren hinweg optimal zu bearbeiten und so die Relevanz und Präzision von Suchergebnissen drastisch verbessert.

In der sich rasant entwickelnden Welt der künstlichen Intelligenz ist die Art und Weise, wie Systeme Informationen aus großen Datenbeständen abrufen und verarbeiten, von entscheidender Bedeutung. Das klassische Modell des Retrieval-Augmented Generation, besser bekannt als RAG, hat sich lange Zeit als Standard zur Verknüpfung von LLMs (Large Language Models) mit externem Wissen etabliert. Doch mit der zunehmenden Vielfalt der Datenquellen, der steigenden Komplexität der Anfragen und den wachsenden Anforderungen an Genauigkeit und Kontextualität stößt RAG zunehmend an seine Grenzen. Ein Paradigmenwechsel bahnt sich an: Die agentische Informationsbeschaffung, oder agentic retrieval, wird als zukunftsweisender Ansatz immer relevanter und stellt RAG damit in den Schatten.  Die Ursprünge von RAG liegen in der relativ simplen Methode der Chunk-Retrievals, wobei Dokumente in kleine Textabschnitte (Chunks) zerlegt und in Vektor-Datenbanken abgelegt werden.

Eine Anfrage wird dann mit einem embeddings-basierten Suchverfahren an die „ähnlichsten“ Dokumentteile angeglichen, deren Inhalte anschließend vom Modell verarbeitet werden. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie einen schnellen Zugriff auf relevante Daten erlaubt und große Informationen in verdauliche Mengen zerlegt. Allerdings ist die naive Form dieser Methode begrenzt in ihrer Fähigkeit, komplexe, mehrdimensionale Fragestellungen angemessen zu beantworten, und wird immer mehr von fortschrittlicheren Techniken verdrängt. Die Herausforderung liegt darin, dass ein einzelnes Vorgehen, wie die reine Chunk-basierte Suche, bei vielfältigen Anforderungen nicht ausreicht. Beispielsweise sind oft spezifische Dokumente mit Metadaten wie Dateinamen oder Kontextinformationen betroffen, oder die Fragestellungen verlangen umfassendere Antworten auf Themen, die über einzelne Chunks hinausgehen.

In komplexen Anwendungsfällen mit heterogenen Dateiformaten und unterschiedlich strukturierten Datenbeständen braucht es eine flexible, dynamische Steuerung der Such- und Retrieval-Strategien, die über das starre RAG-Konzept hinausgeht. Hier beginnt die Welt der agentischen Retrieval-Modelle. Agentic Retrieval nutzt intelligente Agenten, die mittels moderner Large Language Models mehrere Ebenen der Entscheidungsfindung integrieren, um den optimalen Suchweg auszuwählen. Dabei fungiert ein Agent als Vermittler und Entscheider: Er erkennt die Struktur der Frage, wertet den jeweiligen Kontext aus und wählt automatisch die geeignete Retrieval-Methode sowie die passenden Datenquellen aus. Damit kann er zum Beispiel entscheiden, ob eine Chunk-basierte Suche sinnvoll ist, oder ob besser auf Dateiinhalt oder Metadaten abgezielt werden sollte.

Die Abrufmodi werden also agentisch bestimmt, was zu einer deutlich höheren Relevanz der Ergebnisse führt und das System erheblich robuster macht. Ein wesentlicher Vorteil dieses agentischen Retrievals ist die Fähigkeit zur automatischen Moduswahl. In der Praxis bedeutet das: Wenn ein Nutzer eine Frage stellt, weiß die Anwendung oft nicht im Voraus, welche Retrieval-Strategie am besten passt. Agenten übernehmen die Aufgabe, basierend auf der Eingabe selbstständig zu klassifizieren und die optimale Strategie dynamisch einzusetzen. Dies führt zu einem anpassungsfähigen System, das sowohl einfache als auch komplexe Anfragen effizient bewältigt.

Darüber hinaus ist agentisches Retrieval in der Lage, nicht nur eine einzelne Datenquelle einzubeziehen, sondern mehrere Indizes oder Datenbestände gleichzeitig zu sondieren und intelligent abzufragen. Während traditionelle RAG-Modelle oftmals nur mit einem homogenen Datensatz arbeiten, berücksichtigt ein agentisches System heterogene Informationsquellen – von Finanzberichten über Meeting-Notizen bis zu Kundenanfragen – und wählt gezielt die relevantesten Quellen aus, um eine fundierte Antwort zu generieren. Dies geschieht mithilfe sogenannter Composite Retrieval APIs, die mehrere Indizes miteinander verknüpfen und den Agenten befähigen, Anfragen intelligent zu routen. Die technische Umsetzung solcher Systeme basiert auf einer nur scheinbar einfachen Architektur: Obenaufgerüstete LLM-Klassifikatoren bestimmen die Zuständigkeit auf Ebene der Gesamtdatenquellen. Auf darunterliegenden Ebenen wählt der Agent wiederum innerhalb einzelner Indizes die optimale Abrufmethode aus.

Diese mehrschichtige, agentische Orchestrierung ermöglicht eine autonome und hochpräzise Semantik-basierte Informationsbeschaffung. Diese neue Generation der Retrieval-Systeme bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Erstens erhöht sich durch die intelligente Auswahl der Retrieval-Modi die Präzision der zurückgegebenen Ergebnisse signifikant, was besonders in unternehmenskritischen Umgebungen von großer Bedeutung ist. Zweitens minimiert die agentische Steuerung den Aufwand für Entwickler und Anwender, die nicht mehr manuell konfigurieren müssen, welcher Modus in welcher Situation anzuwenden ist. Drittens ermöglicht die modulare Composite-Struktur eine nahtlose Skalierbarkeit und Integration neuer Datenquellen sowie Dateiformate.

Die Zukunft der informationstechnologischen Landschaft liegt unverkennbar in agentischen Systemen. Anwendungen, die auf autonome Agenten zur Informationsbeschaffung setzen, profitieren von gesteigerter Flexibilität, Robustheit und Skalierbarkeit. Die Agenten agieren als smarte Mittler zwischen Nutzern und komplexen Datenlandschaften. Sie stellen sicher, dass relevante, präzise und kontextsensitive Informationen stets zum richtigen Zeitpunkt verfügbar sind – eine Voraussetzung, die insbesondere bei immer komplexeren Anforderungsprofilen in Forschung, Wirtschaft und Service essenziell ist. Aus Sicht der Unternehmen bedeutet dieser Wandel auch einen technologischen Wettbewerbsvorteil.

Systeme wie LlamaCloud setzen mit agentischem Retrieval neue Maßstäbe und bieten leistungsfähige Infrastruktur, die von intelligenten Agenten gesteuert wird. Dies erlaubt nicht nur effizientere Dateninvestitionen, sondern auch produktivere Anwendungen digitaler Assistenz- und Automatisierungslösungen. Die reine Vektorensuche, so leistungsfähig sie auch sein mag, wird zunehmend als unzureichend wahrgenommen im Vergleich zu den Möglichkeiten agentischer Lösungen. Abschließend lässt sich festhalten, dass das klassische RAG-Modell zwar Pionierarbeit geleistet hat, aber in einer Welt immer komplexerer Wissensökosysteme nicht mehr ausreicht. Agentisches Retrieval ist der konsequente nächste Schritt.

Es verbindet die Stärken moderner LLMs mit adaptiver, kontextoptimierter Suchlogik und legt damit den Grundstein für neuartige, intelligente Systeme, die nicht nur Informationen finden, sondern diese auch sinnvoll und situationsgerecht auswerten. Die optimale Informationsversorgung von KI-Agenten, Assistenten und anderen Anwendungen wird so zum Standard. Wer die volle Leistungsfähigkeit intelligenter Informationssysteme ausschöpfen möchte, sollte sich daher mit agentischem Retrieval auseinandersetzen und entsprechende Lösungen in Betracht ziehen. Die Zukunft gehört den Anwendungen, die nicht einfach nur Daten abfragen, sondern diese agentisch navigieren, orchestrieren und interpretieren – kurzum, den Anwendungen, die RAG ablösen und eine neue Ära der Informationsbeschaffung einläuten.

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