Ein verhängnisvoller "Fat-Finger"-Fehler hat der norwegischen Bank Storebrand fast 500 Millionen Dollar an Börsenwert gekostet. Die tragische Verwechslung einer falschen Taste oder Mauszeigerposition führte zu einem Kurssturz von 14 Prozent und beeinträchtigte somit die Marktstabilität. Das renommierte norwegische Finanzdienstleistungsunternehmen Storebrand, das einen Wert von mehr als 3 Milliarden Dollar ausweist, geriet am Mittwochmorgen in den verhängnisvollen Strudel eines "Fat-Finger"-Fehlers. Diese Bezeichnung bezeichnet eine fehlerhafte Tastatureingabe oder Mausbewegung, die eine Kauf- oder Verkaufsorder auslöst, die um ein Vielfaches größer ist als beabsichtigt oder die eine Order für das falsche Vermögenswert oder Kontrakt platziert, was zu erheblichen marktverzerrten Ergebnissen führt. Nach Berichten der norwegischen Nachrichtenplattform Dagens Næringsliv führte eine falsch eingegebene Verkaufsorder zu einem scharfen Rückgang des Storebrand-Aktienkurses, der innerhalb weniger Minuten nach Börseneröffnung um mehr als 14 Prozent fiel.
Von einem Eröffnungskurs von 69,90 NOK fiel der Aktienkurs von Storebrand plötzlich auf 59,98 NOK, was bei der Überwachungsabteilung der Osloer Börse Alarm auslöste und zu einem vorübergehenden Handelsstopp führte. Christer Berger, Leiter der Börsennotierungen an der Osloer Börse, erklärt, dass die betreffende Order nicht korrekt eingegeben wurde, was bedeutet, dass der Kursrückgang und der damit verbundene Vermögensverlust rein zufällig waren und nicht aus tatsächlicher Markttätigkeit resultierten. Nichtsdestotrotz hatten die Konsequenzen für Investoren sehr reale Auswirkungen, wobei einige Aktionäre bis zu 250.000 Dollar verloren und andere mit Leerverkaufspositionen in Storebrand-Aktien diesen Betrag aufgrund des Fehlers gewonnen haben könnten. Die Storebrand-Aktien waren am Mittwochnachmittag wieder zu einem realistischen Kurs von 66,94 NOK im Handel, was einem Rückgang von 1,56 Prozent gegenüber dem Eröffnungskurs des Tages entspricht.
Der verantwortliche Einzelperson für die falsche Verkaufsorder bleibt derzeit unbekannt. Dies ist nicht das erste Mal, dass Investoren aufgrund von "Fat-Finger"-Vorfällen bedeutende Verluste oder Gewinne auf dem Markt erleiden. Die Deutsche Bank bietet mit einem berüchtigten Vorfall im Juni 2015 ein prominentes Beispiel, als ein verantwortlicher Mitarbeiter bei der Verarbeitung einer Transaktion versehentlich 6 Milliarden US-Dollar an einen amerikanischen Hedgefonds überwies, weil er eine Bruttosumme mit einer Nettosumme verwechselte. Die Frage, ob ein solcher Fehler auch auf Kryptowährungsmärkten auftreten könnte, stellt sich angesichts der historischen Volatilität dieser Anlageklasse. Ein großer "Fat-Finger"-Fehler auf einer bedeutenden Krypto-Börse könnte theoretisch den Kurs einer Kryptowährung massiv in die Höhe treiben oder abstürzen lassen.
In solchen Fällen besteht die Möglichkeit, den Handel zu stoppen und die Trades rückgängig zu machen, um die Auswirkungen zu minimieren. Was die Zukunft bringt und wie solche gravierenden Fehler vermieden werden können, bleibt eine offene Frage in der Welt der Finanzmärkte. Es bleibt zu hoffen, dass die Mechanismen zur Erkennung und Verhinderung von "Fat-Finger"-Fehlern verbessert werden, um solche kostspieligen Situationen in Zukunft zu vermeiden und die Marktintegrität zu wahren.