Investmentstrategie

Warum laut Nielsen niemand Anime schaut – eine tiefgehende Analyse der Zuschauerzahlen

Investmentstrategie
According to Nielsen, No One Is Watching Anime

Eine ausführliche Untersuchung der Diskrepanz zwischen Nielsen-Daten und der tatsächlichen Anime-Reichweite in den USA, inklusive der Gründe für die Unterrepräsentation in offiziellen Berichten und der Besonderheiten des Anime-Konsums.

Anime ist längst keine Nischenunterhaltung mehr, sondern hat sich weltweit zu einem der kulturell einflussreichsten Genres entwickelt. Trotz des offensichtlichen Booms und der globalen Popularität werfen offizielle Zuschauerzahlen, insbesondere jene von Nielsen, ein überraschendes Bild. Laut dem renommierten Medienmessdienst scheint Anime fast unsichtbar zu sein – ein Ergebnis, das viele Branchenkenner und Fans irritiert. Doch was steckt hinter dieser Diskrepanz und wie lässt sich erklären, dass Serien mit Millionen von Fans in diesen offiziellen Berichten kaum vertreten sind? Nielsen, das seit Jahrzehnten als Standard für Fernsehzuschauerzahlen in den USA gilt, hat 2025 erstmals einen umfassenderen Bericht veröffentlicht, der neben klassischen Fernsehsendern auch Streaming-Plattformen einschließt. Der Bericht sollte eigentlich ein vollständigeres Bild des Fernsehkonsums bieten, einschließlich der immer wichtiger werdenden Streaming-Nutzung.

Die Ernüchterung folgte schnell: Anime taucht kaum in den Top-100 der meistgeschauten Sendungen auf. Die einzige Serie, die erscheint, ist „Dan Da Dan“ mit geschätzten 2,6 Millionen einzigartigen Zuschauern bei Erwachsenen zwischen 18 und 49 Jahren. Gleichzeitig gibt es populäre Titel wie „Solo Leveling“ oder „Demon Slayer“, die in der Fangemeinde und auch laut anderen Quellen weitaus größere Reichweiten erzielen. Das Kernproblem liegt dabei nicht in einer Abnahme des Interesses, sondern in der Erfassung von Daten durch Nielsen. Die Methodik von Nielsen basiert traditionell auf einer Kombination aus repräsentativen Panels, People Meter Messgeräten und neuerdings auch auf den Berichten von Streaming-Diensten – vorausgesetzt, diese liefern die Daten weiter.

Anime-Plattformen wie Crunchyroll und HIDIVE, die als Hauptanbieter für Anime-Streaming in den USA gelten, scheinen allerdings keine oder nur sehr eingeschränkte First-Party-Daten an Nielsen weiterzugeben. Die Folge: Die größten Anime-Zuschauergruppen bleiben in den offiziellen Statistiken unsichtbar. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Konsumverhalten der Anime-Fans. Anders als klassische Fernseh- oder Streaming-Zuschauer bevorzugen sie häufig die Nutzung von Mobiltelefonen, Computern oder Tablets, um Anime zu schauen. Diese Gerätekategorien sind in der Nielsen-Messung deutlich unterrepräsentiert, da die Erfassung sehr stark auf Smart TVs und über CTV-Geräte wie Roku oder Chromecast verlässt.

Aufgrund dieser Tatsache werden viele Streams, die über Browser ohne spezielle Tracking-Software abgewickelt werden, von Nielsen schlichtweg nicht erfasst. Die Problematik wird noch durch den hohen Anteil an Piraterie im Anime-Bereich verschärft. Während die meisten anderen Fernsehformate von ihren offiziellen Zugangswegen leben, ist Anime historisch eng mit der Nutzung von illegalen Streaming-Seiten verbunden. Zwar haben legale Angebote signifikant zugenommen, bleibt die Schattenwirtschaft nach wie vor ein erheblicher Teil des Konsums. Es besteht kein Zweifel daran, dass viele Zuschauer Anime außerhalb der von Nielsen detektierbaren Pfade konsumieren – insbesondere da die beliebtesten Anime-Piraterieseiten monatlich über hundert Millionen Besuche aus den USA verzeichnen.

Dies entspricht bei weitem den Zugriffszahlen für vergleichbare illegale Angebote ohne Anime-Bezug. Angesichts dieser Tatsachen wird deutlich, dass die von Nielsen berichteten Zuschauerzahlen für Anime lediglich die Spitze des Eisbergs darstellen. Ein großer Teil der Reichweite bleibt außen vor, was die als niedrig wahrgenommenen Werte erklärt. Die Prognosen und Schätzungen basieren auf einem veralteten Modell, das den heutigen Konsumgewohnheiten junger und technisch versierter Milieus nicht gerecht wird. Neben der Methodik scheinen auch strategische und wirtschaftliche Gründe eine Rolle zu spielen.

Viele Streaming-Dienste zahlen für ihre Einbindung in Nielsen-Studien, doch Anime-spezifische Plattformen dahingehend scheinen zurückhaltend zu sein oder scheinen die Kosten nicht zu tragen. Nielsen, historisch fest verbunden mit Werbekunden, profitiert weniger von der genaueren Erfassung der Anime-Zuschauer, da diese vielfach werbefreie oder abonnementbasierte Modelle bevorzugen. Aus Sicht der Analysten, die vor allem Werbemärkte bedienen, ist die Sichtbarkeit von Anime somit kein wirtschaftlich lohnenswertes Ziel. Diese Situation führt zu falschen Wahrnehmungen in der breiten Öffentlichkeit und auch bei vielen westlichen Medienunternehmen und Entscheidungsträgern. Anime wird dort häufig als eine marginale Nische wahrgenommen, obwohl das Gegenteil seit Jahren der Fall ist.

Die starke Community, das boomende Merchandising, die zahlreich besuchten Conventions und die große Präsenz in sozialen Medien sprechen eine klare Sprache über die Relevanz des Genres. Die unterschätzte Sichtbarkeit hat auch Auswirkungen auf Investitionen und Lizenzvergaben. Studios und Produktionsfirmen, die sich auf westliche Märkte konzentrieren, erhalten so ein verzerrtes Bild der Nachfrage und passen ihre Strategien entsprechend an, oft zum Nachteil von Anime-Projekten. Dies führt zu einer Fehlallokation von Ressourcen, die das Wachstumspotential des Formats bremst. Abgesehen von den methodischen Schwächen zeichnet sich allerdings auch eine interessante kulturelle Entwicklung ab.

Anime war und ist in vielen westlichen Ländern lange ein Underground-Phänomen, das teilweise von einer Art Gegenkultur geprägt war, deren Entstehen eng mit dem Umstand verbunden ist, dass Fans auf Piraterie und illegale Quellen angewiesen waren. Das Paradigma des „Mainstream“ ist hier nicht nur eine Frage der Reichweite, sondern auch eine Frage der Wahrnehmung und Einordnung in traditionelle Kategorien von Unterhaltung. Mittlerweile hat sich vieles gewandelt. Namen wie „Attack on Titan“ oder „My Hero Academia“ sind selbst außerhalb eingefleischter Fan-Kreise bekannt. Anime-Elemente fließen zunehmend in westliche Produktionen ein, und die Nachfrage nach Subkulturstopfen aus Japan wächst weiter.

Dennoch hinkt die offizielle Messung hinterher und spiegelt diese Entwicklung nur unzureichend wider. Damit stellt sich die Frage: Wie sollte eine moderne Zuschaueranalyse aussehen, die den realen Einfluss von Anime zuverlässig abbildet? Experten schlagen vor, dass die Erhebung zukünftig stärker auf direkte Partnerschaften mit Streaming-Diensten setzen muss, um verlässliche First-Party-Daten zu erhalten. Darüber hinaus sollten auch alternative Messmethoden einbezogen werden, die Webtraffic, Social Media Interaktionen, Umfragedaten und Nutzungsverhalten auf mobilen Endgeräten berücksichtigen. Nur so lässt sich eine realistischere Einschätzung gewährleisten. Auch die Einbeziehung von Pirateriedaten in Analysen ist für eine vollständige Darstellung unverzichtbar.

Zwar bewegen sich solche Auswertungen in einer rechtlichen Grauzone, aber gerade im Anime-Bereich geben sie wichtige Hinweise auf die tatsächliche Popularität und Zugänglichkeit von Angeboten. Lüftet man den Schleier und bezieht diese Dimension mit ein, zeichnet sich ein Bild eines Genres ab, dessen Erfolg weit über das hinausgeht, was traditionelle Medienberichte behaupten. Die wachsende Akzeptanz von Anime in der Popkultur wird in den kommenden Jahren weitere Auswirkung auf Geschäftsmodelle, Marketingstrategien und Produktionsentscheidungen haben. Branchenkenner sind sich einig, dass gerade jetzt die Zeit ist, um veraltete Messverfahren zu überdenken und eine zukunftsorientierte Perspektive einzunehmen. Nur so kann man der dynamisch wachsenden Anime-Community gerecht werden und die Chancen nutzen, die sich aus der globalen Popularität ergeben.

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