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Vergoldete Fische: Die faszinierenden Illustrationen der Histoire naturelle des dorades de la Chine von 1780

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Gilded Fish: Illustrations of Histoire naturelle des dorades de la Chine c.1780

Eine detaillierte Betrachtung der historischen und kulturellen Bedeutung der ersten europäischen Monografie über Goldfische, angereichert durch kunstvolle Illustrationen und die Verbindung zwischen chinesischer und europäischer Naturgeschichte des 18. Jahrhunderts.

Goldfische sind heute allgegenwärtige Haustiere, die vielen Menschen als einfache, bunte Teichbewohner oder Zimmerfische bekannt sind. Doch ihre Geschichte ist weit komplexer und reichhaltiger, als es der moderne Alltag vermuten lässt. Die Ursprünge der kulturellen Bedeutung und der Zuchtformen von Goldfischen sind tief in der chinesischen Geschichte verwurzelt und erreichten Europa im 18. Jahrhundert in einer Form, die Faszination und Bewunderung im Zusammenhang mit exotischer Naturgeschichte hervorrief. Ein herausragendes Zeugnis dieser frühen europäischen Begegnung mit Goldfischen ist das Werk Histoire naturelle des dorades de la Chine aus dem Jahr 1780, eine kunstvolle und seltene Veröffentlichung, die Goldfische in ihrer ganzen Pracht zeigt und die kulturellen Hintergründe, Mythen und wissenschaftlichen Beobachtungen dieser Spezies beleuchtet.

Die Geschichte der Goldfische beginnt in China, wo diese prachtvollen Tiere schon vor über tausend Jahren gepflanzt und gepflegt wurden. Ursprünglich gehört der Goldfisch zur Familie der Karpfen (Cyprinidae), deren Vertreter meist unauffällige Farben wie Braun oder Silber tragen. In China jedoch trat vor etwa tausend Jahren eine Mutation auf, die zur Erscheinung gelber und orangefarbener Schuppen führte. Diese sogenannten „goldenen“ Fische wurden nicht nur als Nahrungsmittel gezüchtet, sondern begannen, einen besonders wertvollen Status als dekorative Haustiere zu erlangen. Während der Song-Dynastie war das Halten dieser vergoldeten Fische streng auf die kaiserliche Familie beschränkt, da die Farbe Gelb im chinesischen Kaiserreich als exklusives Symbol der Macht galt.

Diese Relevanz der Farbe und der Tiere setzte sich fort und verlieh den Goldfischen eine Aura von Luxus und Exklusivität. Erst im 17. Jahrhundert, als sich die Handelswege global ausweiteten und kulturelle Austauschbeziehungen intensiver wurden, fanden Goldfische ihren Weg nach Europa. Portugal spielte hierbei eine Schlüsselrolle, denn von hier aus wurde der Goldfisch im 18. Jahrhundert in viele europäische Königshöfe und wohlhabende Kreise eingeführt.

Im Gegensatz zu ihrer Herkunft, wo sie Symbol für Wohlstand und Glück waren, wurden die Tiere in Europa rasch zum Spielzeug für Kinder und zu Massenprodukten, was den symbolischen Wert der Goldfische minderte und sie in ein eher triviales Licht rückte. Vor dieser Veränderung der Wahrnehmung setzte die Veröffentlichung der Histoire naturelle des dorades de la Chine ein künstlerisches und wissenschaftliches Zeichen. Im Jahr 1780 erschien dieses Werk als erste Monografie über Goldfische in Europa. Anders als der Titel vermuten lässt, bezieht sich das Wort „dorades“ (goldene Fische) hier nicht auf Meeresbrassen, sondern auf den prächtigen Glanz der Goldfische, die in diesem Werk abgebildet sind. Das Buch verbindet Naturgeschichte mit kulturellen Berichten, was seinem Charakter als Sammlung von Beobachtungen und Anekdoten entspricht, die nicht nur auf biologischen Fakten, sondern auch auf chinesischer Kultur, Herrschaft und Enthüllungen beruhen.

Der Verfasser Louis-Edme Billardon de Sauvigny führte seine Leser durch fast dreißig Seiten französischen Textes, welche die Faszination für die Goldfische im weiteren Kontext des chinesischen Kaiserreichs erläutern. Diese Texte sind Teil eines größeren Austauschs, denn das Wissen und die Illustrationen gingen auf eine Zusammenarbeit zwischen europäischen Diplomaten und chinesischen Geistlichen zurück. Zwei chinesische Priester, Aloys Ko (Gao Ren) und Étienne Yang (Yang Zhide), übermittelten eine Reihe von Gemälden und Notizen an Henri-Léonard Bertin, der als Minister am Hof von Ludwig XV. tätig war. Bertin war ein ausgesprochener Sinophile und sammelte chinesische Artefakte, Werke und Texte, um diese kulturelle Schatzkammer als Inspiration für europäische Kunst, Handwerk, Architektur und Landwirtschaft zu nutzen.

Die anschließenden 48 handkolorierten Tafeln präsentieren 88 unterschiedliche Goldfischarten in ihrer ganzen Vielfalt. Mit sanften Grüntönen, glänzendem Gold, erdigen Braunschattierungen und kühlen Blautönen schweben die Fische wie fragile Kunstwerke über cyanfarbenen, wasserähnlichen Hintergründen. Diese Darstellungen sind das Meisterwerk von François-Nicolas Martinet, einem königlichen französischen Graveur, der zu den versiertesten Künstlern seiner Zeit gehörte. Martinet war nicht nur für seine Vogelillustrationen bekannt, sondern schuf hier eine Serie, deren zarte Linienführung und Farbgebung klar an die chinesischen Maltraditionen erinnern. Die Illustrationen überraschen den Betrachter mit ihrer zeitlosen Schönheit und dem Gefühl, Teil einer kulturübergreifenden künstlerischen Symbiose zu sein.

Das Werk Histoire naturelle des dorades de la Chine ist heute eine äußerst seltene Rarität. Nur wenige originale Erstausgaben existieren noch, was angesichts des opus magnum dieser vergoldeten Fische kaum verwundert. In den letzten Jahren erzielte ein Exemplar der ersten Auflage auf Auktionen wie Christies beeindruckende Verkaufspreise von über 27.000 Pfund Sterling – ein Beleg für den bleibenden Wert, den diese Kombination aus Kunst, Kultur und Wissenschaft bis heute besitzt. Neben dem Wert als seltenes Buch zeigt das Werk auch die Verflechtungen zwischen globaler Geschichte und europäischer Aufklärung zur damaligen Zeit.

Die Entstehung fiel in eine Epoche, als europäische Höfe wie der französische mittels Kolonialverbindungen und diplomatischen Beziehungen Wissen aus aller Welt sammelten, um ihre eigene Gesellschaft zu bereichern und zu modernisieren. Überraschenderweise verließ das prachtvoll gestaltete Werk den Glanz des Ancien Régime nur wenige Jahre, denn 1780 war Frankreich noch von revolutionärem Umbruch entfernt – die Revolution sollte das Land bereits 1789 in vielerlei Hinsicht neu gestalten. Das Buch lässt sich somit auch als ein Symbol der letzten leuchtenden Phase eines alten Europas verstehen, das mit den vergoldeten Fischen seine Blütezeit feierte. Der kulturelle Kontext des Goldfischs ist eng mit vielen Symboliken verbunden. In China gilt der Goldfisch als Glücksbringer und Symbol für Wohlstand, Langlebigkeit und Frieden.

Die im Werk dargestellten Formen und Farben vermitteln diese Bedeutung nicht nur ästhetisch, sondern transportieren auch die jahrhundertealten Mythen und kulturellen Vorstellungen weiter. In Europa führte die Konfrontation mit dieser fremden Schönheit zu Staunen und verändertem Blick auf die Natur, die über bloße Wissenschaft hinaus reichte und in den Bereich des Exotischen und Faszinierenden vorgedrungen war. Die Histoire naturelle des dorades de la Chine ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Kunst und Naturwissenschaft im 18. Jahrhundert oft Hand in Hand gingen. Die Illustrationen dienten nicht nur der reinen Abbildung, sondern auch der Interpretation und Vermittlung eines fremden kulturellen Kontexts.

Heute bietet das Werk wertvolle Einblicke in historische Zuchtformen, die Wahrnehmung von Natur und Kultur in der Aufklärung sowie in den Dialog zwischen Ost und West. Es öffnet Fenster zu einer Zeit, in der der Goldfisch noch weit mehr als nur ein Haustier war – er war ein Symbol, ein königlicher Schatz, eine künstlerische Inspiration. Moderne Betrachter können aus dem Wissen um die Geschichte der Goldfische und ihrer Darstellung in der Histoire naturelle des dorades de la Chine viele Erkenntnisse gewinnen. Es lohnt sich, die Details der Illustrationen zu studieren, um die zarte Linienführung und die reiche Farbpalette zu erkennen, welche die Lebendigkeit und Vielfalt der Goldfische einfangen. Gleichzeitig regt das Buch dazu an, über den Wandel der Bedeutung von Tieren in verschiedenen Kulturen nachzudenken und zu reflektieren, wie Natur und kulturelle Wahrnehmung sich gegenseitig bedingen.

Die Vergoldung, die im deutschen Titel des Werks hervortritt, steht nicht nur für die äußere Erscheinung der Fische, sondern auch für den Glanz einer Epoche und das Zusammenspiel von Kunst, Natur und kultureller Bedeutung. Der Goldfisch ist somit ein Projektionsobjekt menschlicher Sehnsüchte, von Schönheit und Macht ebenso wie von Harmonie und Glück. Abschließend bleibt die Histoire naturelle des dorades de la Chine ein faszinierendes Zeugnis eines globalen Austauschs, der weit über die simple Abbildung eines Haustiers hinausgeht. Dieses Buch verbindet die künstlerischen Traditionen und wissenschaftlichen Ambitionen seiner Zeit und lässt die vergoldeten Fische für heutige Leser lebendig werden – als kulturelle Brücke zwischen Ost und West, als Zeichen für die vergängliche Schönheit der Natur und als Symbol für die Annäherung zweier Welten im Zeitalter der Aufklärung.

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