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Warum das Sprachhirn wichtiger ist als das Mathehirn beim Programmieren lernen

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The language brain matters more for learning programming than the math brain

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Sprachfähigkeiten eine entscheidende Rolle beim Erlernen von Programmiersprachen spielen – weitaus wichtiger als mathematische Kenntnisse. Dies verändert die Sichtweise auf Programmieren und öffnet Chancen für eine breitere Zielgruppe.

Programmierkenntnisse gelten heute als Schlüsselkompetenzen in einer digitalisierten Welt. Viele Menschen verbinden das Erlernen von Programmiersprachen automatisch mit starken mathematischen Fähigkeiten. Dieses gängige Vorurteil suggeriert, dass nur diejenigen, die „gut in Mathe“ sind, erfolgreich programmieren lernen können. Doch neueste wissenschaftliche Untersuchungen stellen diese Annahme infrage und zeigen überraschenderweise, dass die Kompetenz des Sprachhirns eine viel größere Rolle spielt als die mathematische Begabung. Diese Erkenntnis eröffnet völlig neue Perspektiven für das Erlernen von Programmiersprachen und könnte tiefgreifende Auswirkungen auf Bildung, Karrierewege und Diversität in der Tech-Branche haben.

Eine Studie der University of Washington analysierte die Lernprozesse von Teilnehmern, die den populären Online-Python-Kurs von Codeacademy absolvierten. Ziel war es herauszufinden, welche Fähigkeiten am besten vorhersagen, wie schnell und gut jemand Programmieren lernt. Vor Beginn des Kurses unterzogen sich 42 Probanden Tests, die unter anderem mathematische Fähigkeiten, Arbeitsgedächtnis, Problemlösungsfähigkeiten und Sprachbegabung überprüften. Dabei zeigte sich, dass genau diese Sprachfähigkeiten einen größeren Einfluss auf den Lernerfolg und die Geschwindigkeit hatten als die mathematischen Vorkenntnisse. Die Programmierkompetenz hängt demnach stärker von der kognitiven Fähigkeit ab, eine Sprache zu erlernen und zu verarbeiten, als von der Fähigkeit, komplexe Zahlen zu verstehen oder mathematische Prinzipien anzuwenden.

Interessanterweise erklärten sprachliche Fähigkeiten rund 20 Prozent der Unterschiede darin, wie schnell die Teilnehmer die Programmiersprache Python erlernten, während die Mathematikleistung nur knapp über zwei Prozent der Unterschiede ausmachte und keinen Einfluss auf die Gesamterfolgsrate hatte. Diese Erkenntnis ist besonders relevant, da Programmierer beziehungsweise Entwickelnde häufig als mathematisch begabt wahrgenommen werden. Doch Programmiersprachen wie Python oder Java ähneln in ihrem Aufbau und ihrer Anwendung eher natürlichen Sprachen als mathematischen Formeln. Programmieren bedeutet letztlich, Ideen klar und in korrekter Syntax auszudrücken, Probleme logisch zu strukturieren und Abläufe verständlich zu gestalten – Fähigkeiten, die Sprachlerner oft besonders gut beherrschen. Eine weitere faszinierende Dimension der Untersuchung ergab sich aus der Messung der Gehirnaktivität mittels Elektroenzephalogramm (EEG).

Dabei wurden die elektrischen Aktivitätsmuster der Gehirne der Teilnehmer im Ruhezustand untersucht. Höhere Beta-Oszillationen – langsame Schwingungen, deren Präsenz bereits mit dem Erlernen zweiter Sprachen in Verbindung gebracht wird – korrelierten auch mit schnellerem und erfolgreicherem Programmierlernen. Zwar ist die kausale Verbindung noch nicht vollständig erforscht, dennoch unterstreicht dieser Befund die Bedeutung der sprachlichen Verarbeitungskapazitäten im Gehirn. Diese Erkenntnisse haben weitreichende Konsequenzen sowohl für Bildungsinstitutionen als auch für Unternehmen, die Programmierkurse anbieten oder Mitarbeitende einstellen. Traditionell müssen viele angehende Informatiker umfangreiche Mathematikkurse durchlaufen, bevor sie sich intensiv mit Programmieren beschäftigen dürfen.

Die Ergebnisse legen nahe, dass dieser strenge Mathe-Fokus zumindest für den Einstieg in viele Programmiersprachen nicht zwingend notwendig ist. Durch die stärkere Anerkennung von Sprachfähigkeiten als maßgeblichen Faktor könnten Bildungspläne flexibler gestaltet werden. Es wäre sinnvoll, Sprachanalogien und kommunikative Methoden stärker in den Programmierunterricht zu integrieren, um so auch Menschen zu erreichen, die sich nicht als „Mathe-Typen“ sehen. Dies kann dazu beitragen, Barrieren abzubauen und die Vielfalt in der IT-Branche zu fördern. Besonders bemerkenswert ist, dass Mädchen und Frauen im Durchschnitt oft über bessere sprachliche Fähigkeiten verfügen als Jungen.

Da die IT-Branche seit langem mit einem Geschlechterungleichgewicht kämpft und Frauen sich häufig nicht als typisches Bild von Programmierenden sehen, könnten diese Forschungsergebnisse eine wichtige Rolle bei der Veränderung gesellschaftlicher Vorurteile spielen. Vielleicht sollten Frauen sogar als besonders gut für das Programmieren geeignet angesehen werden, basierend auf ihrer Sprachkompetenz. Außerdem zeigen sich bereits alternative Ausbildungsformate wie Coding-Bootcamps, die auf schnelle, praxisnahe Vermittlung der Programmierkenntnisse setzen und auf allzu starke mathematische Vorkenntnisse verzichten. Die steigende Popularität solcher Programme spricht für den Sinn und Nutzen eines sprachlich fokussierten Ansatzes. Darüber hinaus regt die Studie auch dazu an, den Unterrichtsstil zu überdenken.

Statt mathematische Probleme wie das Berechnen von Fibonacci-Zahlen oder Implementieren von Sortieralgorithmen als erste Programmierübungen einzusetzen, sollte eine stärkere Orientierung an sprachlichen und kreativen Aufgaben gefördert werden. Dies würde vermutlich eine breitere Zielgruppe ansprechen, die Programmierkonzepte eher intuitiv über Sprache und Struktur erfasst. Die moderne Arbeitswelt erfordert immer häufiger Programmierkenntnisse, nicht zuletzt in Berufen, die als traditionell weniger technisch gelten. Daher ist es wichtig, falsche Vorstellungen über die notwendigen Vorkenntnisse abzubauen. Die Vorstellung, dass man „gut in Mathe“ sein muss, um programmieren zu können, blockiert viele potenzielle Talente und schränkt die Diversität ein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Erlernen von Programmiersprachen keine rein mathematische Herausforderung ist. Vielmehr zeigt sich, dass der sprachliche Verarbeitungsmechanismus des Gehirns eine zentrale Rolle spielt. Die Art und Weise, wie Menschen mit Sprache umgehen, wie sie Strukturen erkennen und kommunizieren, bestimmt maßgeblich ihren Erfolg beim Programmieren. Dies sollte die Art und Weise verändern, wie wir Programmierunterricht denken, Angebote gestalten und Talente fördern. Es ist an der Zeit, Programmieren als eine Form der Sprache zu begreifen – eine Sprache des digitalen Zeitalters, in der nicht nur Rechenprofis, sondern besonders auch sprachlich begabte Menschen ihre Stärken entfalten können.

Indem wir die Bedeutung des Sprachhirns stärker anerkennen und mathematischen Leistungsdruck mindern, können wir mehr Menschen für das Programmieren begeistern und die IT-Branche vielfältiger und innovativer gestalten. Die Zukunft des Programmierens wartet auf Menschen mit einem starken Sprachgefühl, die nicht zwingend „Mathegenies“ sein müssen. Sie wartet auf kreatives Denken, Ausdrucksstärke und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge klar und verständlich zu kommunizieren – ganz wie bei jeder anderen Sprache auch.

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