In Zeiten wachsender Klimakrise und rasant steigender Energienachfrage setzen immer mehr Technologiegiganten auf innovative Lösungen für eine nachhaltige Energiezukunft. Google ist dabei ein Vorreiter und geht einen wichtigen Schritt: Das Unternehmen hat kürzlich angekündigt, in drei neue fortschrittliche Kernenergieprojekte zu investieren. Diese Initiative unterstreicht Googles Engagement, seine ambitionierten Klimaziele zu erreichen und seine enormen Rechenzentren mit sauberer, zuverlässiger Energie zu versorgen. Die Entscheidung, in die Kernenergie zu investieren, spiegelt den zunehmenden Bedarf an Baseload-Strom wider, der rund um die Uhr verfügbar ist und gleichzeitig netzstabilisierend wirkt. Sie stellt zudem eine Antwort auf die Herausforderungen dar, die durch den erheblichen Stromverbrauch der Google-Datenzentren entstehen.
Die drei neuen Projekte, die in Zusammenarbeit mit dem in South Carolina ansässigen Entwickler Elementl Power realisiert werden, sollen jeweils eine Leistung von mindestens 600 Megawatt erzeugen. Dies verspricht nicht nur eine signifikante Reduzierung der CO2-Emissionen, sondern stärkt auch die Energieunabhängigkeit und Resilienz der Regionen, in denen Google tätig ist. Elementl Power, ein im Jahr 2023 gegründetes Unternehmen, konzentriert sich auf die Entwicklung, Finanzierung und das Management von Kernenergieprojekten mit modernster Technologie, die Sicherheit und Umweltfreundlichkeit verspricht. Gemeinsam haben Google und Elementl Power das Ziel, bis 2035 über zehn Gigawatt sauberer Kernenergie in den USA bereitzustellen, was einen bedeutenden Beitrag zur nationalen Energiewende leisten könnte. Diese Zusammenarbeit ist Teil einer größeren Bewegung von Technologiefirmen, die den Ausbau der Kernenergie forcieren wollen, um den schnell wachsenden Energiebedarf klimafreundlich abzudecken.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Google eine Partnerschaft mit Kairos Power geschlossen, um eine Flotte kleiner fortschrittlicher Reaktoren zu errichten, die bis zu 500 Megawatt Strom liefern sollen. Die jetzige Investition in Projekte mit deutlich höherer Leistung verdeutlicht die steigende Bedeutung, die das Unternehmen der Kernenergie beimisst. Die stetige Erweiterung der Datenzentren führt zu einem verstärkten Stromverbrauch. Trotz Googles Ursprungsideal, eine CO2-neutrale Energieversorgung zu realisieren, stiegen die Emissionen im Geschäftsjahr 2023 um 13 Prozent und liegen mittlerweile 48 Prozent über dem Wert von 2019. Gründe hierfür sind vor allem der verstärkte Betrieb von Rechenzentren, deren Strombedarf schneller wächst als die Entwicklung neuer, kohlenstofffreier Energiequellen.
Vor diesem Hintergrund betont Amanda Peterson Corio, Global Head of Data Center Energy bei Google, die Bedeutung von zuverlässiger und stabiler Energieversorgung rund um die Uhr. Fortschrittliche Kernenergie bietet hierfür die ideale Infrastruktur, da sie im Gegensatz zu vielen erneuerbaren Energien nicht von Wetterbedingungen oder Tageszeiten abhängig ist. Sie liefert konstante Energie und hilft somit, Lastspitzen sicher zu bewältigen und das Stromnetz zu stabilisieren. Darüber hinaus signalisiert Google mit dieser Investition seine Absicht, die sogenannten Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2019 um 50 Prozent zu reduzieren und langfristig klimaneutral zu werden. Besonders ambitioniert ist das Ziel, den gesamten Betrieb auf eine 24/7-Kohlenstoff-freie Energieversorgung umzustellen, sodass zu jedem Zeitpunkt und an jedem Standort ausschließlich emissionsfreie Energie genutzt wird.
Die jüngste Kooperation mit Elementl Power ist außerdem Teil einer internationalen Initiative von Technologieunternehmen, die sich verpflichtet haben, die weltweite Kapazität an Kernenergie bis 2050 zu verdreifachen. Diese ambitionierte Zielsetzung ist eine Antwort auf prognostizierte Steigerungen der Energienachfrage in etlichen Branchen und Länder, die nur durch eine vielfältige und verlässliche Energieversorgung realistisch umgesetzt werden kann. Die technische Weiterentwicklung von Kernreaktoren führt heute zu sichereren und effizienteren Anlagen, die auch Bedenken hinsichtlich radioaktiver Abfälle und Unfallsicherheit adressieren. Kleinere, modulare Reaktoren bieten zudem die Möglichkeit, Kraftwerke flexibler und kostengünstiger zu errichten und besser an den jeweiligen Energiebedarf anzupassen. Diese Fortschritte werden durch Partnerschaften zwischen innovativen Unternehmen wie Elementl Power und starken Investoren wie Google beschleunigt.
Solche Entwicklungen sind essenziell, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und gleichzeitig die Klimaschutzziele nicht aus den Augen zu verlieren. Ergänzend zu den Projekten mit Elementl und Kairos Power arbeitet Google mit zahlreichen Partnern und Stakeholdern zusammen, um den Ausbau der kohlenstofffreien Energieversorgung voranzutreiben. Die Kombination aus erneuerbaren Energien, Energiespeichertechnologien und moderner Kernenergie soll die Energiewende beschleunigen und für eine klimaneutrale Zukunft sorgen. Insgesamt zeigt die Entscheidung von Google, Kernenergie als wichtigen Baustein im Energiemix zu akzeptieren und gezielt zu fördern, einen Wandel in der Herangehensweise großer Unternehmen an nachhaltige Energie. Während erneuerbare Quellen wie Wind und Sonne weiterhin eine zentrale Rolle spielen, wird Kernenergie zunehmend als unverzichtbar für das Erreichen von Stromversorgungssicherheit und Klimaneutralität bewertet.
Der Vorstoß von Google wird von vielen Experten als Signal für die Attraktivität dieser Technologie und die Bereitschaft von Wirtschaftsakteuren gewertet, innovative und bewährte Lösungen zu unterstützen. Damit trägt Google dazu bei, die dringend notwendige Transformation des Energiesektors zu beschleunigen und den Weg für eine saubere, sichere und nachhaltige Energiezukunft zu ebnen.