In der Welt der Kryptowährungen sorgt eine aktuelle Entwickelung für Aufsehen und kontroverse Diskussionen innerhalb der Community. Es handelt sich um die Einführung eines neuen Features durch den renommierten Hardware-Wallet-Anbieter Ledger, das unter dem Namen "Ledger Recover" bekannt ist. Dieses Dienstleistungsangebot zielt darauf ab, Benutzern eine zusätzliche Sicherheitsebene für ihre privaten Schlüssel zu bieten, insbesondere für den Fall, dass sie ihren sogenannten Seed-Phrase verlegen sollten. Der Service funktioniert auf folgende Weise: Der Seed-Phrase des Benutzers wird in drei verschlüsselte Fragmente unterteilt, die jeweils an verschiedene externe Entitäten gesendet werden. Erst wenn diese Fragmente kombiniert und entschlüsselt werden, können sie verwendet werden, um die ursprüngliche Seed-Phrase wiederherzustellen.
Ledger hat betont, dass es sich bei Ledger Recover um ein optionales Abonnement für Benutzer handelt, die ihre geheime Wiederherstellungsphrase sichern möchten, und sie ihre Phrase weiterhin eigenständig verwalten können. Trotz dieser scheinbaren Sicherheitsmaßnahme hat die Einführung von Ledger Recover eine Welle der Empörung innerhalb der Kryptowährungs-Community, insbesondere unter Sicherheitsspezialisten, ausgelöst. Mudit Gupta, der Chefinformationssicherheitsbeauftragte bei Polygon Labs, kommentierte die Neuheit auf Twitter und bezeichnete sie als "grausame Idee" und riet dringend davon ab, diese Funktion zu aktivieren. Seine Bedenken bezogen sich darauf, dass die verschlüsselten Schlüsselteile an drei Unternehmen gesendet werden, die in der Lage wären, die Schlüssel rekonstruieren zu können. Auch Changpeng Zhao, der Gründer und CEO von Binance, äußerte seine Bedenken darüber, dass anscheinend nun der Seed-Phrase die Hardware verlassen könnte.
Dies stelle aus seiner Sicht einen Widerspruch zur bekannten Regel dar, dass die Schlüssel niemals das Gerät verlassen sollten. Weitere Kritiker, wie der Bitcoin-Investor Chris Dunn und der Krypto-Investor DCinvestor, verwiesen auf frühere Sicherheitsverletzungen seitens Ledger und kamen zu dem Schluss, dass die Einrichtung des Ledger Recover-Dienstes ein Risiko für die Sicherheit der Benutzer darstellt. In die Debatte mischte sich auch der Bitcoin-Investor und Unternehmer Alistair Milne ein, der die Sinnhaftigkeit hinter der Nutzung des Ledger Recover-Services anzweifelte. Seiner Meinung nach würde die Übergabe der privaten Schlüssel und persönlichen Informationen an Ledger den gesamten Zweck einer Hardware-Wallet untergraben. Ledger, welches seit 2014 eine führende Rolle im Bereich der Hardware-Kryptowährungs-Wallets einnimmt und weltweit rund 4,5 Millionen Wallets verkauft haben soll, sorgt mit der Einführung des Ledger Recover-Services somit für hitzige Diskussionen und Skepsis in der Kryptowährungs-Community.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Kontroverse weiterentwickeln wird und ob Ledger auf die Bedenken und Kritikpunkte der Nutzer reagieren wird.