Die Energiepolitik der Vereinigten Staaten erlebt unter Präsident Donald Trump eine tiefgreifende Umgestaltung, die als eine der folgenreichsten Veränderungen der letzten Jahrzehnte bezeichnet wird. Im Frühjahr 2025 setzte Trump eine Reihe von richtungsweisenden Exekutivverordnungen in Kraft, die speziell darauf abzielen, die Nutzung der Kernenergie zu fördern, regulatorische Hürden abzubauen und die gesamte Infrastruktur sowie das Versorgungssystem für Uran im Land zu stärken. Diese Maßnahmen haben nicht nur innerhalb der Energiebranche für Aufsehen gesorgt, sondern auch die Aktienkurse von Unternehmen, die im Nuklearsektor tätig sind, deutlich beeinflusst. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem Start-ups wie Oklo, traditionelle Uranförderer wie Centrus Energy und spezialisierte Zulieferer der nuklearen Marineanwendungen wie BWX Technologies. Sie alle profitieren erheblich von Trumps energiepolitischem Schwenk und bieten spannende Perspektiven für Investoren auf der Suche nach nachhaltigen Wachstumschancen.
Der Kern der Exekutivverordnungen besteht in einer umfassenden Deregulierung des Zulassungsverfahrens für neue Kernreaktoren. Künftig soll die US-Nuklearaufsichtsbehörde Nuclear Regulatory Commission (NRC) innerhalb von 18 Monaten über die Genehmigung neuer Reaktoren entscheiden. Zudem bekräftigt die Regierung das ehrgeizige Ziel, den Bau von zehn neuen großen Kernreaktoren bis zum Jahr 2030 zu starten. Parallel dazu wurde ein neues regulatorisches Framework geschaffen, das dem Energieministerium und dem Verteidigungsministerium erlaubt, auf Bundesgrundstücken Kernreaktoren zu errichten – insbesondere, um wichtige militärische Einrichtungen und wachsende KI-Datenzentren zuverlässig mit Strom zu versorgen. Dieses Novum unterstreicht die strategische Bedeutung der Kernenergie im Zeitalter der künstlichen Intelligenz.
Die politischen Initiativen gehen weiter und zielen darauf ab, die innländische Uranproduktion zu intensivieren und die Kapazitäten für die Anreicherung von Uran auszubauen. Damit reagiert die Regierung auf bestehende Versorgungsrisiken und Abhängigkeiten, insbesondere von russischem Uran, das bislang etwa ein Viertel des amerikanischen Brennstoffbedarfs deckt. Vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen und dem Angriff Russlands auf die Ukraine gewinnt die Reduktion dieser Abhängigkeiten höchste Priorität. Diese energiepolitische Neuausrichtung hat unmittelbare Auswirkungen auf den Nuklearmarkt und die Börse. Einige Unternehmen erlebten deutliche Kursanstiege, wobei das Startup Oklo mit seiner Technologie für kleine modulare Reaktoren (SMRs) besonders hervortritt.
Im Mai 2025 legte die Aktie von Oklo um über 120 % zu, und die Wertentwicklung im laufenden Jahr überstieg 140 %. Oklo plant, seinen ersten kommerziellen SMR zwischen Ende 2027 und Anfang 2028 in Betrieb zu nehmen – eine Innovation, die als Katalysator für das aufkommende Nuklearzeitalter gilt. Die enorme Dynamik der Aktie spiegelt das gestiegene Vertrauen der Investoren wider, die Trump-Politik als entscheidenden Wachstumsmotor betrachten. Auch Branchenveteranen wie Centrus Energy profitieren von der modernen Förderung der Uranproduktion und -anreicherung. Als einziges US-unternehmen, das in der Urananreicherung tätig ist, nimmt Centrus eine Schlüsselrolle in der Versorgungskette der amerikanischen Kernenergie ein.
Analysten bescheinigen dem Unternehmen eine Ausnahmeposition, verbunden mit erheblichen Vorteilen in Bezug auf Technik und nationale Sicherheit. Nach starken Quartalszahlen und konkreten Plänen zur Nutzung von Bundesfördergeldern stieg der Aktienkurs im Mai deutlich. Die Erwartungen an Centrus als aktiven Produzenten statt nur als Vermittler von ausländischem Brennstoff sind hoch – dieser Wandel soll der Firma helfen, signifikante Marktanteile zu gewinnen. BWX Technologies wiederum steht im Zentrum der militärischen Nukleartechnik. Das Unternehmen liefert die für die U.
S. Navy essenziellen Reaktoren und verfügt zusätzlich über eine solide Position im kanadischen Nuklearmarkt. Die Aussicht auf eine Ausweitung ihrer Geschäftsaktivitäten, insbesondere im Bereich der kleinen modularen Reaktortechnologie für den kommerziellen Markt, lässt die Ziele für den Aktienkurs deutlich steigen. Mit einem prognostizierten Kursziel, das rund 40 % über dem aktuellen Wert liegt, zeigen sich Analysten optimistisch. Ein weiterer interessanter Aspekt ist die zunehmende Rolle von KI (Künstlicher Intelligenz) in der Energiepolitik.
Die Weiße Haus-Exekutivverordnung definiert KI ausdrücklich als nationale Sicherheitspriorität, die eine rasche und verlässliche Energieversorgung erfordert. Kleine modulare Reaktoren sollen laut Richtlinie bevorzugt für die Stromversorgung von KI-Datenzentren zum Einsatz kommen. Dies unterstreicht, wie sehr Technologie und Energiepolitik inzwischen verflochten sind und wie der Nuklearsektor mit einer technisierten Zukunft verbunden wird. Der Einfluss von Trumps Politik ist auch an den Aktivitäten bedeutender Investmentfonds sichtbar. Ark Invest, geführt von Cathie Wood, hat Positionen bei BWX Technologies aufgestockt und trotz partieller Verkäufe bei Oklo und Cameco die strategische Bedeutung des Nuklearsektors für ein zukunftsorientiertes Portfolio bestätigt.
Solche Investitionen unterstreichen die wachsende Bedeutung dieses Sektors und das Vertrauen, dass sowohl regulatorische als auch marktseitige Faktoren in naher Zukunft weiterhin Vorteile schaffen werden. Neben den genannten Hauptakteuren profitieren auch weitere Unternehmen von der Dynamik. NuScale Power, Lightbridge, Energy Fuels, Cameco und Uranium Energy stehen ebenfalls im Fokus von Investoren, die auf die Renaissance der Nuklearenergie setzen. Die Marktentwicklung zeigt, dass sich der Nuklearsektor zunehmend als integraler Bestandteil der künftigen Energieversorgung positioniert – nicht nur als ergänzende Quelle zu erneuerbaren Energien, sondern auch als sicherer und technologisch fortgeschrittener Garant für stabilen Strom. Die Nuklearenergie befindet sich gegenwärtig im Umbruch: Traditionelle Großkraftwerke verlieren an Bedeutung, während innovationsträchtige Entwicklungen wie kleine modulare Reaktoren (SMRs) und verbesserte Urananreicherung zunehmend in den Vordergrund treten.
Die Herausforderung besteht darin, moderne und zugleich sichere Formate der Kernenergie zu etablieren, die schnelle Einsatzmöglichkeiten bieten und gleichzeitig den steigenden Energiehunger, vor allem durch digitale Technologien und KI, decken können. Die Förderpolitik der US-Regierung, unterstrichen durch Trumps richtungsweisende Maßnahmen, ebnet den Weg für diesen Paradigmenwechsel. Zusammenfassend markiert die US-Energiepolitik unter der Trump-Administration einen Wendepunkt, der weit über das übliche Maß an Politikveränderungen hinausgeht. Mit der Deregulierung, der Förderung des inländischen Uranabbaus und der gezielten Unterstützung kleiner modularer Reaktoren wird ein neues Kapitel eingeläutet, das den Nuklearsektor neu belebt und dessen wirtschaftliche Attraktivität erheblich steigert. Für Investoren eröffnen sich dadurch vielfältige Chancen in einem Sektor, der im Spannungsfeld von nationaler Sicherheit, technologischem Fortschritt und nachhaltiger Energieversorgung steht.
Angesichts des strategischen Fokus auf Kernenergie und der starken politischen Unterstützung ist es wahrscheinlich, dass Nuklearaktien wie Oklo, Centrus Energy und BWX Technologies auch in den kommenden Jahren einen bedeutenden Aufschwung erleben werden. Dadurch bestätigt sich die Kernenergie als unverzichtbarer Baustein der zukünftigen Energieinfrastruktur – sowohl innerhalb der USA als auch weltweit.