Binance, die weltweit größte Kryptowährungsbörse, steht im Mittelpunkt eines brisanten Skandals in Nigeria. Ein hochrangiger Mitarbeiter des Unternehmens, Tigran Gambaryan, wurde vor dem Bundesgerichtshof in Abuja wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche angeklagt. Dies folgte auf Anschuldigungen, dass Binance in Nigeria mit dem Versuch konfrontiert wurde, durch ein Bestechungsgeld ihre Probleme im Land "aus dem Weg zu räumen". Richard Teng, der CEO von Binance, enthüllte in einem Blogbeitrag die schockierenden Details, wie das Unternehmen dazu gedrängt wurde, eine beträchtliche Summe zu zahlen, um angebliche Straftaten auszuräumen. Bei einem Treffen in Abuja am 8.
Januar wurden Binance-Mitarbeiter angeblich von Unbekannten angesprochen, die vorschlugen, gegen eine Zahlung die Vorwürfe zu bereinigen. Es wurde sogar eine Forderung von 150 Millionen US-Dollar in Kryptowährung gestellt, die innerhalb von 48 Stunden gezahlt werden sollte, um die Angelegenheit zu beenden. Nigeria bestreitet jedoch diese Behauptungen und betont, dass Binance falsche Vorstellungen über den Vorfall verbreitet. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsberaters in Nigeria, Zakari Mijinyawa, erklärte, dass die Ermittler davon überzeugt seien, dass die Ereignisse anders verlaufen seien als von Binance dargestellt. Die Angelegenheit soll vor Gericht verhandelt werden, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Die rechtliche Auseinandersetzung in Nigeria ist nur der jüngste Rückschlag für Binance, dessen Gründer Changpeng Zhao im Mai zu einer viermonatigen Haftstrafe in den USA verurteilt wurde. Binance hatte zuvor 4,3 Milliarden US-Dollar gezahlt, um Vorwürfe bezüglich des Handels von Cyberkriminellen und Terrorgruppen auf der Plattform beizulegen. Infolge des Vorfalls wurden zwei Binance-Mitarbeiter verhaftet, von denen einer geflohen ist. Der andere, Tigran Gambaryan, sitzt derzeit im Kuje-Gefängnis in Abuja und wird diesen Monat vor Gericht gestellt. Richard Teng kritisierte die Vorgehensweise der nigerianischen Behörden scharf, indem er betonte, dass die Mitarbeiter von Binance zu Gesprächen eingeladen wurden, jedoch überraschend festgehalten wurden.
Die Ereignisse um Binance haben nicht nur Konsequenzen für das Unternehmen selbst, sondern werfen auch ein Schlaglicht auf die problematische Verstrickung von Kryptowährungen in internationale rechtliche Angelegenheiten. Der Fall wirft Fragen über den Umgang mit digitalen Währungen und die Einhaltung internationaler Gesetze auf, die die Zukunft der Branche maßgeblich beeinflussen könnten. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Skandal weiter entwickelt und welche Auswirkungen er auf die Kryptowährungslandschaft insgesamt haben wird.