In dem aktuellen Diskurs über die Finanzregulierung wird die Frage der nicht-intermediären Abwicklung von Krypto-Derivaten auf Margin als problematisch erachtet. Diese Frage steht im Zentrum einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme von führenden Rechtswissenschaftlern mit Expertise im Bereich der Finanzregulierung im Zusammenhang mit digitalen Assets. Die Stellungnahme wurde an die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) gerichtet und bezieht sich auf das Änderungsgesuch der FTX zur Änderung ihrer Registrierungsanordnung als Derivatives Clearing Organization (DCO). Die Befürchtungen der Experten beziehen sich insbesondere auf die Risiken und potenziellen Probleme, die mit der Annahme des Vorschlags von FTX verbunden sind. Dieser Vorschlag sieht vor, dass FTX ihr bestehendes nicht-intermediäres Modell überarbeiten möchte, um die Abwicklung von Margingeschäften zu ermöglichen, bei denen die Positionen sowohl margined als auch vollständig besichert sein können.
Ein zentraler Aspekt der Bedenken bezieht sich auf die potenzielle Manipulation und Missbrauch von Praktiken im Zusammenhang mit der automatisierten Liquidation von Positionen bei FTX. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass unter dem vorgeschlagenen Modell Einzelhändler gezwungen wären, ihre Portfolios rund um die Uhr zu überwachen, da die Margenebene alle 30 Sekunden neu berechnet wird und automatische Liquidationen drohen, wenn bestimmte Schwellenwerte nicht erreicht werden. Ein konkretes Beispiel wird genannt, bei dem ein Anwender aufgrund technischer Ausfälle auf einer anderen Plattform Verluste erlitt, da er seine Position nicht rechtzeitig schließen konnte. Es wird argumentiert, dass die automatisierte Liquidation von Positionen erhebliche Risiken für Einzelhändler birgt und potenziell zu unfairer Behandlung und Manipulation führen kann. Des Weiteren wird auch das Thema des systemischen Risikos angesprochen, insbesondere in Bezug auf die potenziellen Auswirkungen von automatisierten Liquidationen bei gleichzeitigem starken Markteinbruch.