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Warum bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen heute seltener werden: Ursachen und Perspektiven

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Are groundbreaking science discoveries becoming harder to find?

Die Suche nach bahnbrechenden wissenschaftlichen Entdeckungen wird immer herausfordernder. Ein Blick auf die Gründe, die Auswirkungen und mögliche Lösungsansätze im modernen Forschungsumfeld.

In den letzten Jahrzehnten hat die Wissenschaft enorme Fortschritte gemacht und unser Verständnis von Natur und Technologie tiefgreifend erweitert. Doch es mehren sich die Stimmen von Forschern, Wissenschaftspolitikern und Ökonomen, die eine beunruhigende Tendenz beobachten: Bahnbrechende Entdeckungen, die bestehende Paradigmen revolutionieren, scheinen zunehmend seltener zu werden. Diese Entwicklung wirft wichtige Fragen auf – ist es tatsächlich schwieriger geworden, disruptive wissenschaftliche Durchbrüche zu erzielen? Wenn ja, warum? Und was bedeuten diese Herausforderungen für die Zukunft der Forschung und Innovation? Ein zentrales Thema in dieser Debatte ist die Messbarkeit von Innovation und Disruption in der Wissenschaft. Traditionell werden wissenschaftliche Fortschritte oftmals anhand von Zitierungen in Fachpublikationen und Patenten bewertet. Forschende Russell Funk und Kollegen haben 2023 einen disruptiven Index eingeführt, der misst, wie stark ein wissenschaftliches Werk frühere Arbeiten ablöst oder ob es diese lediglich konsolidiert.

Ihre Analysen zeigen, dass die durchschnittliche disruptiven Leistung in der Wissenschaft seit der Mitte des 20. Jahrhunderts deutlich zurückgegangen ist, obwohl die Zahl der veröffentlichten Artikel und die Investitionen in Forschung erheblich gestiegen sind. Dies wirft die Sorge auf, dass mehr Ressourcen nicht zwangsläufig zu mehr revolutionären Entdeckungen führen. Neben quantitativen Messungen setzen sich Forscher auch mit qualitativen Aspekten auseinander. Beispielsweise wird diskutiert, ob die gegenwärtige Wissenschaftskultur, geprägt von hohem Publikationsdruck und administrativen Anforderungen, das kreative und freie Erkunden neuer Ideen behindert.

Die modernen Forschenden verbringen immer mehr Zeit mit der Antragstellung für Fördergelder, Bürokratie und Lehre statt mit tiefgehender Forschung. Vorbildliche Beispiele vergangener Zeiten, wie die großartigen Entdeckungen von Watson und Crick über die DNA-Struktur, könnten heute kaum mehr unter den gleichen Rahmenbedingungen gelingen. Diese Historie illustriert eindrucksvoll, wie wichtig wissenschaftliche Freiräume und das Zulassen von Risikoforschung sind, um disruptive Erkenntnisse hervorbringen zu können. Akademische Karriere- und Förderstrukturen tragen ebenfalls zur Zurückhaltung bei innovativen Forschungsansätzen bei. Wissenschaftler stehen oft unter dem Druck, kontinuierlich zu publizieren und Gelder einzuwerben, was dazu führen kann, dass riskante, aber potenziell bahnbrechende Projekte zugunsten sicherer, inkrementeller Arbeiten vernachlässigt werden.

Zudem hat sich der Trend etabliert, Forschungsergebnisse in immer kleinere Teile zu zerlegen („Salami-Publishing“), was die Wirkung jeder einzelnen Veröffentlichung abschwächt und möglicherweise die Gesamtinnovation mindert. Ein weiterer Faktor ist der steigende Aufwand für spektakuläre wissenschaftliche Leistungen. Die sogenannte „Low-Hanging-Fruit“-Theorie besagt, dass die leicht erreichbaren Entdeckungen bereits gemacht wurden und neue Durchbrüche heute wesentlich aufwendiger und komplexer sind. So erfordert etwa die Weiterentwicklung moderner Technologien, wie Halbleiterprozessoren, immer größere Teams und Investitionen, um minimale Fortschritte zu erzielen. Ähnlich zeigt sich der Rückgang der Zulassungsraten für neue Medikamente trotz gigantischer finanzieller Aufwendungen im Bereich der Pharmaindustrie.

Der exponentielle Anstieg an Wissen führt zudem dazu, dass Wissenschaftler immer länger benötigen, um sich fundiertes Spezialwissen anzueignen, was die Innovationsgeschwindigkeit ebenfalls bremst. Hinzu kommt die eingeschränkte kollektive Aufmerksamkeit innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Mit der enormen Anzahl neuer Veröffentlichungen wird es zunehmend schwieriger, wirklich transformative Arbeiten herauszufiltern. Soziale Medien und algorithmische Selektionsmechanismen können zudem „Herding-Effekte“ fördern, bei denen der Fokus auf wenigen populären Studien liegenbleibt, während andere bedeutende Erkenntnisse unbemerkt bleiben. Erst nach Jahren oder Jahrzehnten können manche Entdeckungen dann doch noch die verdiente Würdigung erfahren.

Doch trotz der Herausforderungen sind nicht alle Expertinnen und Experten überzeugt, dass die Wissenschaft tatsächlich an Innovationskraft verliert. Kritiker kritisieren die verwendeten Messmethoden als teilweise unzureichend oder verzerrt. Manche Analysen zeigen, dass es in einzelnen Bereichen oder Zeitphasen durchaus Phasen erhöhter Neuerungen gibt. Auch der erwähnte disruptive Index hat seine Grenzen, da manche bahnbrechende Erfolge, wie die AlphaFold-Technologie zur Proteinfaltung, in solchen Statistiken zunächst schlecht abschneiden, obwohl sie enormes Potenzial besitzen. Um die Situation zu verbessern, empfehlen Forschende eine Reihe von Maßnahmen.

Mehr gesellschaftliche und finanzielle Unterstützung für langfristige und risikoreiche Projekte könnte die Innovationskraft stärken. Zudem sind neue Ansätze zur Bewertung von Forschungsleistungen nötig, die nicht allein auf Zitationen und Kurzfristzahlen beruhen, sondern auch qualitativ einschätzen, wie sehr Forschung tatsächlich paradigmatische Veränderungen bewirkt. Einige Wissenschaftler schlagen sogar vor, systematisch die potenzielle Disruption noch unveröffentlichter Arbeiten zu erfassen und deren Entwicklung präziser zu verfolgen. Die Wissenschaftspolitik spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Stabilität in der Forschungsfinanzierung und weniger administrative Belastungen können Forschenden mehr Freiraum geben, sich auf kreative und zukunftsweisende Fragestellungen zu konzentrieren.

Auch eine Verschiebung weg von reiner Ergebnismessung hin zur Förderung von Neugier und Kollaboration könnte positive Impulse setzen. Länder in Europa und den USA beginnen bereits, Strategien zu entwickeln, die gezielt disruptive Forschung unterstützen sollen. Insgesamt zeigt die Debatte, dass die Suche nach bahnbrechenden wissenschaftlichen Entdeckungen komplexer geworden ist und von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird. Die Herausforderungen sind nicht unüberwindbar, erfordern aber ein Umdenken in Wissenschaftskultur, Förderpolitik und Evaluationsmethoden. Wissenschaft bleibt der Motor technologischen Fortschritts und wirtschaftlichen Wachstums – und nur durch eine konsequente Förderung von Kreativität, Freiheit und interdisziplinärer Zusammenarbeit wird sie auch zukünftige Revolutionen ermöglichen können.

Der Weg zu mehr disruptiver Forschung führt über das Verständnis für die heutige Wissenschaftslandschaft und die Bereitschaft, neue Wege jenseits konventioneller und oftmals kurzsichtiger Erfolgsmetriken zu gehen. Mit der richtigen Struktur, Förderung und gesellschaftlichen Wertschätzung ist es möglich, dass die nächsten großen wissenschaftlichen Durchbrüche nicht nur in Geschichtsbüchern verbleiben, sondern schon bald Realität werden.

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