Ein Mitarbeiter von Binance, Tigran Gambaryan, der derzeit in Nigeria inhaftiert ist, steht im Mittelpunkt einer kontroversen Situation, die die globale Kryptowährungsplattform Binance dazu veranlasst hat, Stellung zu beziehen. Gambaryan, der Amerikaner ist, wird von der nigerianischen Regierung derzeit festgehalten, wobei ihm vorgeworfen wird, in Finanzdelikte und andere damit zusammenhängende Straftaten verwickelt zu sein. Binance hat jedoch betont, dass Gambaryan kein Mitglied des Managementteams ist und über keine Entscheidungsbefugnisse im Unternehmen verfügt. Vielmehr wird er als eine international bekannte Persönlichkeit im Bereich der Strafverfolgung beschrieben, die sich über Jahre hinweg dem Kampf gegen Verbrechen wie Terrorismusfinanzierung, Geldwäsche und Identitätsdiebstahl verschrieben hat. Als Leiter der Finanzkriminalitätsbekämpfung bei Binance hatte Gambaryan gemeinsam mit seinem Kollegen Nadeem Anjarwalla, der jedoch aus der Haft geflohen ist, mit rechtlichen Herausforderungen zu kämpfen.
Die nigerianische Antikorruptionsbehörde, die Economic and Financial Crimes Commission (EFCC), beschuldigte Binance und die beiden leitenden Angestellten, rund 35,4 Millionen US-Dollar gewaschen zu haben. Die Anklage der EFCC umfasste den Vorwurf, dass sie zwischen Januar 2023 und Januar 2024 in Abuja das spezialisierte Geschäft anderer Finanzinstitute ohne gültige Lizenz betrieben haben. In einer offiziellen Erklärung forderte Binance die nigerianische Regierung auf, Gambaryan nicht für den mutmaßlichen Betrug verantwortlich zu machen und betonte, dass keine Entscheidungen ohne laufende Gespräche zwischen Binance und den nigerianischen Regierungsvertretern getroffen werden sollten. Gambaryans Hintergrund als ehemaliger US-Bundesagent, der in hochkarätigen Ermittlungen involviert war und sich nun als Befürworter von guter Regierungsführung und transparenten finanziellen Praktiken engagiert, wurde ebenfalls hervorgehoben. Seine Rolle bei der Behebung von Compliance-Problemen bei Binance und die Zusammenarbeit mit globalen Strafverfolgungsbehörden zur Sicherstellung von Milliarden an Vermögenswerten wurden betont.
Die Frau von Gambaryan, Yuki, hat die US-Regierung gebeten, in die Angelegenheit einzugreifen und ihren Mann aus der Haft in Nigeria zu befreien. Sie argumentiert, dass ihr Ehemann ohne konkrete Anklage festgehalten wird und als Druckmittel missbraucht wird, um mit Binance in Verhandlungen zu treten. Insgesamt spiegelt der Fall von Tigran Gambaryan die Komplexität der Beziehungen zwischen Unternehmen, Regierungen und Strafverfolgungsbehörden in der sich entwickelnden Welt der Kryptowährungen wider. Während die Ermittlungen weitergehen und rechtliche Schritte unternommen werden, bleibt die Zukunft von Gambaryan und sein Einfluss auf Binance Gegenstand intensiver Diskussionen und Debatten.